Lebenspartner haben Vorbildfunktion

Zwei lächelnde Senioren joggen gemeinsam in der Natur im Sommer

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Die Umstellung der Gewohnheiten hin zu einem gesunden Lebensstil fällt allen Menschen schwer. Ob sie gelingt, hängt nicht zuletzt auch vom Partner ab.

Die Erfahrung lehrt: Lebenspartner passen sich in ihren Gewohnheiten mit den Jahren immer mehr aneinander an. Das gilt vor allem, wenn es in Richtung Bequemlichkeit geht – wenn der eine allabendlich am liebsten auf dem Sofa sitzt, fällt es dem anderen zunehmend schwerer, am Feierabend noch sportlich aktiv zu werden und alleine zum Beispiel eine Runde mit dem Rad zu drehen.

Mit gutem Beispiel voran

Aber könnte dieses Anpassungsverhalten nicht auch umgekehrt funktionieren? Das wollten englische Forscher der Universität London wissen: Sie untersuchten bei über 50-jährigen Menschen, welchen Einfluss die Entscheidung für einen gesünderen Lebensstil in einer Partnerschaft hat. Dazu wurden 3.722 zusammenlebende Ehepaare über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren alle 24 Monate zu Rauchgewohnheiten, Sportpensum, Gewicht und Gesundheitszustand befragt.

Die Studie zeigte: Auch das gute Beispiel fruchtet. Am besten wirkte der Rauchstopp eines Partners – hörte etwa die Frau mit dem Rauchen auf, zogen 48,4 Prozent der rauchenden Ehemänner innerhalb von zwei Jahren nach. Qualmte die Frau dagegen weiter, schafften nur 7,7 Prozent der Männer den Ausstieg. Umgekehrt färbte bei 50 Prozent der Frauen die Nikotinentwöhnung ihrer Lebensgefährten ab. Pafften die Männer weiter, gelang das Aufhören nur 8,2 Prozent der Raucherinnen.

Sport wirkt ansteckend

Auch sportliche Aktivitäten wirken offenbar ansteckend. Begannen die Frauen mit einem regelmäßigen Training, wurden zwei von drei Ehemännern ebenfalls aktiv. Blieb die Partnerin inaktiv, konnte sich nur jede vierte Lebensgefährte zu mehr Bewegung aufraffen. Der große Einfluss der Partners zeigte sich auch beim Übergewicht. Entschließt sich einer der beiden zum Abnehmen, zieht der andere oft nach – in der Studie war es immerhin jeder dritte.

Fazit der Studienautoren: Es lohnt sich, den positiven gegenseitigen Einfluss in Partnerschaften zu nutzen. Dies sollten auch Ärzte berücksichtigen und jeweils den Partner einbeziehen, wenn sie Patienten eine Lebensstiländerung vorschlagen.