Soforthilfe bei Sodbrennen

Was bei Sodbrennen sofort hilft

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Ein saftiger Burger mit Pommes und dazu eine Limonade – leckeres Essen kann eine unschöne Folge haben: Sodbrennen. Lesen Sie, was Sie zur Soforthilfe bei Sodbrennen tun können.

Sodbrennen äußert sich meist durch einen brennenden Schmerz in der Brustbeingegend, ein allgemeines Druckgefühl im Oberbauch oder ein Aufstoßen von Magensäure, die manchmal sogar bis in den Mund-Rachen-Raum gelangt. Da die aufsteigende Säure zu einer Reizung des Rachenraums und der Stimmbänder führen kann, äußert sich das Problem bei manchen Patienten auch durch Husten, Heiserkeit und Räuspern nach dem Aufwachen. Egal welche Symptome auftreten: Soforthilfe bei Sodbrennen ist dringend gefragt.

Für Sodbrennen gibt es verschiedene Ursachen, eine davon ist die Ernährung: Zu üppige Mahlzeiten, zu viel fettige und zuckerhaltige Lebensmittel sowie Alkohol und Nikotin können dafür sorgen, dass sich zu viel Magensäure bildet. Diese reizt dann die Magenschleimhaut, es kommt zu Schmerzen oder Druckgefühl. Weiterhin kann Übergewicht dafür verantwortlich sein, besonders wenn die zusätzlichen Kilos in der Bauchgegend sitzen. Denn das Gewicht drückt auf den Magen, der Mageneingang öffnet sich und der Inhalt fließt zurück in die Speiseröhre. Daher leiden häufig auch Schwangere unter Sodbrennen. Weitere mögliche Ursachen können Medikamente oder Krankheiten wie eine Magenschleimhautentzündung sein.

Besser kleinere Portionen essen

Mögliche Ursache ist außerdem die Refluxkrankheit. „Dann ist der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen, der normalerweise wie ein Ventil den Magen verschließt, erschlafft und funktioniert nicht richtig“, so Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung. Als Folge kann Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigen. Es kommt zu Sodbrennen. Häufig verstärkt ungesundes, üppiges Essen den Reflux. „Ohne Behandlung kann sich die Refluxkrankheit zu einer sogenannten Refluxösophagitis, einer Entzündung der Speiseröhre, weiterentwickeln“, ergänzt Dr. Reuter. Das bedeutet, dass sich die Schleimhaut infolge des vermehrten Kontakts mit Magensäure entzündet. Auf lange Sicht kann sie auch den Zahnschmelz angreifen.

Um dem unangenehmen Aufstoßen und dem Druckgefühl vorzubeugen, hilft ein Blick auf die Ernährung: Umfangreiche Mahlzeiten eher vermeiden, lieber kleinere Gerichte über den Tag verteilt essen. „Es empfiehlt sich zudem, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und beispielsweise ausreichend Obst, Gemüse und Ballaststoffe in den Speiseplan zu integrieren“, so Dr. Reuter. Regelmäßiger Sport hilft nicht nur, Übergewicht entgegenzuwirken – Bewegung regt auch die Verdauung an. Ebenfalls hilfreich: Auf Rauchen verzichten. Denn Nikotin fördert die Produktion von Magensäure. Tritt Sodbrennen vor allem in der Nacht auf, rät der Experte, den Oberkörper mithilfe von Kissen höher zu legen oder – wenn möglich – den Lattenrost hochzustellen.

Wirksame Soforthilfe bei Sodbrennen

Bei Sodbrennen können einige Hausmittel schnelle Hilfe bringen. Dazu gehören stärkehaltige Nahrungsmittel wie Kartoffeln, trockenes Weißbrot oder Zwieback. Aber auch Bananen, Sauerkraut oder Nüsse und Mandeln können helfen, den Überschuss an Magensäure zu neutralisieren. Weitere Hilfsmittel sind Kaugummi kauen oder Kräutertee trinken: Die Flüssigkeit verdünnt die Magensäure und spült die sich in der Speiseröhre befindlichen Reste zurück in den Magen.

Treten die Beschwerden häufiger auf, empfiehlt Dr. Reuter, den Hausarzt aufzusuchen. Abhängig vom Gespräch mit dem Patienten gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise eine Umstellung der Ernährung oder Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung. Es können aber auch Untersuchungen nötig sein wie eine Spiegelung von Speiseröhre und Magen, eine Langzeit-Säuremessung oder eine Manometrie, eine Druckmessung der Speiseröhre. Stellt der Arzt die Refluxkrankheit fest, bringt häufig eine Umstellung des Ernährungs- und Lebensstils Linderung. Je nach Patient kann auch die Einnahme von magensäurehemmenden Medikamenten nötig sein, bei einem besonders schweren Verlauf der Refluxkrankheit eventuell auch eine Operation.