Urban Hiking: Wandern im Bilder-Dschungel

Urban Hiking ist der neuste Wandertrend.
Foto © A. Geschuhn

Urban Hiking heißt der neueste Wander-Trend: fußläufig die bunte Vielfalt unserer Städte erkunden. Wie zum Beispiel das multikulturelle Kölner „Veedel“ Ehrenfeld. Der Stadtteil ist eine Hochburg der Streetart und berühmt für seine vielen Murals – das sind großflächige Wandmalereien. Urban Hiking bietet nicht nur neue Entdeckungen: Städtische Ziele sind außerdem schnell und klimaschonend mit Bus oder Bahn zu erreichen.

Wandern ohne Rucksack

Urban Hiking bietet neben Inspiration und Abwechslung noch weitere Vorteile. So ist kein schweres Gepäck zu schleppen wie bei Wanderungen in der Natur – bei Durst oder Hunger einfach im nächsten Café einkehren oder etwas to go vom Imbiss mitnehmen. Außerdem muss beim Urban Hiking keine lange Routenplanung erfolgen, urbane Wanderer und Wanderinnen können einfach loslaufen.

Diese Vorteile würdigte auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, anlässlich des bundesweiten „Tag des Wanderns“ am 14. Mai. Und zwar vor Ort in Ehrenfeld: Um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen, ließ sich der Minister am 13. Mai 2023 bei einer Urban Hiking-Tour durch den Kölner Stadtteil führen. Dabei rief er die Menschen auf, so oft wie möglich klimaschonend mit Bus, Bahn und anderen öffentlichen Mobilitätsmitteln in die Freizeit zu starten. „Nordrhein-Westfalen hat eine vielfältige Natur und faszinierende Sehenswürdigkeiten in den Städten und Kommunen. Nachhaltig und umweltfreundlich wird Wandern insbesondere dann, wenn öffentliche Mobilität ins Spiel kommt. Wir bieten den Menschen seit vielen Jahren im Rahmen unserer Gemeinschaftskampagne mobil.nrw Wanderrouten an, die in unmittelbarer Nähe von Nahverkehrshaltestellen und Bahnhöfen liegen und somit einfach mit dem ÖPNV zu erreichen sind“, sagte Krischer.

Urban Hiking lässt sich mit Leihfahrrädern kombinieren

Ein Tourenvorschlag durch Ehrenfeld ist neben weiteren ÖPNV-freundlichen Wandertouren Teil der neuen Broschüre „NRW entdecken“. Menschen, die viel und gerne wandern, stellen darin regelmäßig ihre Lieblingstouren zusammen – wie zum Beispiel Reisebloggerin Rebecca Schirge, die bei ihrer Route durch Köln-Ehrenfeld das Wandern in der Stadt zusätzlich mit kleinen Abstechern zu etwas weiter entfernten interessanten Locations verbindet, die dann mittels Leihfahrrädern oder E-Scootern angesteuert werden können.

Das Urban Hiking durch Ehrenfeld startet am besten am DB-Bahnhof Köln-Ehrenfeld. Hier unbedingt den Ausgang zum Gerhard-Wilszek-Platz nehmen, denn dort ist bereits der Tunnel unter den Gleisen eine echte Sehenswürdigkeit. Das bemalte Gewölbe mit seinem azurblauen Himmel und verschiedensten Motiven aus dem Stadtteil gilt als Kölns schönste Unterführung. Wer den Weg zu dem beschaulichen Plätzchen nimmt, kann am gemauerten Bahndamm direkt weitere Murals bewundern – wie etwa das Motiv „I Miss My Plattenbau“ vom international bekannten Berliner Streetart-Künstler El Bocho. Seine Werke sind inzwischen weltweit zu finden.

 

Beim Urban Hiking in Köln kann man viele Murals entdecken.
Foto © A. Geschuhn

 

Zu den weiteren Mural-Highlights in Ehrenfeld gehört unter anderem das beeindruckende Motiv „Matriarchy“ in der Vogelsanger Straße. Das surrealistische, an den Stil Salvador Dalís erinnernde Wandgemälde wurde von dem ukrainischen Streetart-Künstler Aleksei Bordusov geschaffen. Er will damit die Frauen würdigen als diejenigen, die einerseits neues Leben in die Welt setzen und andererseits in der Regel keine Kriege anzetteln, sondern Frieden schaffen wollen. Bordusov malte dieses Mural in Deutschland, weil die Frauen hier nach dem zweiten Weltkrieg eine große Rolle beim Wiederaufbau spielten.

Anschließend wäre nach einem Bummel über die Multi-Kulti-Meile Venloer Straße ein lohnendes Ziel in Ehrenfeld zum Beispiel die Körnerstraße. Hier gibt es nicht nur weitere Wandgemälde und Graffitis zu entdecken, sondern auch jede Menge interessante Läden und nette Cafés.

 

Beim Urban Hiking Streetart entdecken.
Foto © A. Geschuhn

 

Inspirationen für Wanderrouten in NRW

Die Gemeinschaftsinitiative mobil.nrw bietet jedes Jahr neue Inspirationen für Wanderrouten in NRW an, die in enger Verbindung mit dem ÖPNV stehen. „Mit der neuen Broschüre wollen wir Lust machen, unser Land mithilfe des Nahverkehrs zu erkunden und so zum Umsteigen auf nachhaltige Mobilitätsformen motivieren“, so Oliver Krischer. Nachhaltige Freizeitgestaltung sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Verkehrswende: „Mit dem neuen Deutschlandticket ist es einfacher und günstiger denn je, öffentliche Mobilitätsangebote zu nutzen.“ Erhältlich ist die kostenlose Broschüre „NRW entdecken“ in den Kundencentern der Verkehrsunternehmen in NRW, bei Tourist-Informationen, Wandervereinen und an vielen touristischen Zielen im Land. Außerdem finden Wanderfans alle Touren und Infos auch als E-Paper unter www.mobil.nrw/entdecken.