Veganern fehlt oft Vitamin B

Veganer essen ausschließlich pflanzliche Lebensmittel. Die in tierischen Produkten enthaltenen Vitalstoffe fehlen ihnen daher. Ein ernster Mangel droht speziell beim Vitamin B12.

Vitamin B 12 mit bunten Kugeln dargestellt.

© tussik – Fotolia.com

Veganer verzichten auf alle tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier und die daraus hergestellten Produkte und Zusatzstoffe. Bei einer rein veganen Ernährung kann es zu einem Mangel an den Vitalstoffen kommen, die überwiegend oder sogar ausschließlich in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft vorkommen. In erster Linie betrifft das die Vitamine B12, B2 und D sowie einige Eiweiß- und Mineralstoffe.

In ihrem aktuellen Positionspapier zur veganen Lebensweise rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) daher Menschen, die sich vegan ernähren möchten, dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einzunehmen. Außerdem sollten Veganer gezielt nährstoffdichte und angereicherte Lebensmittel auswählen. Darüber hinaus empfiehlt die DGE, die Versorgung mit Nährstoffen regelmäßig vom Arzt überprüfen und sich von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten zu lassen.

Vegane Ernährung für Kinder ungeeignet

Die Wahrscheinlichkeit einer Unterversorgung ist umso größer, je stärker die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird. Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. Potenziell kritisch bei veganer Ernährung ist außerdem die Versorgung mit bestimmten Eiweißstoffen, langkettigen Fettsäuren, den Mineralstoffen Kalzium, Eisen, Jod, Zink und Selen sowie den Vitaminen B2 und D.

Mit dem Verzicht auf jegliche tierische Lebensmittel erhöht sich daher das Risiko für Nährstoffdefizite und Gesundheitsstörungen. Aus diesem Grund wird eine vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindes- und Jugendalter von der DGE nicht empfohlen.

Vegane Fertigprodukte: zu süß, zu fett, zu salzig

Lebensmittel, die bei veganer Ernährung konsumiert werden, sind nicht zwingend ernährungsphysiologisch günstig und gesundheitsfördernd. Handelt es sich um Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen, Pflanzenöle und Vollkornprodukte, können die Vorteile der pflanzlichen Ernährung zum Tragen kommen: geringere Energiedichte und damit niedrigeres Körpergewicht, geringeres Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes und Arteriosklerose.

Der Handel bietet aber auch ein reiches Sortiment veganer Fertig- und Ersatzprodukte bis hin zu Wurst- und Käseimitaten an. Dies sind oftmals hoch verarbeitete, mit vielen Zusatzstoffen und zugesetztem Zucker, Fett und Salz versehene Produkte. Ihr ernährungsphysiologischer Wert ist zum Teil gering.

Präparate mit Vitamin B12 einnehmen

Kritische Nährstoffe müssen über eine gezielte Auswahl von natürlicherweise nährstoffreichen Lebensmitteln, angereicherten Nahrungsmitteln und Nährstoffpräparaten zugeführt werden. Bei einem möglichen oder festgestellten Nährstoffmangel sollten sich Veganer von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten lassen, um die defizitäre Versorgungslage zu beheben. Das DGE-Positionspapier zur veganen Ernährung enthält eine Tabelle mit den kritischen Nährstoffen und ihren Quellen.

Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. In der Vergangenheit wurde bei vielen Veganern ein Vitamin-B12-Mangel festgestellt. Veganer können mit herkömmlichen Lebensmitteln einschließlich fermentierter Produkte wie Sauerkraut nicht genug Vitamin B12 aufnehmen. Für eine ausreichende Zufuhr sollten Veganer unbedingt ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen.