Singen macht glücklich

Singen macht glücklich
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Singen baut Stress ab und sorgt für Glücksgefühle. Studien zeigen: Singen macht nicht nur Spaß - es ist auch gesund, und zwar für Seele und Körper. Von den positiven Effekten profitieren nicht nur Profi-Sänger, sondern alle Menschen - auch wenn sie nicht jeden Ton perfekt treffen.

Singen Sie gelegentlich - etwa beim Staubsaugen, unter der Dusche oder im Auto? Falls ja, dann spüren Sie vielleicht auch, dass das Singen sofort befreiend wirkt. Falls nein, sollten Sie es einfach mal probieren. Denn kaum etwas regt unser Gehirn stärker an als Melodien und Musik. Jeder Mensch sollte singen, weil es die Stimmung hebt und positive Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit hat.

Diverse Studien mit professionellen Sängern lassen darauf schließen, dass Menschen, die oft und viel singen, entspannter sind und sich insgesamt besser fühlen. So wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin während des Singens vermehrt ausgeschüttet. Oxytocin setzt der Körper unter anderem auch beim Stillen, bei der Geburt und beim Sex frei. Es ist dafür da, unsere Bindungen zu stärken, Vertrauen zu fördern sowie Ängste zu reduzieren.

Singen stärkt die Nerven

Auch noch andere Hormone werden beim Singen vermehrt ausgeschüttet. Adrenalin, Dopamin, Serotonin und Endorphin steigern das Wohlbefinden und stimmen uns fröhlich. Und entspannter sind wir auch: Singen reduziert die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut.

Das vegetative Nervensystem regelt automatische Abläufe im Körper wie Atmung, Herzschlag und Verdauung und wird durch den Sympathikus und den Parasympathikus bestimmt. Der Sympathikus ist aktiv, wenn wir unter Stress und Druck stehen - Atemfrequenz, Puls und Blutdruck sind erhöht. Der Parasympathikus sorgt als Gegengewicht für Beruhigung und Entspannung. Durch zu viel Stress geraten Sympathikus und Parasympathikus aus dem Gleichgewicht. Singen und vor allem das tiefe Aus- und Einatmen aktiviert den Parasympathikus und macht uns ruhiger: Der Blutdruck sinkt, der Puls wird langsamer, die Muskulatur entspannt sich.

Herz und Kreislauf im Takt

Singen ist für den Körper so anstrengend wie Dehnübungen oder leichter Sport. 10 bis 15 Minuten reichen aus, um das Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen. Nebenbei verstärkt sich die Atmung und der Körper erhält mehr Sauerstoff. Dadurch wird der Stoffwechsel angekurbelt, Organe und Gehirn werden besser durchblutet, und die Konzentrationsfähigkeit steigt. Schwedische Forscher fanden zudem heraus, dass das Herz bei Menschen, die zusammen singen, nach einer gewissen Zeit im gleichen Takt schlägt - der Herzrhythmus wird stabilisiert.

Viele gute Gründe sprechen also dafür, alsbald mit dem Singen zu starten. Damit allerdings die ungeübte Stimme nicht direkt wieder versagt, ist es ratsam, sie ein wenig zu unterstützen. Am besten beginnen Sie mit einem Warm-up. Summen und Gähnen sind gute Übungen, um den Stimmapparat zu entspannen und die Stimme aufzuwärmen. Für ausdauerndes Singen und eine geschmeidige Stimme ist die Befeuchtung der Schleimhäute in Mund und Rachen unverzichtbar. Deswegen ist es sinnvoll, vor und während des Singens ausreichend Wasser zu trinken. Falls es dennoch zu Stimmproblemen kommt wie etwa Halskratzen, Heiserkeit oder Hustenreiz, ist in vielen Fällen einfach die Schleimhaut zu trocken. Hier hilft zum Beispiel die befeuchtende Wirkung von Lutschtabletten für den Hals. Solche Halstabletten werden auch von Profi-Sängern genutzt. Das Lutschen regt den Speichelfluss intensiv an.