Individuelle Therapie bei Lungenhochdruck

Die Therapie bei Lungenhochdruck macht Fortschritte

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Die Therapie bei Lungenhochdruck hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Die Behandlung muss aber individuell auf den einzelnen Patienten ausgerichtet werden.

Zu einer erfolgreichen Therapie bei Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) gehören verschiedene Maßnahmen. Moderne Medikamente erweitern die Gefäße und verbessern die Durchblutung, sodass der erhöhte Druck in den Lungenarterien sinkt. Daneben gibt es in einem fortgeschrittenen Stadium die Möglichkeit der Sauerstofftherapie. Und nicht zuletzt kann außerdem ein ärztlich überwachtes und gut dosiertes körperliches Training die Kondition der Patienten verbessern.

Da Lungenhochdruck viele verschiedene Ursachen haben kann, muss die Behandlung individuell auf den Einzelfall zugeschnitten sein. Sie sollte stets zumindest zu Beginn in einem spezialisierten Zentrum erfolgen. Eine Liste solcher Einrichtungen hat der Selbsthilfeverein pulmonale Hypertonie e.V. erstellt.

Ein Medikament genügt oft nicht

Die verschiedenen Wirkstoffe zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie können als Tablette eingenommen, inhaliert, in die Vene oder unter die Haut gespritzt werden. Häufig eingesetzt wird zum Beispiel die Substanz Iloprost – sie wirkt stark gefäßerweiternd. Bekannte Medikamente, die auch in der Therapie bei Lungenhochdruck zum Einsatz kommen, sind die sogenannten PDE-5-Inhibitoren. Diese Wirkstoffe verbessern effektiv die Durchblutung und haben sich deshalb auch bei erektiler Dysfunktion bewährt.

Daneben gibt es inzwischen einige weitere Arzneistoffe, die zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie zugelassen sind. Allerdings reicht die Therapie mit einem einzigen Medikament oft nicht aus, um über längere Zeit optimale Erfolge zu erreichen. Bei vielen Patienten müssen die Ärzte daher im Lauf der Zeit mehrere Wirkstoffe kombiniert verordnen. Ist der Lungenhochdruck die Folge einer anderen Erkrankung wie etwa Herzschwäche, sollte natürlich auch diese möglichst gut behandelt werden.

Sport erhöht die Lebensqualität

In fortgeschrittenen Stadien der pulmonalen Hypertonie kann eine Sauerstofftherapie nötig werden, weil das Herz nicht mehr genug Blut in den Kreislauf pumpen kann. Ob sie eingesetzt werden sollte, leitet sich unter anderem aus den Therapieempfehlungen für Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD ab. In der Regel ist ein kritischer Punkt erreicht, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut unter 90 Prozent absinkt.

Grundsätzlich sollten Menschen mit Lungenhochdruck stärkere körperliche Belastungen vermeiden, da größere Anstrengungen den Blutdruck in den Lungenarterien zusätzlich steigern könnten. Auf der anderen Seite dürfen sich die Patienten aber auch nicht ständig schonen. Heute raten die Experten zu einem passend dosierten, ärztlich überwachten Training – denn moderate Bewegung kann den Gesundheitszustand verbessern. Studien belegen inzwischen sogar, dass Sport auch bei Menschen mit schwerem Lungenhochdruck ein sinnvoller Bestandteil der Therapie sein kann. Ein kontrolliertes Training verbessert auch bei ihnen die Herzfrequenz und die Sauerstoffaufnahme. Damit steigt die Lebensqualität der Betroffenen, weil ihre körperliche Belastbarkeit dank der regelmäßigen Bewegung zunimmt.