Wie die Zeitumstellung leichter fällt

Wieder wurden die Uhren eine Stunde zurückgedreht. Wer einige Tipps beachtet, der kann die Zeitumstellung besser verkraften.

Altmodischer Wecker auf Herbstlaub.

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In diesem Jahr wurden die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 25. Oktober, wieder von drei Uhr auf zwei Uhr zurückgestellt: Winterzeit! Vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren haben Mühe, sich zu merken, ob der Zeiger zur Winterzeit nun vor- oder zurückgedreht wird. Eine kleine Eselsbrücke baut die Straßencafé-Faustregel: In der Frühlingssonne stellt man die Stühle VOR das Café, im Herbst stellt man sie wieder ZURÜCK ins Haus. Genauso macht man’s mit der Uhr.

Die mittlere Generation ab 45 Jahren und die Älteren über 60 haben sich an die Zeitumstellung im Frühling und Herbst zwar im Grunde gewöhnt – doch sie mögen sie nicht. Und der Widerstand wächst von Jahr zu Jahr. Inzwischen halten schon 73 Prozent der Deutschen sie für überflüssig und fordern ihre Abschaffung. Das hat die DAK mit einer Umfrage unter ihren Versicherten herausgefunden. Im Vergleich zu 2013 ist das ein Anstieg um vier Prozentpunkte. Nahezu drei von zehn Befragten hatten infolge der Zeitumstellung schon einmal Probleme. Die Auswirkungen sind auch in den Unternehmen spürbar: Laut DAK-Statistik gingen an den drei Tagen nach der Umstellung 15 Prozent mehr Krankmeldungen ein als an vergleichbaren Werktagen.

Frauen leiden mehr als Männer

Frauen hatten laut DAK-Umfrage öfter Probleme mit der Umtsellung als Männer (32 zu 23 Prozent). Insgesamt am häufigsten litten die 45- bis 59-Jährigen darunter. Drei Viertel der Betroffneen klagten über Müdigkeit, 62 Prozent hatten Einschlafprobleme, 36 Prozent konnten sich schlechter konzentrieren und jeder Fünfte kam zu spät zur Arbeit. Zwölf Prozent nannten die Zeitumstellung gar als Auslöser für depressive Verstimmungen.

Ein Mini-Jetlag mit Folgen

Jeder Mensch folgt seiner inneren Uhr. Sie passt sich mit Hilfe des Tageslichts der Umwelt an, folgt also dem “Hell-Dunkel”-Rhythmus. Bei Dunkelheit schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus. Es bremst die Aktivität und macht müde. Die meisten Menschen – vor allem vom Typ Nachteule – verschlafen die “geschenkte” Stunde zufrieden. Bei einigen kann die Zeitumstellung jedoch Symptome wie bei einem Jetlag verursachen: Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Verdauungsstörungen, Schwankungen der Herzfrequenz, sogar eine erhöhte Unfallgefahr – bis sich die innere Uhr umgestellt hat.

Unsere Körperfunktionen schwanken im Tagesverlauf: Blutdruck, Verdauung und Herzfrequenz sinken nachts. Durch die Zeitumstellung gerät der Rhythmus leicht durcheinander. In der Regel kann der Körper eine Umstellung von einer Stunde jedoch gut vertragen. Insbesondere Frühaufsteher vom Typ Lerche wachen morgens trotz geschenkter Stunde erst mal wie gewohnt auf und werden abends eher müde. Auch wer bereits unter Schlafstörungen leidet oder an einer chronischen Erkrankung, hat häufig Probleme mit der Umstellung. Nach ein paar Tagen, spätestens jedoch nach zwei Wochen hat sich der Körper an den neuen Rhythmus gewöhnt.

Tipps für den neuen Zeittakt

• Schon ein paar Tage vor der Zeitumstellung immer etwas später zu Bett gehen und auch die Mahlzeiten später als gewohnt einnehmen. Der Körper ändert seinen Rhythmus nicht von einem Tag auf den anderen.
• Anstatt sich morgens wach im Bett hin und her zu wälzen, lieber früher aufstehen und die Zeit für einen Morgenlauf oder Spaziergang nutzen.
• An den ersten Tagen nach der Umstellung abends möglichst leicht essen, größere Mahlzeiten auf die Mittagszeit verschieben. Kaffee und schwarzen Tee vor dem Schlafengehen meiden, ebenso aufputschende TV-Thriller.
• Keine Schlafmittel nehmen! Wer abends unter Einschlafproblemen leidet, kann sich vom Arzt oder Apotheker zur Einnahme pflanzlicher Arzneien, beispielsweise mit Baldrian, Hopfen, Johanniskraut und Melisse, beraten lassen.
• Bei müden Phasen tagsüber am besten eine kurze Pause einlegen – allerdings keine Schlafpause! Optimal: Ein kurzer Rundgang an der frischen Luft.
• In der Woche nach der Zeitumstellung sollten Jetlag-Geplagte vorsichtig im Straßenverkehr sein und unfallträchtige Tätigkeiten wie Fensterputzen lieber verschieben.