Problemfall Durchfall

Durchfall kann jeden Menschen erwischen. Eine akute Diarrhoe ist höchst unangenehm – doch mit geeigneten Mitteln lässt sich der Darm bald beruhigen. In bestimmten Fällen ist sogar eine vorbeugende Behandlung möglich.

Blockiert Schild Toilettentür

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Bei Durchfall ist erstmal nur noch eine Frage wichtig: „Wo ist die nächste Toilette?“ Die zweite Frage stellt sich aber schon bald danach: „Wann komme ich hier wieder runter?“ Glücklich ist, wer dann zuhause ist – aber selbst dort möchte kein Mensch ewig auf dem stillen Örtchen sitzen. Schnelle Abhilfe ist also gefragt, und zwar am besten mit zuverlässigen und verträglichen Mitteln.

Nach medizinischer Definition liegt dann ein Durchfall vor, wenn der Stuhl breiig bis wässrig ist oder der Stuhlgang öfter als dreimal am Tag erfolgt. Hierzulande leidet jeder Mensch im Durchschnitt ein bis zwei Mal pro Jahr unter einer Durchfallperiode. Mit Abstand die häufigste Ursache sind Infektionen – als Übeltäter fungieren entweder Bakterien oder Viren.

Spaßbremse im Urlaub

Im Sommer wird akuter Durchfall überwiegend von Keimen wie zum Beispiel Salmonellen verursacht, die aus verunreinigten oder verdorbenen Nahrungsmitteln stammen. Auch für den Reisedurchfall sind in den allermeisten Fällen Bakterien verantwortlich: „Montezumas Rache“ setzt oft schon in den ersten Ferientagen ein und macht die schönsten Urlaubspläne zunichte – wenn es im Darm rumort, bleiben Spaß und Erholung auf der Strecke.

Viren scheinen dagegen eher den Winter zu bevorzugen. In der kalten Jahreszeit werden Durchfallepisoden vor allem von Noro- und Rotaviren ausgelöst. Beide sind extrem ansteckend und häufig für das epidemieartige Auftreten der „Darmgrippe“ in Kindertagesstätten, Krankenhäusern und Pflegeheimen verantwortlich.

Unabhängig von der Jahreszeit ist die so genannte Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD): Sie zählt zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Therapie mit einem Antibiotikum. Denn diese Medikamente töten leider nicht nur schädliche Bakterien, sie können auch die gesunde Darmflora beeinträchtigen.

Jetzt heißt es viel trinken

In der Regel ist eine akute Diarrhoe zwar äußerst unangenehm, aber nicht besorgniserregend: Nach zwei bis drei Tagen normalisiert sich die Verdauung wieder. Bei Kindern unter zwei Jahren kann der Flüssigkeitsverlust allerdings gefährlich werden, hier sollte in jedem Fall der Kinderarzt konsultiert werden. Hält der Durchfall länger als eine halbe Woche an oder steigt das Fieber über 39 °C, empfiehlt es sich auch für Erwachsene, den Arzt aufzusuchen.

Wer Durchfall hat, verliert viel Flüssigkeit, Mineralstoffe und auch Energie. Zum Ausgleich sollten Betroffene reichlich trinken (zum Beispiel Kräutertee oder schwarzen Tee mit Zucker) und mehr Salz zu sich nehmen (Salzstangen essen oder Instant-Brühe trinken) – oder sich spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke besorgen.

Eine wie auch immer geartete Diät wird heute bei Durchfall nicht mehr empfohlen: Wer Appetit hat, kann und soll normal essen. Ratsam ist nur ein Verzicht auf besonders fettreiche und blähende Lebensmittel.

Hefe hilft

Zur Durchfallbehandlung stehen zahlreiche rezeptfreie Mittel zur Verfügung – lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welches Präparat in Ihrem Falle empfehlenswert ist. Bewährt haben sich unter anderem so genannte Probiotika. Ihre Einnahme soll die Darmflora günstig beeinflussen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen mit gesundheitsfördernder Wirkung: Dazu zählen nicht nur bestimmte Bakterienarten, sondern auch Hefepilze.

Bei akuter Diarrhoe kann Arzneihefe einen weiteren Wasserverlust bremsen und die Aktivität der Durchfallerreger hemmen. Als Zusatzempfehlung bei einer Antibiotika-Therapie fördert ein Hefepräparat die Regeneration der geschädigten Darmflora, unterstützt die Verdauung und kann so einem Durchfall vorbeugen.