Bewegungsmangel: Corona bremst Senioren aus

Corona bremst Senioren aus
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Die Pandemie macht passiv. Viele Menschen bewegen sich im Lockdown weniger. Vor allem die älteren kommen kaum noch vor die Tür: Corona bremst Senioren aus.

Bewegung ist für unsere Gesundheit enorm wichtig. Gerade auch ältere Menschen sollten regelmäßig körperlich aktiv sein, damit der Kreislauf fit und die Gelenke beweglich bleiben. Doch Corona bremst Senioren aus: Die Mehrheit der älteren Menschen bewegt sich seit Beginn der Pandemie weniger als vorher - und zwar nicht nur draußen, sondern auch zu Hause.

Dabei waren die Deutschen schon vor Corona eher Bewegungsmuffel. Laut der TK-Bewegungs­studie 2016 bewegen sich zwei Drittel am Tag gerade einmal eine knappe Stunde lang. Gut je­der Dritte bewegt sich noch nicht einmal 30 Minuten. Die Pandemie hat die Lage zusätzlich verschärft, denn durch Corona sind zahlreiche Gelegenheiten für Akti­vität und Sport weggefallen.

Corona trifft Senioren besonders hart

Senioren sind vom Lockdown oft besonders betroffen. Viele gehen nicht einmal mehr zum Einkaufen, die Kegelrunde fällt aus, die Enkel kommen seltener. Eine Studie zu den Auswirkun­gen der Corona-Pandemie in Österreich ergab, dass sich mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen in der Krise weniger bewegen. Nach Untersuchungen der Universität Tübingen wurden auch in den Pflegeheimen die Aktivitätsangebote massiv eingeschränkt.

Bewegungsmangel hat jedoch gerade für Senioren oft schmerzhafte Folgen. Denn er führt schnell zu Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden. Auch im Rücken zwickt es eher, wenn man den ganzen Tag im Sitzen verbringt. Häufig entsteht dann ein Teufelskreis: Weil jede Bewegung weh tut, kommen die Betroffenen erst recht nicht mehr in die Gänge. Was die Beschwerden weiter verschlimmert.

Ohne Schmerzen besser bewegen

Um den Teufelskreis "Bewegungsmangel-Schmerzen-noch weniger Bewegung" zu durchbrechen, ist zunächst eine wirksame Schmerzbehandlung ratsam. Sie kann zum Beispiel mit dem rezeptfrei erhältlichen Wirkstoff Ibuprofen erfolgen. Er lindert Schmerzen und Entzündungen, gilt als gut erforscht und verhält­nismäßig nebenwirkungsarm. Noch verträglicher als Tabletten ist bei Muskel- und Gelenkbeschwerden das Auftragen eines Schmerzgels.

Sind die akuten Beschwerden gelindert, sollten Senioren auf möglichst regelmäßige körperliche Aktivität achten. Schon kleine Umstellungen im Alltag wie zum Beispiel regelmäßige Morgengymnastik können dabei hilfreich sein.

Tipps für mehr Bewegung im Corona-Alltag

Rausgehen: Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft hält nicht nur den Körper fit, das Tageslicht und eine schöne Umgebung hellen auch die Seele auf. Generell für kleine Wege das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen.

Zu Hause bewegen: zum Beispiel einige Minuten auf der Stelle marschieren, mehrmals vom Stuhl aufstehen und wieder setzen, mit zwei kleinen Wasserflaschen den Bizeps trainie­ren, beim Zähneputzen auf einem Bein balancieren oder eine Treppe rauf- und wieder run­tergehen.

Training mit Anleitung: Im Internet gibt es zahlreiche Übungsangebote für Senioren. So bietet etwa das Portal www.gesund-aktiv-aelter-werden.de der Bundeszentrale für gesund­heitliche Aufklärung unter dem Menüpunkt „Corona" Wochenprogramme mit täglich vier ein­fachen Übungen an, die den ganzen Körper in Schwung bringen.