Sport zuhause im Wohnzimmer

Keine Lust zum Laufen? Im Fitnessstudio zu voll? Dann verwandeln Sie doch Ihr Wohnzimmer in eine Mini-Turnhalle! Sport zuhause vor dem Sofa hält ganzjährig fit - und macht auch nicht einsam, wie Lisanne Koch herausfand.

Junge Frau trainiert mit Hanteln im Wohnzimmer

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Jeder von uns braucht Bewegung – und zwar rund ums Jahr. Denn Sport zuhause, draußen oder im Studio hält den Körper fit und geschmeidig, ist Balsam für Herz und Kreislauf, beugt Haltungsschäden vor, lässt überflüssige Kilos abschmelzen, baut obendrein Stress ab und sorgt für gute Laune. Gründe genug, sich – am besten mehrmals pro Woche – ein kleines Trainingsprogramm zu gönnen.

Bewegung und frische Luft sind ein starkes Team für die Gesundheit, doch wenn sich das Wetter im Herbst und Winter von seiner stürmischen und nasskalten Seite zeigt, kann selbst sportlichen Zeitgenossen die Lust auf Aktivitäten im Freien vergehen.

Auf die Matte, fertig, los!

Aus gutem Grund flüchten viele Hobbysportler jetzt in die Fitnessstudios oder Turnhallen. Doch für den Sport in der Gruppe ist nicht jeder Mensch geschaffen. Auch hat nicht jeder Lust, sich beim Training an Tages- und Öffnungszeiten zu halten. Damit Muskeln und Gelenke dennoch nicht in den Winterschlaf fallen, hilft nur eins: regelmäßiges Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden.

Die Vorteile eines Aktivprogramms vor dem Sofa liegen auf der Hand: Man kann ganz ungestört vor sich hin turnen, sich die Zeit frei einteilen und gleich nach dem Training unter die eigene Dusche springen. Wer glaubt, Sport zuhause sei langweilig oder eintönig, irrt gewaltig. Für jeden Sporttyp und jeden Fitnessgrad gibt es geeignete Übungen und Aktivitäten – ob mit oder ohne Geräte.

Rad fahren im Wohnzimmer

Ehe es jedoch ins Sportgeschäft geht, um das Wohnzimmer mit Yogamatte, Stepper und Hanteln auszustatten, gilt: Wer lange keinen Sport mehr getrieben hat, sollte erst einen Check-up beim Arzt machen. Ältere und chronisch kranke Menschen wie Diabetiker und Herzpatienten sollten grundsätzlich mit dem Mediziner besprechen, wie viel Sport für sie gesund und erlaubt ist.

Und dann kann es losgehen: Für Spaß beim Sport zuhause im Wohnzimmer und ein Plus an Fitness und Wohlbefinden sorgen zuverlässige Trainingspartner wie Fahrradergometer, Crosstrainer oder Stepper. Das klassische Standfahrrad, auf dem man sogar nebenbei beim Fernsehen radeln kann, ist auch für Sportneulinge und untrainierte Menschen geeignet.

Schwung in alle Muskeln und Gelenke bringt ein Crosstrainer, der allerdings auch einen gewissen Platzbedarf hat. Auch in kleinere Wohnräume passt ein Stepper, der für mehr Kondition und eine straffere Bein- und Pomuskulatur sorgt.

Auch Hanteln halten fit

Wer daheim kein großes Fitnessgerät unterbringen kann oder möchte, versucht es vielleicht mit kleineren Sportgeräten. Zum Beispiel mit Kurzhanteln, um Arm-, Schulter- und Brustmuskulatur zu kräftigen. Flexibel und multifunktionell einsetzbar sind spezielle Übungsbänder, die es in unterschiedlichen Stärken gibt.

Gut für den Gleichgewichtssinn sind Balancekissen. Tipp: Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten und die Geräte erklären. Wichtig ist zudem, die Übungen richtig ausführen - und sich vor allem am Anfang nicht zu überfordern.

Sport zuhause ohne Geräte

Auch ganz ohne Geräte ist Sport zuhause möglich. Das sogenannte Bodyweight-Training, sprich Training mit dem eigenen Körpergewicht, liegt sogar voll im Trend. Eigengewichtsübungen sind nicht nur ein preiswertes Vergnügen, sondern – richtig und regelmäßig ausgeführt – auch top für mehr Beweglichkeit, Kraft und bessere Koordination.

Zu den absoluten Klassikern gehören Übungen wie Kniebeugen und Liegestütze. Aber auch Bauchpressen (Crunches), Ausfallschritte und Sit-ups bringen die Muskeln auf Trab. Auch hier wichtig: Die Übungen korrekt ausführen und sich nicht zu viel zumuten.

Macht Training zu Hause einsam?

In ihrer Bachelor-Arbeit untersuchte Lisanne Koch, Studentin der Deutschen Sporthochschule Köln, wie einsam sich Sportler:innen während des Lockdowns fühlten und verglich Hometraining mit dem Training in Fitnessstudios.

Lisanne Koch

Lisanne Koch / Foto: privat

Mehrfach mussten während der Corona-Pandemie die Fitnessstudios in Deutschland schließen. Was bedeutet das für die dort Trainierenden? Würden Sie den Kontakt zu den Teilnehmenden in Pilates-, Yoga- oder Zumbakursen vermissen? Welche Rolle spielt es, ob auf dem Laufband oder Rudergerät neben mir noch jemand seine Übungen absolviert? Wie einsam fühle ich mich beim Hometraining ohne die Gesellschaft von Mitstreiter:innen? Das Ergebnis mag überraschen: Sportler:innen, welche Hometraining betrieben, fühlten sich tatsächlich nicht wesentlich einsamer als Besucher:innen eines Fitnessstudios. In Bezug auf das Einsamkeitsgefühl gab es keinen nennenswerten Unterschied zwischen beiden Trainingsarten. Es gab auch keinen bedeutenden Unterschied im Empfinden von Frauen und Männern in dieser Frage. Wer Online nach Kursen sucht, sollte aber auf Qualität achten.

 

Aktualisiert am 16.10.2022