Präventionsreport 2019: Gute Vorsätze scheitern oft

Gute Vorsätze durchzuhalten gelingt nicht allen Menschen. Männer verlieren eher die Motivation als Frauen.

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Sich fit halten, gesund ernähren und im stressigen Alltag ausreichend entspannen – das sind gute Vorsätze. Viele Menschen in Deutschland haben sie immer mal wieder, vor allem zu Beginn des Jahres. Die meisten halten jedoch nicht lange durch.

Wie schätzen die Deutschen ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen ein? Was tun sie, um gesund zu bleiben oder gesünder zu werden? Und vor allem: Wie steht es um das Durchhaltevermögen, wenn es um gute Vorsätze geht? Antworten auf diese Fragen liefert der aktuelle AXA Präventionsreport 2019, eine groß anlegte Umfrage von AXA in Zusammenarbeit mit dem Institut forsa.

Nur wenige Jahre ist es her, dass die Deutschen in Umfragen ein überwiegend positives Bild von ihrer Gesundheit zeichneten. Im aktuellen AXA Präventionsreport hingegen bezeichnet fast die Hälfte aller Umfrageteilnehmer ihren Gesundheitszustand als eher mittelmäßig oder sogar schlechter. Vor allem Befragte aus Bremen und Berlin schätzen ihren Gesundheitszustand als nicht gut ein.

Gute Vorsätze, aber kein Durchhaltevermögen

Gleichzeitig zeigt der Report aber auch die Einsicht der Menschen und ihren Wunsch nach Verbesserung. So wissen immerhin 53 Prozent derjenigen, die ihren Gesundheitszustand als eher mittelmäßig einschätzen, dass sie mehr für ihre Gesundheit tun müssten. Und selbst die Befragten, die ihre eigene Gesundheit mit „gut“ bewerten, wollen mehr tun: 42 Prozent sind der Meinung, dass sie mehr für ihre Fitness tun müssten.

Hätte, könnte, würde, sollte – dass Vorsorge wichtig ist und sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt, ist unumstritten. „Eigentlich kann man immer mehr für sich und seine Gesundheit tun“ – dieser Meinung sind 58 Prozent der Befragten: Sie geben zu, dass sie eigentlich mehr für ihre Gesundheit tun müssten. Dies zeigt sich erstaunlicherweise besonders in der verhältnismäßig jungen Gruppe der 30- bis 44-Jährigen: Hier sind sogar 68 Prozent der Meinung, mehr für Ihre Gesundheit tun zu müssen. Nachholbedarf sehen auch viele Eltern: 69 Prozent der Personen mit Kindern im Haushalt meinen, sie würden zu wenig für ihre Gesundheit tun. Bei Personen ohne Kinder im Haushalt sind es nur 55 Prozent.

Technik hilft, gute Vorsätze umzusetzen – wird aber wenig genutzt

Immerhin zwei Drittel der Befragten haben laut eigenen Angaben gute Vorsätze auch in die Tat umgesetzt – dann aber nur kurz durchgehalten. Ein ernüchterndes Ergebnis vor dem Hintergrund, dass Gesundheitsvorsorge nur auf langfristige Sicht wirksam ist. Doch woran hapert es? Die Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) verliert leider zu schnell die Motivation. Dies betrifft insbesondere unter 30-Jährige (76 Prozent) und ausgerechnet diejenigen, die meinen, mehr für ihre Gesundheit tun zu müssen (79 Prozent). Die Ergebnisse zeigen, dass Männer häufiger die Motivation verlieren als Frauen.

Nur wenige Befragte nutzen technische Angebote wie Apps für das Smartphone, um ihr Gesundheitsverhalten zu beobachten. Am häufigsten werden aktuell Fitness- und Sport-Apps sowie ein Fitness-Armband oder Fitness-Tracker (jeweils 17 Prozent) eingesetzt. Eine Schlaf-App nutzen derzeit 9 Prozent, Ernährungs-Apps wenden 7 Prozent der Befragten an.

Finanzielle Anreize würden helfen

Der AXA Präventionsreport zeigt, dass sich die Deutschen zwar einerseits der Bedeutung von Gesundheitsprävention bewusst und eigentlich auch motiviert sind, aktiv etwas für Kondition und Wohlbefinden zu tun. Andererseits wird deutlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung mehr Unterstützung und Begleitung benötigt, um gesund und fit zu bleiben.

So zeigt die Befragung zeigt, dass die Motivation zum Beispiel durch finanzielle
Belohnungen gesteigert werden könnte. Hier sind aber nicht nur die Krankenversicherungen gefragt: Denn 70 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass Steuervorteile einen Anreiz bieten könnten, sich gesundheitsbewusst zu verhalten und mehr für den eigenen Körper zu tun.