Lungenembolie: Vorbeugen ist möglich

Eine Lungenembolie kann tödlich enden

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Eine Lungenembolie kann lebensgefährlich sein. Ursache ist immer eine Thrombose: Blutgerinnsel aus den Venen verstopfen die Lungenarterie. Regelmäßige Bewegung verringert das Risiko.

Symptome einer akuten Lungenembolie sind plötzliche Brustschmerzen und Atemnot. In diesem Fall muss sofort der Notarzt gerufen werden. Denn die Folgen können dramatisch sein: Verstopft das Blutgerinnsel ein größeres Lungengefäß, kann das Herz nicht mehr genug Blut durch die Lunge und in den Kreislauf pumpen. Damit drohen starker Blutdruckabfall und Sauerstoffmangel, vor allem im Gehirn – mögliche Folge ist ein lebensgefährlicher Kreislaufkollaps. Die Lungenembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste Kreislauferkrankung.

Der Lungenembolie geht in rund 90 Prozent aller Fälle eine Beinvenenthrombose voraus. Das Blutgerinnsel verstopft also zunächst eine Vene in den Waden oder Oberschenkeln. Solche Thrombosen haben in den letzten Jahren zugenommen – denn wir alle sitzen zu viel und gehen zu selten. Chronischer Bewegungsmangel wirkt sich vor allem negativ auf die Venen in den Beinen aus. Sie müssen das Blut gegen die Schwerkraft nach oben zum Herzen transportieren. Das funktioniert nur dann richtig gut, wenn die Wadenmuskeln arbeiten und mit ihrem Druck auf die Gefäße den Blutfluss unterstützen.

Langes Sitzen erhöht das Risiko

Ausdauerndes Sitzen lässt dagegen den Blutstrom ins Stocken geraten. Verweilt das Blut längere Zeit in den Beinvenen, dringt dünnflüssiges Blutplasma ins Gewebe – die Beine schwellen an. Gleichzeitig wird das Blut in den Gefäßen dickflüssiger. Damit steigt das Risiko der Gerinnselbildung. Neben Bewegungsmangel sind vor allem Übergewicht und Rauchen wesentliche Risikofaktoren für eine Thrombose. Viel Bewegung beugt vor: Bei Büroarbeit oder auf Reisen in Bus, Bahn oder Flugzeug sollte man so oft wie möglich mal aufstehen und einige Schritte auf und ab gehen. Bei längeren Autofahrten sind regelmäßige Pausen mit kurzen Spaziergängen zu empfehlen. Auch Beingymnastik im Sitzen kann die Thrombosegefahr senken.

Wichtig ist außerdem, die Vorboten einer Thrombose zu kennen und ernst zu nehmen. Typische Symptome einer Beinvenenthrombose sind muskelkaterähnliche Schmerzen, Hautrötungen oder braune Flecken sowie geschwollene oder ungewöhnlich warme Beine. Verdächtig sind auch oberflächliche Venen, die sicht- und fühlbar nach außen drängen. Wer derartige Veränderungen bemerkt, sollte so bald wie möglich den Arzt aufsuchen. Denn falls Blutgerinnsel die Ursache der Beschwerden sind, besteht immer die Gefahr, dass sie sich von der Gefäßwand lösen und übers Herz in die Lunge wandern.

Lungenembolie kann zu dauerhaften Schäden führen

Etwa einer von 1.000 Menschen in Deutschland erleidet jährlich eine Thrombose, Frauen häufiger als Männer. Meistens treten die ersten Beschwerden an den Wadenmuskeln auf und wandern über die Kniekehle in den Oberschenkel. Allerdings verlaufen viele Venenthrombosen klinisch stumm, die Betroffenen merken lange Zeit nichts davon.

Wird eine Lungenembolie rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen gute Überlebenschancen. Auch nach erfolgreicher Behandlung können jedoch Gefäßschäden zurückbleiben, die zu einer Verengung von Lungenarterien führen. Folge ist die sogenannte pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) – sie äußert sich durch Kurzatmigkeit und eingeschränkte körperliche Belastbarkeit. In Deutschland kommt es jedes Jahr zu 40.000 bis 80.000 Lungenembolie-Fällen. Bei bis zu vier Prozent der Betroffenen entwickelt sich anschließend ein Lungenhochdruck.