Wechseljahre: Was hilft?
Die Wechseljahre sind ein ganz normaler Lebensabschnitt, der leider manchmal mit Beschwerden einhergeht. Kein Grund zur Panik – wohl aber Anlass, gut für sich zu sorgen.
Durchwachte Nächte, verschwitzte Kleidung, schlechte Laune und keine Lust auf Sex: Die Wechseljahre haben einen ziemlich schlechten Ruf. Dabei sieht die Realität häufig ganz anders aus: Rund einem Drittel der Frauen bereitet das Klimakterium gar keine Probleme, und ein weiteres Drittel spürt lediglich leichte Symptome.
Nur etwa jede dritte Frau leidet während der Wechseljahre unter ausgeprägten Beschwerden, die die Lebensqualität merklich beeinträchtigen. Dazu zählen Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen. Doch zum Glück gibt es für betroffene Frauen wirksame Hilfen.
Jede Frau tickt anders
Wann genau es mit den Wechseljahren losgeht, unterscheidet sich von Frau zu Frau. Manch eine bemerkt bereits um den 40. Geburtstag herum, dass ihre Blutung unregelmäßiger wird, möglicherweise auch stärker auftritt oder länger dauert als bisher. Bei anderen Frauen machen sich erste Anzeichen des Klimakteriums erst zehn Jahre später bemerkbar.
Während der Wechseljahre stellen die Eierstöcke ihre Arbeit allmählich ein, wodurch der Hormonspiegel sinkt. Die nachlassende Östrogenproduktion bringt zahlreiche körperliche Veränderungen mit sich: So verkleinert sich beispielsweise die Gebärmutter, Haut und Haare werden dünner, und die Schleimhäute sind schlechter durchblutet – was unter anderem zu Scheidentrockenheit führen kann. Sie ist nicht selten der Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Dieses Problem lässt sich oft schon ganz einfach mit Gleitmitteln aus der Apotheke beheben. Falls sie nicht ausreichend helfen, kann der Frauenarzt östrogenhaltige Scheidenzäpfchen oder -cremes verordnen.
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Auch mit zahlreichen anderen Beschwerden können die hormonellen Umstellungsprozesse einhergehen. Typisch sind vor allem Hitzewallungen, die Gesicht, Hals und Oberkörper förmlich überfluten – oft von einer Sekunde auf die andere. Auf einen knallroten Kopf folgt nicht selten ein heftiger Schweißausbruch. Auch Schlafstörungen, seelische Verstimmungen und Nervosität werden mit den Wechseljahren in Zusammenhang gebracht.
Die gute Nachricht: Mit körperlichen oder seelischen Symptomen dieser Art müssen sich Frauen keinesfalls abfinden. Manchmal helfen schon einfache Mittel wie Wechselduschen, Spaziergänge an der frischen Luft und Entspannungstechniken wie Yoga oder Tai Chi. Bei ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden wird der Arzt eventuell zu einer kurzzeitigen Hormontherapie raten. Auch pflanzliche Mittel, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt, können hilfreich sein. Frauen sollten mit Ihrem Arzt und Apotheker besprechen, ob die Einnahme pflanzlicher Präparate sinnvoll sein kann.
Sport und Entspannung helfen
Um möglichst unbeschwert durch die Wechseljahre zu kommen, kann jede Frau auch selbst einiges tun. Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, viel Sport an der frischen Luft und ausreichende Ruhe- und Entspannungsphasen sind wichtige Schlüssel zum Erfolg. Darüber hinaus kann eine positive Einstellung helfen, Wechseljahresfrust und trübe Gedanken zu vertreiben: Frauen, die den neuen Lebensabschnitt mit einem Lächeln begrüßen und neugierig in die Zukunft blicken, bereitet der hormonelle Umstellungsprozess weniger Probleme als pessimistischen Zeitgenossinnen.
Sich in den Wechseljahren – und somit in der Lebensmitte – zu befinden, heißt für viele Frauen auch, Bilanz zu ziehen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Oft sind die Kinder jetzt aus dem Gröbsten heraus und Frauen haben endlich wieder Zeit, eigenen Interessen nachzugehen. Viele nehmen jetzt eine neue berufliche Herausforderung an, suchen sich ein interessantes Hobby, engagieren sich ehrenamtlich oder gehen mit dem Partner auf Reisen.