Was leistet die Seniorenassistenz?
Die allermeisten Menschen möchten bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden leben – verständlich! Bei Dingen, die weder eine Putzhilfe noch der Pflegedienst übernehmen kann, hilft die Seniorenassistenz.
Die einen brauchen Begleitung beim Arztbesuch, andere wünschen sich wegen der Unsicherheit beim Gehen Begleitung beim Einkaufsbummel oder benötigen andere Formen der Unterstützung. Manche suchen auch einfach nur ein wenig Gesellschaft oder möchten sich gern etwas vorlesen lassen, wenn die Augen versagen. In all diesen Fällen hilft die Seniorenassistenz.
Früher gab es den Beruf der Gesellschafterin, die für alle diese Dinge zuständig war. Heute gibt es die Seniorenassistenz. Bundesweit arbeiten inzwischen rund 700 professionelle Senioren-Assistenten, die für diese Aufgabe nach dem so genannten Plöner Modell geschult wurden.
Qualifizierte Seniorenassistenz
Um kompetent auf die ganz individuellen Anliegen von älteren Menschen eingehen zu können, haben die Senioren-Assistenten einige Fortbildungsmodule absolviert in Psychologie, Gesundheit und Ernährung, aber auch zu rechtlichen Fragen und Regelungen der Pflegeversicherung.
Erst nach Erhalt des Abschlusszertifikats dürfen sich die Teilnehmer „Senioren-Assistent nach dem Plöner Modell“ nennen. Der Begriff Senioren-Assistent ist bisher noch nicht geschützt – jeder Mensch kann sich so nennen, der seine Dienste anbieten möchte. Fragen Sie deshalb nach der genauen Qualifikation!
Guter Geist auf Abruf
Viele Senioren-Assistenten kommen aus dem Gesundheitswesen, manche haben vorher in der Pflege gearbeitet. Nur dann dürfen sie auch pflegerische Aufgaben übernehmen. Ansonsten handelt es sich um unterschiedliche Aufgabenfelder, denn Senioren-Assistenten sollen in erster Linie soziale Kompetenz, viel Lebenserfahrung und Zeit mitbringen. Sie müssen auf Menschen zugehen und sich ganz individuell auf ihre Anliegen einstellen können. Dafür brauchen sie auch eine gute Allgemeinbildung.
Oft melden sich bei der Seniorenassistenz Angehörige von älteren Menschen, die sich Sorgen um die Mutter oder den Vater machen. Zum Teil wohnen sie nicht in der gleichen Stadt und können sich deshalb nur eingeschränkt um die Eltern kümmern. Oder sie sind stark durch die eigene Familie und den Beruf eingespannt, so dass sie es nicht schaffen, die betagten Eltern zu unterstützen.
Die Chemie muss stimmen
Der Bedarf an Unterstützung neben der rein pflegerischen Versorgung nimmt im Alter zu. Allerdings ist der maßgeschneiderte Service nicht ganz billig. Die Stundensätze der selbstständig arbeitenden Senioren-Assistenten sind unterschiedlich und richten sich nach Art und Schwere der Aufgabe.
Das erste Treffen ist immer kostenlos: Es dient der Beratung und dem gegenseitigen Вeschnuppern. Die Chemie muss stimmen und die Vorstellungen sollten ungefähr übereinstimmen. Wenn es mal nicht so gut passt, verweist man an Kolleginnen im Assistenznetzwerk.
Bei der Pflegekasse nachfragen
Wer schon eine Pflegestufe hat, kann eine Senioren-Assistentin zum Teil auch über seine Pflegekasse abrechnen. Vereinbaren Sie dafür einen Termin mit dem zuständigen Berater Ihrer Pflegekasse. Die Pflegekasse ist zu einer umfassenden Sozialberatung gesetzlich verpflichtet, im Notfall auch per Hausbesuch.
Außerdem lässt sich die Seniorenassistenz auch als „stundenweise Verhinderungspflege“ abrechnen. Selbst bei kleinerer Rente ist damit beispielsweise ein Besuch pro Woche finanzierbar. Weitere Infos zur Seniorenassistenz finden Sie unter www.die-senioren-assistenten.de.