Divertikel – Wie sie entstehen und was man tun kann
Divertikel entstehen im Dickdarm. Die birnen- oder sackförmigen Faltungen bilden sich an Schwachstellen in den Darmmuskeln. Ungesunde Nahrungsmittel mit hohem Fleisch- und Fettanteil und Bewegungsmangel spielen beim Entstehen von Divertikeln eine wichtige Rolle.
Divertikel gelten als Zivilisationskrankheit. Weil wir zu viel sitzen und zu wenig Obst, Gemüse und Ballaststoffe essen. Der Darm transportiert den Nahrungs-Brei nicht ausreichend zügig. Vor allem ältere Menschen leiden deshalb häufig an Verstopfung.
Der zu feste Nahrungs-Brei und starkes Pressen beim Stuhlgang erhöhen den Druck im Darm. Insbesondere das durch das Alter geschwächte Darm-Gewebe gibt dem Druck in den Lücken der ringförmigen Muskeln schließlich nach: Ausstülpungen entstehen, die einen Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu drei Zentimetern besitzen. Solche Prozesse führen im Lauf der Zeit zu zahlreichen Divertikeln. Mediziner sprechen dann von einer Divertikulose.
Entzündung und Infektion durch Divertikel
Eine Divertikulose verursacht unter Umständen keine Beschwerden. In diesen Fällen ist ein medizinischer Eingriff nicht nötig. Die kleinen Ausbuchtungen entdeckt der Arzt bei einer Darmuntersuchung meist zufällig.
Doch die Taschen der Schleimhaut im Darm belasten zahlreiche Patienten dann, wenn sich Reste von Kot in den vertieften Stellen festsetzen und Blutgefäße verletzen. Verspüren Sie Druck und Schmerzen im linken Unterbauch? Das deutet auf eine solche Entzündung (Divertikulitis) hin. Ebenso Anteile von Blut und Schleim im Stuhl. Weitere Symptome:
- Fieber
- allgemeines Krankheitsgefühl
- Verdauungsbeschwerden und Blähungen
Bei Beschwerden gleich zum Arzt
Lassen Sie eine Divertikulitis umgehend ärztlich behandeln. Sie führt zu Gefahren wie Ansammlungen von Eiter und vergiftetem Blut. Wenn bereits mehrere Entzündungsschübe auftreten besteht akuter Handlungsbedarf.
Es entstehen durch Narben Engstellen im Darm. Sie behindern den geregelten Ablauf der Aufgaben des Darms. Im schlimmsten Fall droht ein Darmdurchbruch. Platzen die Divertikel, entsteht eine Entzündung des Bauchfells, die weitere Komplikationen mit sich zieht.
Behandlung je nach Schweregrad
Die gesundheitliche Situation des Betroffenen bildet den entscheidenden Ausgangspunkt für die Therapie. Bei einer einfachen Divertikulose hilft in der Regel eine Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreichere Kost. Bewegen Sie sich und nehmen Sie gegebenenfalls bei Übergewicht ab.
Bei der ersten Behandlung einer Divertikulitis erhalten Betroffene je nach Schweregrad ambulant oder stationär Antibiotika und Spasmolytika bei eingeschränkter Nahrungsaufnahme. Bei wiederholten Entzündungen oder drohenden Komplikationen stellt eine Operation die einzige Lösung dar.
Männer erkranken häufiger als Frauen. In der Regel führt der Arzt die Operation erst nach Abklingen der akuten Beschwerden durch. Den erkrankten Darmabschnitt schneidet der Chirurg heraus. Nur bei Notfall-Operationen lässt sich ein künstlicher Darmausgang nicht vermeiden.