Gelenkersatz immer sicherer

Zwei Chirurgen im OP

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Künstliche Gelenke erhalten die Mobilität und verbessern die Lebensqualität. Die Prothesen sind in den letzten Jahrzehnten immer sicherer geworden.

Über 90 Prozent aller Gelenkprothesen halten inzwischen länger als 15 Jahre. Das betonten Ärzte auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie Ende vergangenen Jahres. Sie stellten fest: In den letzten 20 Jahren sank die Rate der Wechseloperationen bei Hüftprothesen um die Hälfte.

Zertifizierte Zentren

Mit weiteren Maßnahmen wollen die Orthopäden den Gelenkersatz noch sicherer machen. So hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie damit begonnen, ein Endoprothesenregister aufzubauen, um technische Innovationen beim Gelenkersatz in Zukunft systematisch beobachten und bewerten zu können. Darüber hinaus haben orthopädische Kliniken seit zwei Jahren die Möglichkeit, sich als Endoprothetikzentrum zertifizieren zu lassen. Patienten können an dem erteilten Zertifikat „endoCert“ erkennen, dass sich die Klinik intensiv mit dem Thema künstlicher Gelenkersatz bei Hüft- und Kniearthrose auseinandergesetzt hat und die Qualitätsanforderungen der Fachgesellschaft erfüllt. Außerdem hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Gelenk-Operationen konsequent zu überprüfen, Komplikationen zu erfassen und sich am Endoprothesenregister Deutschland zu beteiligen.

Weniger Infektionen

Zusätzlich macht die Wissenschaft auf dem Gebiet der gefürchteten Gelenkinfektionen Fortschritte. Seit 2011 hat sich die Infektionsrate bereits etwa halbiert. Neue Testverfahren sollen Bakterien im künstlichen Gelenk frühzeitig nachweisen. Zusammen mit Mikrobiologen erarbeiten die Orthopäden derzeit individualisierte Behandlungskonzepte, um mit geeigneten Antibiotika gezielt vorbeugen zu können.