Schluss mit Wanzen, Läusen und Flöhen

Wanzen, Läuse, Flöhe und Milben attackieren unseren Körper und leben auf unsere Kosten. Lesen Sie, wie Sie die lästigen Parasiten wieder loswerden.

Retriever-Welpe kratzt sich hinterm Ohr auf einer Wiese

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Parasitenbefall kann jeden treffen und hat nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun. Zum Glück sind Wanzen, Läuse, Flöhe & Co. meist nicht wirklich gefährlich für unsere Gesundheit – aber leider extrem lästig. Grund genug, die Tierchen konsequent zu bekämpfen.

Die Wanzen sind wieder da

Wanzen galten eigentlich als ausgerottet – doch nun sind sie wieder da. Eingeschleppt werden die Blutsauger vielfach aus fernen Urlaubsländern oder über Antiquitäten. Wanzen sind nachtaktiv, vermehren sich schnell und spüren ihre Opfer durch deren Körperwärme auf. Häufig lassen sich Bettwanzen von der Decke auf ihren Wirt fallen und stechen zu. Wanzenstiche sind etwa so groß wie der Nagel des kleinen Fingers, meist gerötet und jucken in der Regel stark. Bei Tageslicht verkriechen sich die drei bis acht Millimeter großen Tiere in Ritzen, Luftschächten, hinter Tapeten oder im Bett selbst. In Notzeiten können sie dort bis zu einem halben Jahr ohne Blutmahlzeit überleben.

Was tun? Ob eine Wohnung von Bettwanzen befallen ist, kann meist auch der Laie am spezifischen süßlichen Gestank der Insekten erkennen. Die Beseitigung der Tiere sollte jedoch nicht selbst in die Hand genommen, sondern dem Kammerjäger überlassen werden. Lediglich gegen den Juckreiz können Bettwanzen-Opfer mit kühlenden Gelen und Salben selbst etwas tun.

Flöhe sind Weitsprung-Weltmeister

Viele Haustierbesitzer kennen das Problem: Wenn Hund oder Katze Flöhe haben, kann sich eine wahre Flohplage entwickeln. Die nur zwei Millimeter großen, bräunlichen Insekten können in Teppichen, Polstermöbeln oder Ritzen bis zu zwei Monate ohne Blutmahlzeit überleben. Und: Ein einziges Flohweibchen legt bis zu 30 Eier am Tag. Oft werden Flöhe beim Schmusen mit Haustieren auf den Menschen übertragen, doch auch größere Entfernungen sind für die flinken Blutsauger kein Problem. Flöhe können nämlich bis zu einem halben Meter weit springen. Flohstiche jucken stark und sind an der so genannten Flohleiter – das sind mehrere Stiche in einer Reihe – zu erkennen. Die Haut ist um die Einstichstelle gerötet und geschwollen.

Was tun? Effektiv lassen sich Flöhe mit dem Staubsauger bekämpfen. Wichtig ist es, vor allem Hunde- und Katzendecken, Körbchen sowie Teppiche und Polster täglich abzusaugen. Die Haustiere gründlich kämmen und mit einem Flohmittel behandeln. Dem Menschen selbst helfen kühlende Umschläge oder Lotionen gegen den Juckreiz.

Läuse lieben Kinderköpfe

Kaum ein Kinderkopf bleibt auf Dauer von ihnen verschont – Kopfläuse sind zu einer wahren Plage geworden. Sie verbreiten sich in Windeseile vor allem dort, wo Menschen auf engem Raum häufig die Köpfe zusammenstecken, zum Beispiel in Kindergärten und Schulen. Die Parasiten ernähren sich ausschließlich von menschlichem Blut, ohne Blutmahlzeit können sie nur kurze Zeit überleben. Beim Blutsaugen hinterlässt die Laus Speichel auf der Haut, der meist zu heftigem Juckreiz führt. Eine Ansteckung erfolgt ausschließlich über direkten Haar-zu-Haar-Kontakt.

Was tun? Treten in Kindergarten oder Schule Läuse auf, sollten Eltern Haar und Kopfhaut ihres Sprösslings gründlich untersuchen. Werden Läuse oder ihre Eier (Nissen) auf dem Kopf entdeckt, ist eine rasche Behandlung mit einem speziellen Läusemittel aus der Apotheke erforderlich. Nach der Behandlung des Kopfs sollten sicherheitshalber auch Bürsten, Kämme und Haarschmuck in heißer Seifenlauge gereinigt werden.

Krätze kommt von Kratzen

Krätze ist seit dem Mittelalter bekannt, hat heute allerdings nichts mehr mit mangelnder Hygiene zu tun. Ausgelöst wird die ansteckende Hauterkrankung durch Krätzmilben, die in der oberen menschlichen Hautschicht leben. Dort ernähren sich die nur etwa 0,4 Millimeter kleinen Milben von Lymph- und Hautzellen. Die typischen Symptome der Krätze – Knötchen, starker Juckreiz sowie schuppig-krustige Haut – werden hauptsächlich von den weiblichen Milben ausgelöst. Sie bohren besonders an Stellen mit dünner Hornschicht Gänge und legen darin ihre Eier ab. Die Milbengänge sind als feine rötliche Linien erkennbar. Die Haut reagiert auf die Schädigung mit Entzündungserscheinungen und starkem Juckreiz, der vor allem nachts im warmen Bett auftritt. Übertragen werden die Milben übrigens durch engen Hautkontakt.

Was tun? Bei Verdacht auf Krätze sollten Betroffene umgehend zum Arzt gehen. Es ist möglich, der Plage durch spezielle Salben oder Tinkturen zum Auftragen auf die Haut zu Leibe zu rücken. Die Präparate bekämpfen die Milben und verhindern gleichzeitig eine Neuinfektion. Auch Kontaktpersonen müssen behandelt werden.