PMS, Bauchschmerzen & Co.: Wenn Frauen leiden

Periode, Schwangerschaft, Wechseljahre: Hormonelle Veränderungen prägen das Leben der Frau. Viele Frauen leiden unter dem Hormon-Karussell. Bewährte Tipps helfen bei frauenspezifischen Beschwerden.

Junge Frau im Sportdress joggt.

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Wenn Frauen leiden, beginnt das oft schon in jungen Jahren – im Zuge der Menstruation. Jede Frau erlebt im Durchschnitt 400 Mal ihre Periode. Monat für Monat werden bei einem normalen Zyklus günstige Bedingungen für eine mögliche Befruchtung und Schwangerschaft geschaffen. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Monatsblutung.

In den letzten Tagen ihres Zyklus leiden viele Frauen unter dem sogenannten Prämenstruellen Syndrom (PMS). „Unter diesem Begriff werden verschiedene auf den Zyklus zurückzuführende Beschwerden zusammengefasst. Hierzu gehören vor allem Wassereinlagerungen – insbesondere im Bereich der Beine und im Gesicht –, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Heißhunger, Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Schlafstörungen, psychische Labilität und allgemeine Reizbarkeit“, weiß die Gynäkologin Dr. Margarita Kiewski.

Wenn die Menstruation Frauen leiden lässt

„Am häufigsten sind Frauen ab circa 30 Jahren betroffen. Leistungsdruck und emotionaler Stress im Alltag können die Beschwerden noch verschlimmern.“ Ausdauersportarten wie Jogging oder meditative Einheiten wie Yoga können Stress positiv entgegenwirken und damit auch die Beschwerden bei PMS lindern. Bei akuten Schmerzen empfehlen sich schmerzlindernde Präparate, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Naproxen.

„Wenn die Beschwerden einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen haben, kann die Einnahme von Hormonpräparaten im langen Zyklus das Mittel der Wahl sein“, erläutert Kiewski. „So wird die Periode dauerhaft ausgesetzt, was auch die damit verbundenen Beschwerden unterdrückt. Diese Methode sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.“

Schmerzen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft sollten auftretende Schmerzen, vor allem im Bauch- und Unterleibsbereich, umgehend ärztlich abgeklärt werden. Kopfschmerzen müssen nicht zwingend medikamentös behandelt werden, manche Schwangere ziehen es vor, die Schmerzen auszuhalten. Das einzige Schmerzmittel in der Selbstmedikation, das in allen Phasen der Schwangerschaft genommen werden darf, ist Paracetamol. Es hat zudem eine sehr gute fiebersenkende Wirkung.

Fieber bei Schwangeren sollte immer behandelt und möglichst schnell gesenkt werden, da es für das Ungeborene gefährlich werden kann“, empfiehlt Dr. Kiewski. Grundsätzlich sollten Schwangere aber vor jeder Arzneimitteleinnahme Rücksprache mit dem Arzt halten.

Starke Beschwerden bei Endometriose

Endometriose ist eine zum Teil äußert schmerzhafte chronische Erkrankung. Dabei siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, im Bauch- und Beckenraum oder in benachbarten Organen an. Diese Gewebeinseln unterliegen dem Monatszyklus und verursachen Beschwerden, sobald die reguläre Monatsblutung einsetzt. Dr. Kiewski erklärt: „Es kommt zu einer Zystenbildung, chronischen Entzündungen, Verwachsungen und damit einhergehend starken Schmerzen. Diese treten vor allem als Bauch- und Rückenschmerzen auf. Aber auch Blasenbeschwerden, Darmbeschwerden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Unfruchtbarkeit können die Folge sein.“

Akute Schmerzen können mit rezeptfreien Schmerzmitteln gelindert werden. Dauerhafte Heilung bringt jedoch nur eine Operation, bei der die Gewebeinseln entfernt werden. „Eine OP sollten Betroffene unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses mit ihrem betreuenden Frauenarzt abstimmen“, rät Dr. Kiewski.

Schweißausbrüche in den Wechseljahren

Schon der Name verrät, dass es sich bei den Wechseljahren um einen Prozess handelt. In der Regel beginnt dieser zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr, doch das ist sehr individuell und kann auch Jahre früher oder später liegen. „Mit dem Ausbleiben der Menstruation verändert sich der Hormonhaushalt im Körper. Viele Frauen leiden dann unter östrogenmangelbedingten Wechseljahresbeschwerden“, erläutert Dr. Kiewski. Hierzu zählen vor allem Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, trockene Schleimhäute, Gewichtszunahme, Gelenk- und Rückenschmerzen, eine Verminderung oder der Verlust der Libido sowie psychische Labilität.

Dr. Kiewski weiß: „Für Frauen, die in besonderem Maße unter den Wechseljahresbeschwerden leiden, kann eine Hormonersatztherapie das Mittel der Wahl sein. Ziel ist dabei nicht, die bisherige Hormonkonzentration wiederherzustellen, sondern gezielt die Beschwerden zu lindern. Frühzeitig begonnen, können Wechseljahresbeschwerden damit sogar ganz unterdrückt werden. Sport, eine gesunde Ernährung sowie gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion können verschiedene Wechseljahresbeschwerden ebenfalls mindern.“ Bei akuten Schmerzen im Bewegungsapparat bieten sich entzündungshemmende Schmerzgele an. Als pflanzliches Mittel hat sich bei Wechseljahresbeschwerden zum Beispiel die Traubensilberkerze bewährt.