Krebs vorbeugen: Prävention ist machbar

Aktiv gegen Krebs - Prävention ist machbar

Foto: © Deutsche Krebshilfe / DKFZ

Wir alle können aktiv dem Krebs vorbeugen. Das betont die Deutsche Krebshilfe: „Prävention ist machbar, Herr Nachbar!“ – so lautet das Motto einer neuen Kampagne.

Wer gesund lebt und sich viel bewegt, schützt nicht nur Herz und Kreislauf – er kann auch Krebs vorbeugen. Etwa 40 Prozent aller jährlich in Deutschland diagnostizierten Krebsneuerkrankungen wären vermeidbar, wenn alle wirksamen Maßnahmen zur Vorbeugung umgesetzt würden. Mit künftigen Erkenntnissen der Vorsorgeforschung lässt sich dieser Anteil nach Meinung von Experten sogar noch steigern.

Eine neue strategische Partnerschaft zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe soll das große Potenzial der Prävention weiter ausschöpfen. An der Pressekonferenz zum Auftakt der Kooperation am 10. September 2019 nahmen auch Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn teil. Die Kooperation ist ein Beitrag des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe zur Nationalen Dekade gegen Krebs.

Jeder Mensch kann Krebs vorbeugen

Zum Auftakt der Kooperation rufen das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe vom 10. bis 13. September 2019 die 1. Nationale Krebspräventionswoche aus – unter dem Motto „Prävention ist machbar, Herr Nachbar!“ Damit wollen sie der Krebsprävention mehr Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Mit ihren Beratungsdiensten – dem Krebsinformationsdienst KID und dem Infonetz Krebs – starten sie in dieser Woche eine gemeinsame Telefonaktion: Jeder Interessierte kann kostenlos unter 0800/420 30 40 oder 0800/80 70 88 77 anrufen und sich zur Krebsvorsorge informieren – im Fokus stehen die Themen Ernährung, Bewegung, HPV-Impfung und Krebs-Mythen.

Bei der Pressekonferenz sagte Anja Karliczek: „Der Kampf gegen den Krebs fängt bei der Prävention an. Um im Kampf gegen Krebs stärker zu werden, haben wir gemeinsam mit vielen Partnern die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen. In den nächsten zehn Jahren werden wir die Krebsforschung in den Fokus rücken und die Kräfte in Deutschland dazu bündeln. Einer unserer Schwerpunkte gleich zu Beginn der Dekade ist die Krebsprävention, denn das beste Mittel im Kampf gegen Krebs ist, ihn gar nicht entstehen zu lassen.“

Ein gesunder Lebensstil senkt das Krebsrisiko

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich etwa 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen vermeiden ließen. Dem Krebs vorbeugen geht zum Beispiel durch Nichtrauchen, viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und  geringen Alkoholkonsum. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung, mit der sich Tumore in einem noch heilbaren Stadium entdecken lassen. „Auch Forschung zu Themen der Prävention und Früherkennung ist trotz ihrer enormen Relevanz innerhalb der Krebsforschung nach wie vor unterrepräsentiert, das gilt für Deutschland wie auch weltweit“, sagt der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Michael Baumann. Um dieses Gebiet nachhaltig zu stärken, haben sich das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Deutsche Krebshilfe zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen.

„Die Öffentlichkeit für das Thema Krebsprävention zu sensibilisieren und die Menschen zu motivieren, mit einem gesunden Lebensstil ihr persönliches Krebsrisiko zu senken, war immer schon ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe,“ sagt Gerd Nettekoven, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe. „Vor dem Hintergrund der heute wissenschaftlich belegten Maßnahmen zur Krebsvorbeugung werden wir unsere Aufklärungsarbeit weiter verstärken.“

Krebs vorbeugen: Kostenloser Ratgeber im Internet

Die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ bieten kostenlos das Präventionsfaltblatt „Prävention ist machbar, Herr Nachbar! Aktiv gegen Krebs“ mit 10 Tipps für ein gesundes Leben an sowie den Ratgeber „Krebs vorbeugen: Was kann ich tun?“. Beide Materialien können auf dieser Webseite bestellt oder heruntergeladen werden. Vom kommenden Jahr an sollen weitere Partner in das Programm der Nationalen Krebspräventionswoche eingebunden werden: Angesprochen sind unter anderem Krebszentren und weitere Kliniken, Gesundheitsämter, Krankenkassen und Beschäftigte im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Mit der Nationalen Dekade gegen Krebs haben sich auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) viele Akteure in einem auf zehn Jahre angelegten Bündnis zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Krebsforschung zu stärken und die Patienten dabei eng einzubinden, um ihnen immer bessere Perspektiven zu eröffnen. Die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ sind Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs.