Venenschwäche: Entlastung für die Beine

Eine Frau taucht ihre Füße in einen Waldbachlauf.

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Sommer, Sonne, schwere Beine – Venenschwäche macht jetzt vielen Menschen zu schaffen. Mit unseren Tipps können Sie die Beschwerden spürbar lindern.

Zu den Hauptursachen für die Entwicklung einer Venenschwäche zählt unser moderner Lebensstil. Die meisten Menschen verbringen heute ihren Alltag überwiegend auf Bürostühlen, an Konferenztischen, im Auto, auf dem Sofa und vor dem Fernseher – im Durchschnitt sitzt jeder Erwachsene tagtäglich mehr als zehn Stunden.

Auf die Dauer schwindet dadurch die Spannkraft der Venen: Das Blut staut sich in den Beinen, Knöchel und Waden schwellen an, die Beine werden schwer, es bilden sich Besenreiser oder Krampfadern.

Venen brauchen Bewegung

Bewegung ist dagegen Balsam für die Beine – denn sie unterstützt die Venen bei ihrem Job, das verbrauchte Blut zurück zum Herzen zu befördern. Schon Spaziergänge sind eine Wohltat. Sportliche Aktivitäten wie Wandern, Tanzen, Rad fahren, Aqua-Jogging oder gezielte Venengymnastik bringen die Beinmuskeln noch mehr auf Trab.

Auch Kneippsche Anwendungen trainieren die Gefäße und fördern die Durchblutung. Der kalte Duschstrahl soll vom Fußrücken ausgehend zunächst außen am rechten Bein langsam bis knapp über das Knie geführt werden, nach kurzem Verweilen geht es an der Innenseite des Unterschenkels wieder abwärts. Anschließend folgt das linke Bein.

Bei Venenschwäche brauchen die Beine Unterstützung

Nach einem langen Arbeitstag freuen sich die Venen über eine Pause. Dann heißt es: Schuhe aus und die Beine hochlegen, um den Blutrückfluss zum Herzen zu erleichtern und Schwellungen zu mildern. Um besser durch den Arbeitstag zu kommen und auch eine längere Autofahrt oder Flugreise ohne geschwollene Beine zu überstehen, haben sich Stützstrümpfe aus der Apotheke bewährt. Sie üben von außen sanften Druck auf die Beinvenen aus und erleichtern ihnen dadurch die Arbeit.

Pflanzenkraft stärkt schwache Gefäße

Ergänzend helfen pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke. Venenkapseln und -dragees enthalten zum Beispiel Wirkstoffe aus Rosskastaniensamen, rotem Weinlaub oder Mäusedorn. Sie können Schwellungen vorbeugen und die Regeneration der Gefäße unterstützen. Die Pflanzenpräparate wirken allerdings nicht von heute auf morgen – es dauert gewöhnlich einige Wochen, bis ihr Effekt spürbar wird.

Zusätzlich erfrischend und wohltuend bei schweren Beinen wirken Venenmittel zum Einreiben. Tipp: Venensalben und -gele immer von unten nach oben – also vom Fuß in Richtung Oberschenkel – einmassieren.

Besenreiser und Krampfadern lassen sich veröden

Typische Anzeichen einer chronischen Venenschwäche sind Besenreiser und Krampfadern: Die erschlafften Venenwände leiern allmählich aus und werden als unschöne bläuliche Linien oder knotig-erweiterte, geschlängelte Blutbahnen sichtbar. Wenn Krampfadern auftreten, sollte die Venenschwäche behandelt werden – denn sie sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Auf die Dauer könnten sich Geschwüre bilden, und das Thromboserisiko ist erhöht.

Als sanfte und sichere Behandlungsmethode gilt die Verödung – Ärzte sprechen von Sklerotherapie. Sie wird in einer aktuellen medizinischen Leitlinie als Standardtherapie bei Krampfadern empfohlen. Die Sklerotherapie eignet sich grundsätzlich bei allen Krampfaderformen. Sie gilt als besonders schonend und kann ambulant in der Arztpraxis durchgeführt werden – weder eine Betäubung noch Schnitte sind nötig. Die Patienten können nach der schmerzarmen Behandlung in aller Regel direkt wieder ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen.