Was hilft bei Kopfschmerzen?

Hilfe bei Kopfschmerzen
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Bei akuten Kopfschmerzen helfen Schmerzmittel. Wenn der Schädel häufiger brummt, stellt sich jedoch die Frage: Was hilft bei Kopfschmerzen noch?

Wer öfter Kopfschmerzen hat, will nicht immer zum Medikament greifen. Denn bei regelmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln steigt das Risiko für Nebenwirkungen. Viele Betroffene möchten daher wissen, was hilft bei Kopfschmerzen außerdem - und welche Möglichkeiten gibt es zusätzlich, um die nächste Attacke zu verhindern oder zumindest zu entschärfen. Fragen, die auch Ärzte beschäftigen: Wann bringt eine Physiotherapie Linderung? Kann Akupunktur helfen? Oder sind Entspannungsverfahren die bessere Wahl?

Leider ist oft keine eindeutige Antwort möglich. Denn es gibt nur wenige Studien, die belegen können, was wem hilft. Eine aktuelle Untersuchung hat deshalb verschiedenste Daten recherchiert, verglichen und bewertet, um Licht ins Therapie-Dunkel zu bringen.

Schmerzlinderung ist auch ohne Medikamente möglich

Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung lautet: Kopfschmerzpatienten nutzen oft nichtmedikamentöse Behandlungen, um selbst aktiv etwas gegen ihre Beschwerden zu tun. Experten sprechen von sogenannten Selbstmanagement-Strategien. Sie anzuwenden, gilt grundsätzlich als sinnvoll. Denn durch den Einsatz von Selbstmanagement-Behandlungen lassen sich Kopfschmerzhäufigkeit und -intensität besser reduzieren als nur mit einer Standard-Therapie.

Aber nicht jede Methode hilft jedem. Generell nutzen Patienten mit stärkeren oder chronischen Schmerzen vermutlich häufiger zusätzlich nichtmedikamentöse Verfahren - jedenfalls wenn sie in spezialisierten Ambulanzen oder Kliniken Hilfe suchen. Untersuchungen zeigen aber: Gezieltes Selbstmanagement wirkt auch bei episodisch auftretenden Beschwerden.

Einzelne Verfahren und ihre Wirksamkeit bei Spannungskopfschmerzen

Gelenkbehandlungen der Halswirbelsäule. Nackenschmerzen treten häufig bei Spannungskopfschmerz auf. Das spricht dafür, dass die Halswirbelsäule zu den Beschwerden beiträgt. Könnte ihre vorsichtige Behandlung also dem Schmerz entgegenwirken? Die Studienlage dazu sei sehr widersprüchlich und eine abschließende Bewertung nicht möglich, urteilen die Experten. Darüber hinaus ist die Frage umstritten, ob Manipulationen der Halswirbelsäule wie etwa das „Einrenken" sicher sind.

Massagen und Faszientherapie. Kopfschmerzen gehen häufig mit Muskelverspannungen einher. Es klingt daher schlüssig, Maßnahmen gegen die Verspannungen zu ergreifen. Infrage kommen vor allem Massagen, Druckbehandlungen, Dehnungen und Faszientherapie zur Lockerung des Bindegewebes. Wie eine aktuelle Metaanalyse zeigte, können diese Behandlungen die Häufigkeit, Stärke und Dauer von Kopfschmerzattacken verringern.

Akupunktur und "Dry Needling". Eine Übersichtsarbeit kam zu dem Ergebnis, dass sich Akupunktur zur Behandlung von Kopfschmerzen eignet. Auch das Nadeln von sogenannten Triggerpunkten ("Dry Needling") in der Nacken- und Kopfmuskulatur könnte möglicherweise bei Kopfschmerzen helfen. Um die Wirksamkeit zu belegen, sind aber noch weitere Forschungen nötig.

Ausdauersport und physiotherapeutische Übungen. Bewegung kann Schmerzen lindern. Regelmäßiges Training wirkt gerade bei chronischen Kopfschmerzen gut. Dabei muss man zwischen Ausdauersport und lokalen Übungen unterscheiden. Bei Spannungskopfschmerzen haben sich vor allem spezielle Übungen zur Stärkung der Nacken- und Schultermuskulatur sowie Ergonomie- und Haltungsprogramme bewährt.

Biofeedback und Entspannungsverfahren. Stress ist ein wesentlicher Kopfschmerz-Trigger. Gleichzeitig stehen Kopfschmerzen in einer engen wechselseitigen Beziehung zu Schlafstörungen, Depressionen und Ängsten. Es ist daher naheliegend, bei Kopfschmerzen auch psychologische Verfahren einzusetzen. Inzwischen gibt es gute Belege dafür, dass Entspannungs- oder Achtsamkeitstraining, Biofeedback, autogenes Training oder Verhaltenstherapie dazu beitragen, dass Kopfschmerzen seltener auftreten.