Umgeknickt? Jetzt richtig handeln

Plötzlich umgeknickt: Verletzungen am Sprunggelenk sind häufig. Oft ist es nur eine Verstauchung, manchmal aber auch ein Bänderriss. Lesen Sie, wie man den Unterschied erkennt.

Ein Fuß wird mit einem Kühlpad gekühlt.

© Andrey Popov - Fotolia.com

Beim Joggen über eine Wurzel gestolpert, beim Springen im Volleyballspiel unglücklich gelandet - schon ist man mit dem Fuß umgeknickt. Vielleicht ist das Sprunggelenk nur verstaucht, vielleicht ist aber ein Band gerissen. Wie schwer die Verletzung ist, kann der Laie zwar nicht endgültig beurteilen. Aber es gibt Anhaltspunkte, ob unmittelbar ein Arztbesuch erforderlich ist.

Mediziner unterteilen das sogenannte Umknick-Trauma in mehrere Schweregrade:

1. Die Bänder sind nur überdehnt, aber nicht gerissen. Das Sprunggelenk ist weiterhin stabil. Dabei handelt es sich um eine sehr häufige, trotz oft starker Schmerzen aber harmlose Verletzung. Viele Menschen sprechen hier auch von Verstauchung oder Bänderzerrung.

2. Ein Band oder mehrere Bänder sind angerissen. Das Gelenk ist dadurch etwas instabil geworden.

3. Ein Band oder mehrere Bänder sind gerissen. Das Gelenk ist dadurch spürbar instabil geworden. Manche Leute hören dabei sogar so etwas wie einen Knall, wenn das Band reißt.

Wann zum Arzt?

Manche Menschen verstauchen sich schneller als andere den Knöchel. Nicht jeder hat gleichstarke Bänder. Besonders häufig trifft es Sportler: Etwa jede vierte Sportverletzung betrifft das Sprunggelenk - Sportarten wie Fußball, Basketball oder Squash sind besonders prädestiniert fürs Umknicken. Ob leicht oder stark umgeknickt, Verstauchungen bereiten immer ziemlich starke Schmerzen.

Oft stellt sich dann die Frage, ob man zum Arzt muss oder nicht. Für die Betroffenen ist es zumeist kaum möglich, zwischen einem Riss und einer Dehnung oder Zerrung zu unterscheiden. Die Stärke der Schmerzen sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere der Verletzung aus. Wer unsicher ist, sollte in jedem Fall zum Arzt gehen.

Folgende Symptome deuten auf eine Dehnung beziehungsweise auf einen Riss hin:

- Bänderdehnung: Das Gelenk tut weh und das umgebende Gewebe schwillt an. Aber: Das Gelenk bleibt stabil. In der Regel kann man den Fuß nach ein paar Tagen schon wieder normal bewegen. Bessern sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht deutlich, ist vielleicht doch ein Band gerissen.

- Bänderriss: Wie bei der Überdehnung schwillt das Gelenk an und tut weh. Es wird zudem instabil. Das heißt, man kann nicht mehr richtig gehen und stehen und fühlt sich auf dem betroffenen Fuß unsicher.

Schnell handeln mit der PECH-Regel

Egal, ob der Verdacht auf Dehnung oder Riss lautet - wenn jemand umknickt, sollte schnellstmöglich richtig gehandelt werden. Und zwar nach der sogenannten PECH-Regel. Die Abkürzung steht für:

  • Pause
  • Eis
  • Compression, also Anlegen eines Druckverbands
  • Hochlagerung

Ist nur ein Band gedehnt, werden die Beschwerden nach wenigen Tagen in der Regel wieder vergessen sein. Eine Sportpause sollte man aber auf jeden Fall einlegen, damit sich das Bein wieder erholen und der Fuß abschwellen kann. Verschwinden die Beschwerden nicht wieder, ist natürlich der Gang zum Arzt nötig. Ist ein Band gerissen, wird selbst dies meist ohne Operation, sondern lediglich mit einer Schiene behandelt. Dadurch soll das Band geschont werden, damit es wieder zusammenwachsen kann.

Ob leicht gestaucht oder schwer verstaucht mit Bänderriss: Es ist auf jeden Fall wichtig, die Verletzung gut auszukurieren. Denn gerade nach schweren Verstauchungen ist die Gefahr größer, dass das Gelenk instabil bleibt und man sich umso leichter wieder verletzt. Um einem erneuten Umknicken vorzubeugen, sind Kräftigungs- und Koordinationsübungen sinnvoll.