Viele Krebspatienten brauchen seelische Hilfe

Eine Frau liegt auf der Chouch und redet, ein Therapeut hört zu und macht Notizen.

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Angst, Anpassungsschwierigkeiten und Depression: Das sind die häufigsten psychischen Probleme, mit denen Krebspatienten zu kämpfen haben.

Jeder dritte Krebspatient benötigt psychotherapeutische Unterstützung. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universitätskliniken Hamburg und Leipzig: Im Rahmen einer Studie befragten sie bundesweit mehr als 4.000 Menschen mit einer Tumorerkrankung. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 75 Jahre alt.

Die Bandbreite der psychologischen Belastungen ist groß. Häufigste Begleiter einer Krebserkrankung sind Angststörungen: Angst vor der Krankheit, Angst vor der Therapie, Angst vor der Möglichkeit des Sterbens. Am zweithäufigsten hatten die Patienten mit Anpassungsstörungen zu kämpfen – also mit Schwierigkeiten, sich auf die neue Lebenssituation einzustellen. An dritter Stelle folgten depressive Störungen.

Brustkrebs besonders belastend

Die seelische Belastung hängt auch von der Krebsart ab. Besonders gefährdet sind Menschen, die an Brustkrebs, Schwarzem Hautkrebs oder einem Tumor im Kopf- oder Halsbereich erkrankt sind. So benötigten 42 Prozent aller Brustkrebspatientinnen psychoonkologische Hilfe, bei Kopf- oder Halstumoren waren es 41 Prozent und bei Hautkrebs 39 Prozent.

Das Fazit der Wissenschaftler: Viele Krebspatienten benötigen auch auf der seelischen Ebene eine maßgeschneiderte Behandlung. Denn unbehandelt kann sich eine psychische Störung negativ auf den Erfolg der medizinischen Therapie auswirken.