Der Vitalstoff-Check: Wer braucht mehr?

Rote Früchte fallen ins Wasser

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Für Gesundheit und Wohlbefinden sind Vitalstoffe unverzichtbar. Doch manchmal ist eine ausreichende Versorgung mit der normalen Ernährung nicht möglich. Dann können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass bestimmte Vitalstoffe sogar den Alterungsprozess verzögern könnten.

Die Vitalstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln können eine gesunde, ausgewogene Ernährung zwar nicht ersetzen. Sinnvoll kann die Einnahme trotzdem sein, denn trotz der großen Lebensmittel-Vielfalt ist bei uns nicht jeder ausreichend mit allen wichtigen Vitalstoffen versorgt. Doch schon kleine Defizite können auf Dauer Schaden anrichten: Zum Beispiel können infolge einer schlechten Versorgung mit Vitamin D die Knochen leiden. Und ein schleichender Mangel an Vitamin B12 kann Alterserkrankungen begünstigen.

Beratung in der Apotheke

Um einem gesundheitsschädlichen Vitalstoffmangel entgegenzuwirken, ist es wichtig, mögliche Versorgungslücken aufzudecken und dann gezielt gegenzusteuern. Ein Beratungsgespräch in der Apotheke bringt Klarheit darüber, an welchen Vitalstoffen es im Einzelfall hapern und welches Nahrungsergänzungsmittel dann hilfreich sein könnte. Der Apotheker kann beurteilen, welche Vitalstoffe in welcher Dosierung einen Nutzen für die Gesundheit bringen.

Vitalstoffe: Erhöhter Bedarf bei älteren Menschen

Vor allem ältere Menschen sind manchmal unzureichend mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Das liegt unter anderem daran, dass sie aufgrund von Kauproblemen oft eher weichgekochte Speisen als knackige Frischkost und Vollkornprodukte verzehren. Je länger Gemüse, Kartoffeln & Co. jedoch gekocht werden, umso mehr Vitamine gehen verloren. Auch die lange Lagerung von Lebensmitteln führt zu einem Verlust an Vitalstoffen. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen unter chronischen Krankheiten leiden, die mit einem erhöhten Bedarf an bestimmten Vitalstoffen einhergehen.

Welche Rolle Vitalstoffe spielen könnten, zeigt eine aktuelle Studie aus Skandinavien. Die Forschenden untersuchten, ob die langjährige Einnahme von Selen und Coenzym Q10 bei älteren Menschen Einfluss auf den Alterungsprozess hat. Dazu wurde bei den Teilnehmer*innen die Länge der Telomere gemessen – eine etablierte Methode zur Beurteilung der restlichen Lebensdauer unserer Zellen. Telomere befinden sich an jedem Ende unserer Chromosomen, sie schützen den Genstrang vor dem Ausfransen oder Verwickeln. Bei jeder Zellteilung werden die Telomere ein bisschen kürzer. Irgendwann sind sie so kurz, dass die Zelle sich nicht mehr erfolgreich teilen kann und abstirbt. Ergebnis der Studie: Wer über vier Jahre beide Vitalstoffe einnahm, wies am Ende längere Telomere auf als die unbehandelte Vergleichsgruppe. Eine entsprechende Nahrungsergänzung könnte demnach die Lebensdauer der Zellen verlängern und damit Auswirkungen auf den Alterungsprozess haben.

Schwangere brauchen Folsäure

Neben den Senioren gibt es noch weitere Personengruppen, die aufgrund ihrer Lebensumstände eher Gefahr laufen, von bestimmten Vitalstoffen zu wenig zu bekommen: Leistungsorientierte Sportler, Raucher, Veganer, Menschen, die eine strenge Diät machen sowie Schwangere gehören dazu. Werdende Mütter brauchen beispielsweise mehr Folsäure, damit sich das Ungeborene gesund entwickeln kann – der Arzt wird zur Einnahme entsprechender Präparate raten. Er kann auch beurteilen, ob weitere Vitalstoffe nötig sind. Schwangere sollten immer ärztlichen Rat einholen, bevor sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Vielen fehlt Vitamin D

In jedem Alter kann die Versorgung mit Vitamin D problematisch werden. Der Grund: Im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen wird es nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern vor allem in der Haut gebildet. Doch dafür braucht unser Körper Sonnenlicht. Mangelt es im Winter an Sonnenschein, herrscht in den Vitamin-D-Speichern unseres Körpers oft Ebbe. Allein über die Nahrung ist es kaum möglich, genug Vitamin D aufzunehmen, weshalb eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein kann. Vor allem dann, wenn man relativ selten an die frische Luft kommt.