Gesund durch Achtsamkeit
Stress kann auf Dauer krank machen. Eine gute Möglichkeit, gelassener zu werden, ist die Achtsamkeitsmeditation. Das heißt: Einfach nur wahrnehmen, was gerade geschieht, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt lenken.
Nichts tun, nicht eingreifen, nicht abschweifen, nicht werten. Was sich so einfach anhört, ist in Wirklichkeit recht komplex und etwas, das viele Menschen im hektischen Alltag verlernt haben. Doch es lässt sich wiederentdecken und dann gezielt im Kampf gegen Stress einsetzen: das Prinzip der Achtsamkeit.
Ganz im Hier und Jetzt
Achtsamkeit (engl. mindfulness) ist nicht gleichzusetzen mit „Aufmerksamkeit“ und „Konzentration“. Achtsamkeit ist mehr: Sie ermöglicht es, den einzelnen Augenblick ganz bewusst zu erfassen und die Aufmerksamkeit auf jene Dinge zu richten, über die man gewöhnlich gar nicht nachdenkt. Achtsamkeitsübungen sind dienlich, wenn es darum geht, sich bewusst dem Gegenwärtigen zu widmen, ohne abzuschweifen. Auch wenn das manchmal schmerzhaft ist.
Achtsam durchs Leben gehen
Als gute Methode der Stressbewältigung hat die ursprünglich aus dem Buddhismus stammende Achtsamkeitsmeditation mittlerweile Einzug in unseren Kulturkreis gehalten. Ziel der Übungen ist es, das was passiert anzuerkennen und nicht vorschnell zu bewerten, es auch nicht anders haben zu wollen, als es ist, und nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. Achtsam zu sein hilft, insgesamt gelassener zu werden. Man folgt nicht mehr unmittelbar seinen Emotionen, sondern reflektiert mehr und kann mit einer inneren Distanz sein gesamtes Verhalten besser steuern.
Achtsamkeit trainieren
Vordenker der modernen Achtsamkeitsforschung war Rudolf Steiner, Begründer der anthroposophischen Lehre. Er entwickelte bereits vor knapp 100 Jahren ein wirksames achtsamkeitsbasiertes Übungsprogramm zur Stressbewältigung und Aktivierung der Gesundheitskräfte. Heute wird Stressbewältigung durch Achtsamkeit unter dem Begriff MBSR-Training (Mindfulness Based Stress Reduction) angeboten. Diese Form der Achtsamkeitsmeditation wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von dem amerikanischen Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn entwickelt. Inzwischen werden Achtsamkeitsübungen nicht nur gegen Stress, sondern therapiebegleitend auch gegen zahlreiche Krankheiten eingesetzt.