Schaurig-schön: Halloween mit Gruselfaktor
Die Zeit um Halloween macht Lust auf Gruseliges und lockt Horror-Fans an schaurig-schöne Orte - wie zum Beispiel Friedhöfe. Wir stellen einige Grabstätten mit hohem Gruselfaktor vor.
Ein Reise-Phänomen aus den USA ist Tombstone Tourism (Grabstein-Tourismus), bei dem Reisende ihren Urlaub mit einem Besuch auf dem örtlichen Friedhof verbinden - oft auf der Suche nach mystischen Fotomotiven oder den Gräbern berühmter Persönlichkeiten, Gänsehaut-Feeling inklusive. Auch deutsche Friedhöfe sind beliebte Ausflugsziele mit einer Portion Gruselfaktor. Pünktlich zu Halloween hat das Reisegutscheinportal tripz.de einen Blick auf Instagram geworfen und anhand der Hashtag-Anzahl die zehn beliebtesten Grusel-Friedhöfe Deutschlands ermittelt. Hier die Top Ten der Tombstones:
Platz 10: Halloween auf dem Hauptfriedhof Dortmund
Der zehnte Platz der Grusel-Friedhöfe in Deutschland geht an den Hauptfriedhof in Dortmund. Mit 118 Hektar ist der Friedhof Dortmunds größte Grünfläche und eine der größten Ruhestätten in Deutschland - eine imposante Anlage mit einer Extraportion Grusel-Flair. Besonders eindrucksvoll ist die Kriegsgräberanlage: Unter mächtigen Trauerweiden stehen die Grabsteine der gefallenen Soldaten in Reih und Glied.
Platz 9: Der Berliner Invalidenfriedhof
Einst beherbergte der Friedhof, der im 18. Jahrhundert als letzte Ruhestätte für preußische Soldaten erbaut wurde, über 3.000 Grabstätten. Dem wurde im Jahr 1961 ein Ende gesetzt: Für den Bau der Berliner Mauer wurden weite Teile des historischen Friedhofs zerstört und zum sogenannten Todesstreifen umgewandelt. Heute gibt es nur noch rund 200 Gräber auf dem Friedhof.
Platz 8: Alter Nordfriedhof München
Die seit 1868 bestehende Begräbnisstätte wurde im zweiten Weltkrieg so stark verwüstet, dass die Stadtverwaltung nach Kriegsende keinen Sinn darin sah, diese wieder zu eröffnen. Genau das macht den Friedhof heute zu einer besonders spannenden Destination für Tombstone Touristen: Alle Gräber sind hier älter als 1939 und erzählen viel über Münchens Vergangenheit.
Platz 7: Hauptfriedhof in Frankfurt am Main
Auf dem größten Friedhof in Frankfurt am Main wandeln Besucher zwischen geschichtsträchtigen Grabmälern, Mausoleen und Portalbauten. Über 900 Gräber im historischen Teil des 1828 eröffneten Friedhofs stehen unter Denkmalschutz. Ein besonderes Schmankerl für Grusel-Fans sind die Friedhofs-Touren: Unter dem Motto „Vampire, Werwölfe und Scheintote - Friedhofsgruseln zwischen Legenden und Wirklichkeit" erfahren Teilnehmer im Schein von Taschenlampen alles über die Sagen und Geister rund um den Frankfurter Hauptfriedhof.
Platz 6: Südwestkirchhof Stahnsdorf
Ein wahres Dorado für Horror-Liebhaber ist der Südwestkirchhof Stahnsdorf vor den Toren Berlins. Er dürfte Fans der deutschen Netflix-Produktion „Dark" ein Begriff sein: Die ikonische holzverkleidete Kirche dient in der Serie als Kulisse für das Gotteshaus der Stadt Winden, in der unerklärliche und grauenvolle Dinge passieren. Dark-Liebhaber können wie die Hauptfigur Jonas Kahnwald stilecht im gelben Regenmantel auf der Bank vor der Kirche Platz nehmen und seinen schrecklichen Erlebnissen nachspüren. Gänsehaut garantiert!
Platz 5: Geistergeschichten zu Halloween - Stuttgarter Pragfriedhof
Hier sorgt ein Krematorium für reichlich mystische Stimmung: Im Herzen des Pragfriedhofs ragt die sogenannte Feierhalle empor, das einzige Krematorium der Stadt. Der Anblick des imposanten Jugendstil-Gebäudes versetzt einen sofort in vergangene Zeiten. Der Pragfriedhof ist auch Thema bei Stadtführungen zu Stuttgarts Geistern: Hier wurde im 18. Jahrhundert die Leiche des Brandstifters und Metzgers Reuß nach seiner Hinrichtung verscharrt. Offen ist, ob der Geist des Metzgers noch heute auf dem Pragfriedhof sein Unwesen treibt …
Platz 4: Alter Südfriedhof München
Entstanden im Jahre 1563 als Pestfriedhof landet der älteste erhaltene Friedhof der bayerischen Landeshauptstadt auf Platz vier im Grusel-Ranking zu Halloween. Der Alte Südfriedhof ist der einzige Münchner Friedhof, auf dem es spukt: So sollen neun Studenten, die im 19. Jahrhundert nach einem Faschingsball qualvoll verbrannten, bis heute zwischen den Grabsteinen umhergeistern. Bei einem Spaziergang ist der Gruselfaktor also vorprogrammiert.
Platz 3: Südfriedhof Leipzig
Auch der Leipziger Südfriedhof ist bei Grusel-Fans beliebt. Besondere Ehrfurcht löst der Anblick der Kappellenanlage mit dem über 60 Meter hohen Glockenturm aus, die als größtes Friedhofsbauwerk in Deutschland gilt. Tipp: Die Aussichtsplattform des benachbarten Völkerschlachtdenkmals bietet einen beeindruckenden Blick über das Gelände des Südfriedhofs.
Platz 2: Halloween mit Gevatter Tod - Melaten-Friedhof in Köln
Im zwölften Jahrhundert befand sich auf dem Gelände der Hof Melaten, ein Heim für Aussätzige und Leprakranke. Der seit 1810 existierende Melaten-Friedhof ist heute mit über 55.000 Grabstätten der größte Friedhof Kölns. Die Verbannung der Aussätzigen ist nicht die einzige schaurige Etappe in der Geschichte des Areals: Direkt gegenüber des heutigen Friedhofs befand sich die Hinrichtungsstätte Rabenstein, wo bis ins 17. Jahrhundert zahlreiche Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder am Galgen erhängt wurden. Ein bei Tombstone Touristen besonders beliebtes Fotomotiv ist die lebensgroße Statue vom Sensenmann „Gevatter Tod".
Platz 1: Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg
Auf über 390 Hektar bietet Europas größer Friedhof reichlich Platz, um sich zwischen den zahlreichen Gräbern zu verlaufen. Über 200.000 Menschen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, unter ihnen namhafte Persönlichkeiten wie Altkanzler Helmut Schmidt, Schauspieler Jan Fedder oder Jazzmusiker Roger Cicero. Besonders spooky: Das beeindruckende Mausoleum des Baron von Schröder aus rotem Sandstein wird langsam dem Verfall überlassen. Mit zerschlagenen Fenstern, Spinnenweben und verschimmelten Wänden ist das einst prachtvolle Gebäude ein echter Lost Place.