Pflegeprodukte bewusst auswählen
Nicht alle Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten sind wirklich pflegend. Viele Produkte enthalten Stoffe, die Hautunreinheiten und Hauterkrankungen so gut wie gar nicht bekämpfen oder sogar verschlimmern können. Zu den problematischen Inhaltsstoffen zählen vor allem allergieauslösende Duftstoffe, Erdöle, Palmöle und hormonell wirksame Substanzen. Woran orientiert man sich am besten, wenn man Pflegeprodukte bewusst auswählen möchte?
Wer der Hautalterung vorbeugen, Unreinheiten bekämpfen oder seiner Haut einfach nur etwas Gutes tun möchte, sollte Pflegeprodukte bewusst auswählen. Zwar können neben Cremes und Masken auch andere Maßnahmen - wie etwa eine Umstellung der Ernährung oder eine Stressreduktion - zur Hautverbesserung beitragen. Jedoch hilft der gezielte Einsatz von qualifizierten Pflegeprodukten meistens am besten.
Bei der Wahl des richtigen Produkts ist es wichtig, alle Inhaltsstoffe nach den persönlichen Bedürfnissen zu wählen. So sollte beispielsweise der eigene Hauttyp ein Kriterium sein, welches im Vordergrund steht. Je nach Hauttyp können bestimmte Inhaltsstoffe Allergien auslösen. Wer ein ungeeignetes Produkt wählt, riskiert, Erkrankungen oder Allergien hervorzurufen, die Haut unnötig zu reizen oder sogar dauerhaft zu schädigen.
Passende Pflegeprodukte gibt es für jeden Hauttyp
Grundsätzlich gilt: Je nach Hauttyp sollten Produkte ausgewählt und dosiert werden – dies gilt auch für Kosmetikprodukte wie Make-up und Highlighter. Die Haut ist bei jedem Menschen höchst individuell und noch dazu das flächenmäßig größte Organ des Körpers. Deshalb ergeben sich unterschiedliche Pflegebedürfnisse. Wer den eigenen Hauttyp kennt, kann die Bedürfnisse am besten erfüllen und Pflegeprodukte bewusst auswählen. In der medizinischen Kosmetik unterscheidet man grundsätzlich vier verschiedene Hauttypen:
- normale Haut
- fettige Haut
- trockene Haut
- Mischhaut
Duftstoffe in Pflegeprodukten
Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – die bewusste Ansprache der klassischen fünf Sinne wird von der Industrie gerne als Verkaufsargument benutzt. So kaufen Verbraucherinnen und Konsumenten lieber Produkte mit einer schöneren Verpackung und Werbung oder einem besseren Geruch und Geschmack als Produkte, deren Sinnesansprache geringer oder schlechter ausfällt. Selbst der Tastsinn wird gezielt mit Veredelungen und Stanzungen an Verpackungen angesprochen. Besonders der Duft von Lebensmitteln, Duftprodukten wie Kerzen und Pflegeprodukten gilt als beliebter Kaufgrund. Genau deshalb zählen Duftstoffe zu den häufigsten Inhaltsstoffen in Pflege- und Kosmetikprodukten.
Abgesehen von der Tatsache, dass man bei der Verwendung eines Produktes mit Duftstoffen besser riecht, haben die Stoffe an sich keine echte Wirkung. Die meisten Duftstoffe werden in der Regel als harmlos deklariert. Einige gelten allerdings für die Gesundheit als bedenklich und können Allergien auslösen oder verstärken. Zudem können sich die Duftstoffe nicht nur im menschlichen Körper, sondern auch in der Umwelt anreichern. Zur Hautverbesserung und Bekämpfung von Unreinheiten tragen sie nicht bei, weshalb ihnen bei der Produktwahl weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Tipp: Möchte man trotzdem auf Produkte mit Duftstoffen zurückgreifen, so sollte der Duft nicht zu aggressiv sein. Um Fehlkäufe zu vermeiden, können die Produkte durch Proben getestet werden. Diese erhält man in der Regel in Drogerien und Parfümerien. Ist man sich bei einem Produkt nicht sicher, empfiehlt es sich, dieses vorher auf den Arm aufzutragen. Reagiert die Haut nach wenigen Minuten schon allergisch oder äußert sich anderweitig, so sollte das Produkt nicht verwendet werden.
