Lungenhochdruck bei Kindern
Bei Lungenhochdruck sind die Gefäße in der Lunge verengt. Das Blut kann nicht genug Sauerstoff aufnehmen, die Betroffenen sind oft müde und kurzatmig. Lungenhochdruck bei Kindern ist selten, aber lebensgefährlich.
Ein Lungenhochdruck bei Kindern wird oft relativ spät und meist nur zufällig entdeckt. Denn die Erkrankung – von Medizinern pulmonale Hypertonie genannt – verursacht zunächst keine deutlichen Beschwerden. Es können deshalb Jahre vergehen, bis Eltern hellhörig werden und Ärzte die richtige Diagnose stellen. Mütter, Väter und Betreuer sollten daher unbedingt folgende Warnsignale beachten und den Kinderarzt konsultieren, falls ein Kind
- auffallend kurzatmig wirkt,
- schnell ermüdet,
- beim Toben bald erschöpft ist,
- öfter über Schwindel berichtet,
- Schmerzen in der Brust spürt.
Da Lungenhochdruck bei Kindern eine ernste Gefahr für die Gesundheit darstellt, ist eine frühe Diagnose und Behandlung entscheidend. Ohne Therapie kann sich die Situation schnell verschlimmern: Weil der kindliche Körper über die Lunge chronisch mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird, muss das Herz permanent gegen den erhöhten Widerstand in den verengten Lungenarterien anpumpen. Auf die Dauer kann es dieser Überlastung nicht standhalten, das Herz vergrößert sich krankhaft und wird zunehmend schwächer. Schließlich droht akutes Herzversagen – als letzte Rettung bleibt dann nur die Lungentransplantation.
Die Zahl der betroffenen Kinder nimmt zu
Die pulmonale Hypertonie ist bei Kindern zwar selten. Aber die Erkrankung ist in den letzten Jahren häufiger geworden, und die Zahl der kleinen Patienten wird weiter steigen. Das liegt vor allem daran, dass zwar immer mehr unreife Frühgeborene überleben – ihre noch unfertige Lunge dabei aber bleibenden Schaden nimmt.
Für den Lungenhochdruck bei Kindern gab es lange Zeit kaum Behandlungsmöglichkeiten. Zum Glück lassen sich schwere Krankheitsverläufe heute zumindest verzögern – wenn die Kinder früh und gezielt behandelt werden. Die komplexe Therapie gehört in die Hände von Experten in spezialisierten Herz- und Lungenkliniken. Die individuelle Behandlung sollte stets in enger Abstimmung mit den Eltern erfolgen. Trotz aller Fortschritte ist die langfristige Prognose bei vielen Kindern mit pulmonaler Hypertonie ungünstig. Wichtig für den Verlauf ist unter anderem die Krankheitsursache: Hat sich der Lungenhochdruck ohne erkennbare Ursache entwickelt, geht er auf einen angeborenen Herzfehler zurück oder ist er mit einer Frühgeburt assoziiert? So lassen sich angeborene Herzfehler heute bei rechtzeitiger Diagnose in den meisten Fällen erfolgreich operieren. Hilfe und Unterstützung finden betroffene Eltern zum Beispiel beim Selbsthilfeverein pulmonale Hypertonie e.V.