Auszeit vom Alltag:
Ein Besuch in Bad Ems

Bad Ems liegt idyllisch an der Lahn
Foto © Bad Ems Nassau/Dominik Ketz

Kaiserbad, Sommerhauptstadt Europas, Weltbad – Bad Ems präsentiert sich als außergewöhnlicher Ort, der Geschichts- und Kulturbegeisterte gleichermaßen fasziniert. Ob Ausflug, Kurztrip oder Urlaub: Im rheinland-pfälzischen Heilbad kann man dem Alltagsstress entfliehen und neue Kraft tanken. Wandern, Radfahren, Wellness in der Therme – es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Entspannung.

Bad Ems liegt in der Urlaubsregion Lahntal, eingebettet mitten in einem idyllischen Naturpark und von Mittelgebirgen umgeben. Die Natur hat es besonders gut gemeint mit Bad Ems, denn hier sprudelt es aus gleich 15 Heilquellen. Eine davon bringt, eingedampft und gepresst, die berühmten Emser Pastillen hervor. Dank seiner "Wasserschätze" gehörte Bad Ems bereits über Jahrhunderte zu den bekanntesten Bädern Deutschlands, bevor es im 19. Jahrhundert in den kleinen Kreis der Kurorte von europäischem Rang aufstieg.

Bad Ems besticht durch prunkvolle Bauten

Diesem mondänen Bad des 19. Jahrhunderts und seiner glanzvollen Geschichte begegnen Besucherinnen und Besucher an allen Ecken und Enden der heutigen Kurstadt. Prunkvolle barocke Bauten wechseln sich ab mit Meisterstücken der Bäderarchitektur oder des Klassizismus. Mitten in diesem Ambiente lässt es sich flanieren, verweilen und in vergangene Zeiten zurückträumen. Das barocke Badeschloss, der Marmorsaal, die russisch-orthodoxe Kirche und die älteste Spielbank Deutschlands begeistern - um nur einige Sehenswürdigkeiten zu nennen.

Prominenz begegnet man auf Schritt und Tritt

Im einstigen Kaiserbad tummelte sich die damalige Prominenz aus Hochadel, Kunst und Gelehrtheit. Nirgendwo sonst - nicht in Berlin, nicht in Stockholm, nicht in St. Petersburg - kam das Volk einem Monarchen so nahe wie auf den Kurpromenaden von Bad Ems. Kaiser Wilhelm I. kurte hier ebenso wie Zar Alexander II., Dostojewski schrieb an seinem Roman “Die Brüder Karamasow“, und Richard Wagner arbeitete auf Schloss Balmoral an seiner Oper “Parsifal“. Jacques Offenbach arbeitete zwölf Jahre als Konzertmeister in Bad Ems. Manche seiner Werke wurden hier, im Marmorsaal, uraufgeführt.

Von der UNESCO als Welterbe anerkanntes Heilbad

Bereits vor Jahren wurde Bad Ems in den Kreis der “Great Spas of Europe“, der bedeutendsten Heilbäder Europas, aufgenommen. Zu den elf Städten gehören neben dem Kurort an der Lahn Baden-Baden und Bad Kissingen in Deutschland, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad in Tschechien, Spa in Belgien, Bath in England, Montecatini Terme in Italien, Vichy in Frankreich und Baden bei Wien in Österreich. 2021 hat die UNESCO beschlossen, Bad Ems als Teil der "Great Spa Towns of Europe" als Welterbe anzuerkennen.

Wandern an der Lahn, Wellness in der Therme

Neben seinem kulturellen Erbe besticht Bad Ems auch durch seine Möglichkeiten, etwas für die Gesundheit zu tun. Ob Wanderungen, Radtouren oder Wellness in der Therme - in Bad Ems wird Wohlbefinden groß geschrieben. Die Emser Therme liegt direkt am Lahnufer, die Thermen-Landschaft wird mit Emser Thermalwasser gespeist. Vor zwei Jahren eröffnete in unmittelbarer Nachbarschaft der Therme das Emser Thermenhotel. Über einen Bademantelgang kommen die Übernachtungsgäste bequem im Bademantel vom Hotel in die Therme.

Relaxen im warmen Wasser

Einen positiven Effekt hat das Baden in warmem Thermalwasser erwiesenermaßen ab einer Dauer von 25 Minuten. Laut einer gemeinsamen Studie der Medizinischen Universität Graz und des Landesklinikums St. Pölten führt bereits diese Dauer zu einer deutlichen Senkung des Cortisol-Gehalts im Speichel, der als Stress-Indikator gilt. Darüber hinaus gaben die Studienteilnehmenden an, dass sie sich beim Baden in wohltemperierten Becken deutlich relaxter fühlten als beim Praktizieren anderer Entspannungstechniken. Außerdem nahmen ihre Schmerzen an Gelenken und Wirbelsäule spürbar ab. Optimal sind dabei Wassertemperaturen von circa 35 Grad, die als thermisch besonders angenehm empfunden werden, weil der Körper ohne Bewegung weder auskühlt noch überwärmt.