Gastritis: Entzündung im Magen

Wenn der Magen streikt: Ursache einer Gastritis sind oft üppige, fette oder scharf gewürzte Speisen, große Mengen Kaffee, zu viel Alkohol, aber auch Rauchen und Stress. All das kann den Magen bis zur Entzündung reizen.

Eine Frau hält sich den schmerzenden Magen.

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Plötzlich einsetzende Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen können Anzeichen einer akuten Magenentzündung (Gastritis) sein. Die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von einer akuten Infektion durch Bakterien bis zu übermäßigem Alkoholkonsum, Stress oder Nebenwirkungen von Schmerzmitteln.

Wird die Entzündung behandelt, heilt sie meist schnell und vollständig aus. Wird die Magenschleimhaut aber dauerhaft gereizt, kann sich eine chronische Gastritis entwickeln. Langfristig steigt dann das Risiko für Magengeschwüre und Magenkrebs. Eine Magenentzündung sollte deshalb immer zügig diagnostiziert und je nach Ursache behandelt werden.

Bauchdruck, Völlegefühl, Übelkeit

Das Problem: Eine chronische Gastritis entwickelt sich schleichend über Jahre. Im Krankheitsverlauf können unspezifische Oberbauchbeschwerden wie ein Druck- und Völlegefühl, Übelkeit oder Aufstoßen nach den Mahlzeiten auftreten. Darunter leidet jeder Mensch gelegentlich. Kommt es aber immer wieder vor, sollte man es ernst nehmen.

Anders als die akute Form verursacht eine chronische Gastritis zumeist keine Beschwerden und bleibt daher oft lange unentdeckt. Viele Menschen leiden vor allem in der zweiten Lebenshälfte unter einer chronischen Magenentzündung, ohne es zu wissen. Langfristig kann sie aber zu Komplikationen durch Geschwüre führen.

Diagnose durch Magenspiegelung

Auch wenn manche Symptome auf einen entzündeten Magen hinweisen können: Um eine Gastritis sicher nachzuweisen, ist eine Magenspiegelung notwendig. Bei dieser Gastroskopie werden die Speiseröhre, der Magen und der oberste Dünndarmabschnitt mit einem etwa einen Zentimeter dünnen schlauchförmigen Gerät untersucht.

An auffälligen Stellen entnimmt der Arzt winzige Gewebeproben, die unter anderem auf eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori untersucht werden können. Die Gastroskopie dauert meist nur wenige Minuten und verursacht keine Schmerzen.

Gastritis richtig behandeln

Generell ist es sinnvoll, die Magenschleimhaut möglichst wenig zu reizen. Bei der akuten Form empfiehlt sich Schonkost und Ruhe: ein bis zwei Tage nichts essen und dann einige Tage schonende Kost wie etwa Tee, Haferschleim und Zwieback. Betroffene sollten sich ausruhen. Medikamente, die den Magen reizen, nur nach Rücksprache mit dem Arzt absetzen bzw. die Therapie auf besser verträgliche Wirkstoffe umstellen lassen.

Bei starken Beschwerden kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die die Magensäureproduktion hemmen, etwa Protonenpumpenhemmer. Bei schweren Verlaufsformen kann die Magenschleimhaut so stark geschädigt werden, dass es zu Blutungen kommt. Diese können durch schwarzen Stuhlgang oder Erbrechen von angedautem Blut in Erscheinung treten. Treten diese Symptome auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Magenfreundliche Ernährung beugt vor

Wird eine akute oder chronische Gastritis richtig behandelt, bestehen gute Heilungschancen. Ein gesunder Lebensstil und eine magenfreundliche Ernährung verringern generell das Risiko für eine Magenschleimhautentzündung:

  • Essen Sie viel Gemüse, Obst, Vollkorn- und fettarme Milchprodukte, und vermeiden Sie fettreiche und scharf gewürzte Speisen.
  • Nehmen Sie sich Zeit: Fünf kleine Mahlzeiten am Tag, in Ruhe verzehrt, sind bekömmlicher als wenige, große Mahlzeiten.
  • Werfen Sie alte und verdorbene Lebensmittel weg.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen, trinken Sie nur wenig Alkohol.
  • Kaffee in Maßen genießen, meiden Sie sehr heiße und sehr kalte Getränke.
  • Nehmen Sie nur die unbedingt notwendigen Medikamente. Eine längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln (auch rezeptfreie!) muss immer mit dem Arzt abgestimmt werden.
  • Gönnen Sie sich Ruhe und Entspannung. Auch regelmäßige Bewegung fördert die Verdauung und hilft beim Stressabbau.