Selbsttests aus der Apotheke

In Minutenschnelle verraten Selbsttests für zu Hause so manches über die eigene Gesundheit. Voraussetzung: Sie werden richtig durchgeführt.

Ein Tropfen Blut, ein wenig Morgenurin oder etwas Speichel reichen oft schon aus, um mehr Aufschluss über die eigene Gesundheit zu erlangen und etwaigen Krankheiten auf die Schliche zu kommen. Auch für den Hausgebrauch gibt es heute in der Apotheke zahlreiche Tests, die bequem, diskret und ohne lange Wartezeit im eigenen Bad durchgeführt werden können.

Dem Zucker auf der Spur

Wer zu Hause selbst einen Gesundheitscheck durchführen möchte, hat dazu viele Möglichkeiten. Für den heimischen Test auf Diabetes stehen sowohl Urin- als auch Bluttests zur Verfügung, die den Zuckergehalt im Blut bzw. im Urin messen. Wer befürchtet, zu Hause Fehler bei der Anwendung zu machen, kann die Blutzuckermessung auch in der Apotheke durchführen lassen. Hier gehört sie – ebenso wie die Blutdruckmessung und die Bestimmung der Blutfettwerte – zu den üblichen Dienstleistungen.

Ein Cholesterintest, der Aufschluss über den Cholesteringehalt im Blut gibt, ist ebenfalls für den Gebrauch in den eigenen vier Wänden erhältlich. Die Anwendung ist recht einfach: Ein Blutstropfen wird aus der Fingerkuppe entnommen und auf einen Teststreifen aufgebracht. Das Ergebnis kann, wie bei vielen Check-ups für zu Hause, durch Verfärbung des Teststreifens abgelesen werden.

Was der Urin verrät

Bewährt für den Eigengebrauch sind auch Harn-Teststreifen, die gesundheitsbewusste Kunden ebenfalls in der Apotheke kaufen können. Sie geben Auskunft über die Zusammensetzung des Urins, der wiederum viel über die Vorgänge und Schwachpunkte im Körper verrät. Mit Hilfe der recht einfachen Harnanalyse-Tests ist es beispielsweise möglich, erste Hinweise auf Entzündungen der Harnwege oder der Nieren zu bekommen.

Bei manchen Erkrankungen scheidet der Körper bestimmte Stoffe schon zu einem Zeitpunkt aus, an dem andere Symptome noch nicht erkennbar sind. Vor allem zur Früherkennung von Lebererkrankungen, Nierenschäden und Stoffwechselstörungen kann es daher sinnvoll sein, den Urin regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Auch hier gilt wie bei allen Selbsttests: Zeigt der Teststeifen auffällige Ergebnisse, ist eine genaue Diagnose durch den Hausarzt nötig.

Nachwuchs in Sicht?

Der sicherlich bekannteste Heimtest ist der Schwangerschaftstest, der schon vielen Frauen verraten hat, ob sie ein Kind erwarten. Bei diesem Urintest wird nach dem Schwangerschaftshormon HCG gefahndet, das nach Ausbleiben der Periode im Urin nachweisbar ist. Auch hier zeigt eine Verfärbung des Teststäbchens oder -streifens das Ergebnis an.

Anders als die genannten Urin- und Bluttests funktioniert der pH-Wert-Test für die Scheide. Er misst den vaginalen pH-Wert und kann einen frühen Hinweis auf Infektionen geben. Dies ist insbesondere in der Schwangerschaft hilfreich, da Infektionen das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Gemessen wird hier beispielsweise mit speziellen Testhandschuhen für den einmaligen Gebrauch.

Vor allem bei Eltern beliebt ist der Zahnfärbetest, der Zahnbeläge mithilfe von Kautabletten sichtbar macht. Diese Beläge können Karies nach sich ziehen – an den betroffenen Stellen sollte deshalb besonders gründlich geputzt werden. Für Kinder, die das richtige Zähneputzen lernen sollen, können Zahnfärbetests eine nützliche Motivationshilfe sein.

So testen Sie zuhause richtig

– Lesen Sie sich vor der Anwendung den Beipackzettel gründlich durch. Nur ein korrekt durchgeführter Test liefert ein zuverlässiges Ergebnis.

– Lagern Sie alle Tests und Teststeifen immer in der Originalpackung und so, wie es der Beipackzettel empfiehlt. Eventuell muss das Produkt vor Hitze, Kälte oder Licht geschützt werden. Liegt der Test schon länger im heimischen Arzneischrank, sollten Sie prüfen, ob er noch haltbar ist.

– Behandeln Sie Teststreifen sorgfältig. Also: Nicht knicken oder beschmutzen.

– Waschen Sie sich vor der Anwendung von Teststreifen immer die Hände.

– Nehmen Sie sich für die Durchführung des Tests genug Zeit, und beachten Sie die angegebenen Wartezeiten.

– Bei Urintests gilt: Den Mittelstrahlurin in einem sauberen und trockenen Gefäß auffangen und dann den Teststreifen eintauchen. Bei manchen Tests (z. B. Schwangerschaftstests) wird auch direkt auf den Teststreifen uriniert.

– Ein auffälliges Ergebnis ist kein Grund zur Panik und bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie krank sind. Messwerte außerhalb der Norm sollten jedoch immer Anlass sein, den Arzt aufzusuchen.

– Sensible oder ängstliche Personen sollten Gesundheitstests lieber nicht zuhause, sondern in der Arztpraxis oder Apotheke machen. Hier sind sie mit einem vermeintlich bedenklichen Ergebnis nicht allein und können sich gleich über dessen mögliche Bedeutung informieren.