Was Schwangere über Arzneimittel wissen müssen

Werdende Mütter dürfen Medikamente nicht eigenverantwortlich einnehmen, sondern nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker.

Der Schädel brummt, der Magen rebelliert, der Darm streikt: Auch während einer Schwangerschaft kann es natürlich mal zu gesundheitlichen Problemen kommen. Mit bestimmten Symptomen haben sogar viele werdende Mütter zu kämpfen – wie vor allem morgendlicher Übelkeit, Sodbrennen, Verstopfung, Schlafstörungen und Kopfschmerzen.

Eine schwangere Frau schüttelt sich Medikamente in die Hand.

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Bei manchen sind die Beschwerden so stark, dass sie auf Arzneimittel angewiesen sind. Zum Glück gibt es eine Reihe von Medikamenten, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen. Aber nur der Arzt und der Apotheker können beurteilen, welche Arzneimittel dem Ungeborenen keinen Schaden zufügen.

Nicht auf eigene Faust behandeln

Grundsätzlich sollten Schwangere nie auf eigene Faust zu Medikamenten greifen – ganz gleich, ob es sich um pflanzliche oder chemische Präparate handelt. Denn manche Mittel aus der Hausapotheke, die unter normalen Umständen problemlos eingenommen werden, können das Kind gefährden, im schlimmsten Fall sogar zu Fehlbildungen oder einer Frühgeburt führen. Besonders in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten, wenn sich die Organe des Babys entwickeln, ist ein sehr zurückhaltender Umgang mit Arzneimitteln erforderlich.

Wichtig zu wissen: Fast alle Arzneimittel „behandeln“ auch das ungeborene Kind, die Plazenta stellt meist keine vollständige Barriere dar. Allein schon deshalb sollten Schwangere zweimal überlegen, ob die Kopfschmerztablette oder das Magenmittel wirklich nötig sind.

Hilfreiche Hausmittel

Oft ist es möglich, leichtere Befindlichkeitsstörungen mit bewährten Hausmitteln zu behandeln – ohne Risiken und Nebenwirkungen. So kann es beispielsweise bei Sodbrennen helfen, ein Glas Milch zu trinken und nachts zum Schlafen das Kopfende des Bettes zu erhöhen. Und bei Kopfschmerzen können ein kühles Tuch auf der Stirn, eine Schläfen-Massage mit Minzöl und ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft oft schon ausreichend wirken. Wannenbäder können ebenfalls gute Dienste leisten, etwa bei Schlafstörungen und Rückenschmerzen. Erkundigen Sie sich in der Apotheke nach geeigneten Zusätzen.

Im Zweifel immer zum Arzt

Wenn Medikamente tatsächlich notwendig sind, sollten sie nur kurzzeitig zum Einsatz kommen und möglichst nur einen Wirkstoff enthalten. Erlaubt sind nach vorheriger Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker unter anderem Paracetamol gegen Fieber und Schmerzen sowie bestimmte säurebindende Arzneien (Antazida) bei starkem Sodbrennen.

Allerdings: In der Schwangerschaft selbst starke Beschwerden tapfer zu ertragen, um nur ja keine Medikamente einnehmen zu müssen, ist nicht der richtige Weg. Denn hinter heftigen Symptomen könnte sich eine ernsthafte Krankheit verbergen, die dringend behandelt werden muss. Deshalb ist es für werdende Mütter immer richtig, bei unklaren oder anhaltenden Beschwerden zum Arzt zu gehen: Nur er kann die Diagnose stellen – und wenn nötig zuverlässig wirksame, aber für das Baby unschädliche Arzneimittel verordnen.