Caroline Peters: Präsenz pur

Caroline Peters als Greta im Film "Die Unschärferrealtion der Liebe"
Foto © X-Verleih

In ihrem neuen Film „Die Unschärferelation der Liebe“ hat Caroline Peters wieder einmal einen furiosen Auftritt. Die beliebte Schauspielerin („Mord mit Aussicht“, „Der Vorname“) überzeugt immer wieder durch ihre ausdrucksstarke und sensible Darbietung – nicht nur im Fernsehen, auch im Kino und auf der Theaterbühne.

In „Die Unschärferelation der Liebe“ (ab 29.6.2023 im Kino) prallen zwei Menschen aufeinander, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Greta (Caroline Peters) ist eine notorisch quasselnde Schulsekretärin, laut, spontan und unberechenbar. Dagegen ist Alexander (Burghart Klaußner) ein stoisch ruhiger Metzger, der in seinem Alltag höchst penibel Ordnung hält. Die beiden treffen sich an einer Bushaltestelle. Das heißt: Sie trifft ihn – mit einem unvermittelten Kuss in den Nacken. Eine Verwechslung, behauptet sie. Aber stimmt das? Oder steckt ein Plan dahinter? In jedem Fall beginnt nun eine überraschende Liebesgeschichte, Ausgang ungewiss.

Alexander ist von Gretas Übergriffigkeit zunächst irritiert und verwirrt – aber nicht gänzlich abgestoßen. Er kann sich ihrer Naturgewalt irgendwie nicht entziehen, obwohl sie wie ein Tornado sein bis dato streng strukturiertes, von Routine geprägtes Leben durcheinander wirbelt. Ihre Energie fesselt ihn, ungefiltert sprudelt es aus ihr heraus, die ehrliche Wahrheit genauso wie schamlose Lügen, nach der Devise: lieber ausgedachte Geschichten erzählen als nichts erzählen können, lieber ein Leben erfinden als keines haben. Diese überschäumende Energie und Hyperaktivität reißt ihn schließlich mit. Erst genervt, genießt er dann die neue Lebendigkeit – wo er sich doch schon alt fühlte und vom Leben wohl nicht mehr viel erwartete.

Caroline Peters ist eine Wucht

Zu ihrer Rolle in dieser kurzweiligen Komödie sagt Caroline Peters: „Greta ist jemand, die gelernt hat, sich mit viel Raffinesse im Leben und im Alltag durchzubeißen. Dank ihrer verbalen Fähigkeiten kann sie sehr geschickt die Realität ein wenig biegen und zurechtstutzen. Doch hinter ihrem sehr fröhlichen und lebendigen Dekor verbirgt sich auch eine Form von Einsamkeit.“ Caroline Peters spielt diese Figur phantastisch, sie verkörpert die aufgedrehte Greta mit beeindruckender Intensität.

„Ich liebe Komödien, und mit Komödien wirklich etwas zu erzählen“, sagt die 51-Jährige. „Die Komödie ermöglicht uns, die Kompliziertheit unserer Gefühle und unserer Beziehungen mit Abstand zu betrachten und mehr zu erleben. Unsere Geschichte ist eine romantische Komödie, die immer in eine andere Richtung abbiegt als man denkt, es passiert immer das Unerwartete.“

Ein herausragendes Talent

Caroline Peters gilt als Meisterin des Timings: Mühelos wechselt sie vom einfühlsamen, sensiblen Spiel zu furiosen Auftritten. Wegen ihres Talents wurde Peters schon während ihres letzten Studienjahres an der Schauspielschule von der Berliner Schaubühne engagiert. Es folgten unter anderem Engagements an den Schauspielhäusern Hamburg, Köln und Zürich sowie an der Volksbühne Berlin. Seit 2004 spielt sie am Burgtheater in Wien.

Ihre temporeichen, präsenten und klugen Abbilder menschlicher Motive machen Peters zu einer gefragten Schauspielerin auch im Fernsehen und beim Film. So trat sie in Kinoerfolgen auf wie „Womit haben wir das verdient?“ und „Der Vorname“. Durch die Hauptrolle der Sophie Haas in der Kultserie „Mord mit Aussicht“ wurde Caroline Peters bei einem breiten Publikum bekannt und beliebt. Ihre Auftritte wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Ulrich-Wildgruber-Preis sowie dem Deutschen Schauspielpreis 2016 als „Beste Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle“. 2018 und 2020 erhielt Peters für ihre herausragende schauspielerische Leistung den renommierten Nestroy-Preis.