Worauf Senioren bei Sommerhitze achten sollten

Senioren müssen bei Sommerhitze einiges beachten, zum Beispiel genug zu trinken.
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Der Sommer ist da, und die nächste Hitzewelle kommt bestimmt. Während jüngere Menschen mit hohen Temperaturen noch relativ gut zurechtkommen, werden Senioren bei Sommerhitze stark belastet. Lesen Sie, wie sich Hitze auf den Organismus auswirkt, warum Senioren besonders gefährdet sind und was sie an heißen Tagen beachten sollten.

Heiß, heißer, Hitzewelle: Mittlerweile sind auch hierzulande Temperaturen über 30 Grad keine Seltenheit mehr. Wenn sich Senioren bei Sommerhitze schlapp fühlen und ihre Unternehmungslust enorm nachlässt, hat das gute Gründe: Extreme Wärme ist nämlich eine große Belastung für den Körper – und darunter leiden vor allem ältere Menschen. „Denn um die Körpertemperatur zu regeln, weiten sich bei Wärme die Blutgefäße, wodurch mehr Blut in die Haut verlagert wird, sodass die überschüssige Wärme an die Umgebung abgestrahlt werden kann. Die Folge: Der Blutdruck sinkt und das Herz muss schneller pumpen“, erläutert Solveig Haw, Gesundheitsexpertin und Ärztin der DKV.

Extreme Hitze belastet das Herz

„Da ältere Menschen häufig bereits ein geschwächtes Herz haben, ist Hitze für sie eine echte gesundheitliche Herausforderung“, so Haw weiter. Bei großer Sommerhitze sind Vorerkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Niereninsuffizienz, Diabetes oder psychische Leiden eine besondere Gefährdung für Betroffene. Vor allem starkes Schwitzen stellt ein enormes Risiko dar. „Da ältere Menschen über ein vermindertes Durstempfinden verfügen, ist es für den Körper im Sommer schwieriger, den Flüssigkeits- und Mineralverlust auszugleichen“, betont Solveig Haw. „Das kann sich negativ auf Nieren, Gedächtnis, Verdauung sowie Blutdruck auswirken.“ Wer Symptome wie starkes Schwitzen, Rötungen des Gesichts, Erschöpfung, Kreislaufschwäche, Übelkeit oder Kopfschmerzen bemerkt, sollte daher schnellstmöglich eine schattige und wenn möglich kühlere Umgebung aufsuchen. Und rasch etwas trinken – am besten Wasser. Das Getränk darf kühl, aber nicht eiskalt sein.

So bleiben Senioren bei Sommerhitze gesund

Aber auch ältere Menschen können den Sommer genießen, wenn sie ein paar Dinge berücksichtigen. Um die Gesundheit zu schonen, ist es besonders wichtig, dass Senioren bei Sommerhitze direkte Sonneneinstrahlung sowie körperliche Anstrengungen vermeiden. Extreme Temperaturwechsel, etwa beim Betreten eines klimatisierten Gebäudes, belasten den Körper zusätzlich. Es empfiehlt sich daher, Aktivitäten wie Einkäufe möglichst früh morgens oder spät am Abend zu erledigen.

„Luftige und locker sitzende Kleidung verhindert zudem einen Hitzestau. Außerdem ist es für Senioren essenziell, genügend zu trinken – am besten Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Tees“, sagt Gesundheitsexpertin Haw. „Dabei kann zum Beispiel ein Trinkplan helfen.“ Auch eine nährstoffreiche und leichte Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit im Sommer aus. Auf Alkohol sowie sehr kalte oder heiße Getränke sollten ältere Menschen bei großer Hitze besser verzichten. Für einen Frische-Kick zwischendurch sorgt kaltes Wasser auf Handgelenken, Unterarmen oder an den Füßen – das regt gleichzeitig den Kreislauf an.

Medikamenteneinnahme mit dem Arzt abklären

Senioren, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten dies im Sommer mit ihrem Arzt besprechen. Denn unter Umständen ist es ratsam, bei Hitze die Dosierung zu reduzieren. Manche Medikamente, zum Beispiel bei Herzschwäche, sind zudem wassertreibend und sorgen für einen vermehrten Flüssigkeitsverlust. Daher empfiehlt Solveig Haw Senioren bei Sommerhitze, auch die empfohlene Trinkmenge mit dem Arzt abzustimmen.