Wie lassen sich Duftstoffe identifizieren?
Gekennzeichnet sind Duftstoffe in Pflege- und Kosmetikprodukten im Allgemeinen als „enthält Parfum“ oder „parfümiert“. Duftstoffe, die als besonders allergieauslösend gelten, müssen jedoch ab einer bestimmten Menge in der Inhaltsstoffliste auf der Verpackung explizit genannt werden. Zu den abzuratenden Düften zählen:
- Cinnamal
- Citral
- Citronellol
- Coumarin
- Eugenol
- Farnesol
- Limonene
- Linalool
Wer Pflegeprodukte bewusst auswählen will, muss bedenken: Mikroplastik und Palmöl schaden der Umwelt
Mikroplastik und Palmöl zählen zu den weiteren bedenklichen Inhaltsstoffen in Haarspülungen, Cremes und vielen anderen Waren. Mikroplastik findet sich oft in Haarprodukten, da es den Glanz und die Konsistenz des Haares vorläufig stärkt. Auf Dauer gilt der Inhaltsstoff jedoch als schädlich, da er das Haar abhängig macht und zum Haarausfall beitragen kann. Bei wiederholter Anwendung wird das Haar zudem voraussichtlich schneller fettig.
Bei der Verwendung gelangen darüber hinaus Kunststoffe über das Abwasser in unser Trinkwasser und bis ins Meer. Welche Auswirkungen dies auf die Umwelt und den Menschen hat, ist noch nicht abschließend untersucht. Man ist sich jedoch sicher, dass Mikroplastik aus der Umwelt kaum rückholbar ist oder nur sehr langsam abgebaut werden kann, was wiederum negativen Einfluss auf die Nahrungskette hat. Auch das als umweltfreundlich geltende Palmöl wirkt sich negativ aus. Für dessen Gewinnung werden wichtige Ökosysteme wie tropische Wälder gerodet und zerstört.
Zu manchen Inhaltsstoffen kursieren falsche Mythen
Einigen Inhaltsstoffen wird bereits beim Lesen der Rücken gekehrt. Besonders wenn von Silikon und Alkohol die Rede ist, haben manche Menschen gewisse Vorurteile.
- Silikone
Silikone sind Inhaltsstoffe, denen gerne aus dem Weg gegangen wird. In der Haarpflege sind Silikone jedoch nur bedingt schädlich. Neben der medizinischen Erkenntnis, dass Silikone zur Narbenbehandlung beitragen, können sie sich zudem positiv auf die Haargesundheit auswirken. Wer Pflegeprodukte bewusst auswählen möchte, unterscheidet zwischen wasserlöslichen und nicht-wasserlöslichen Silikonen. Die wasserlöslichen Silikone gelten als gering schädigend, da sie dem Haar dienen können. So bildet die wasserlösliche Option gezielt eine Schutzschicht um das Haar, kümmert sich lediglich um brüchiges Haar und schützt es von außen. Das innere Haar wird bei der Einhaltung der Verwendungsempfehlungen nicht von den Silikonen beeinflusst. Zudem wäscht sich das Silikon spätestens bei der nächsten Dusche wieder aus.
- Alkohol
Alkohole werden meist in den Produkten verwendet, welche eine antibakterielle Funktion haben und Unreinheiten lindern oder vorbeugen sollen. Auch hier sollte bei der Wahl zwischen zwei verschiedenen Typen unterschieden werden: gute und schlechte Alkohole. Zu den schlechten Alkoholen in Pflegeprodukten und Kosmetik gehört Ethylalkohol (Ethanol). Ethanol trocknet die Haut aus und entzieht ihr direkt wertvolle Feuchtigkeit. Gute Alkohole dagegen werden in der Regel aus Pflanzen gewonnen und pflegen die Haut. Hierbei handelt es sich um Fett- oder Wachsalkohole. Diese werden wegen ihrer desinfizierenden und feuchtigkeitsspendenden Funktion oft in Cremes und Körperlotionen verwendet.