Sport hilft in jeder Lebenslage – auch bei Krebs

Bewegung ist die beste Medizin und hilft auch, Krebs zu bewältigen. Das zeigt Fußballtrainer Heiko Herrlich als Botschafter der Kampagne „Bewegung gegen Krebs“.

Rückenübungen mit dem Gymnastikball

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Heiko Herrlich erkrankte in seiner Zeit als Profi-Fußballer an einem Hirntumor. Der ehemalige Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen weiß: Sport kann nicht nur das Krebsrisiko senken, sondern hilft auch, Krebs zu überwinden.

Die Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ ist eine Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Deutschen Sporthochschule Köln. Ihr bisheriger Fokus lag verstärkt auf der Krebsvorsorge. Künftig sollen auch die Aspekte „Krankheitsbewältigung“ und „Nachsorge“ in die Kampagne integriert werden.

Sport als Therapie

„Die Diagnose Hirntumor hat mich ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Und die anschließende Therapie hat sehr viel Kraft gekostet“, sagt Heiko Herrlich. „Heute läuft es bei mir wieder sehr gut. Sport und Bewegung haben dazu beigetragen. Es hilft sehr, auch nach einer Krebserkrankung Sport zu treiben und sich ausreichend zu bewegen“, sagt der Kampagnenbotschafter.

Unterstützt von Heiko Herrlich und dem Deutschen Behindertensportverband werden die Kampagnenpartner bundesweit ehemalige Krebspatienten und Ärzte umfassend über die positive Wirkung von körperlicher Aktivität sowie über Sportangebote in der Nachsorge informieren. Weitere prominente Kampagnenbotschafter sind Britta Heidemann (Olympiasiegerin im Degenfechten 2008), Wolfgang Overath (Fußball-Weltmeister 1974) und die TV-Moderatorin Shary Reeves.

Neue Kraft bei Krebs

Bewegung hilft Krebspatienten – das bestätigen mittlerweile auch wissenschaftliche Studien. Privatdozent Dr. Freerk Baumann, Sportwissenschaftler am Centrum für Integrierte Onkologie am Universitätsklinikum Köln, erklärt: „Körperliche Aktivität steigert die Leistungsfähigkeit, verbessert die Lebensqualität und reduziert Empfindungsstörungen sowie das Erschöpfungssyndrom. Zudem zeigen aktuelle Untersuchungen, dass Bewegungsmangel bei onkologischen Patienten die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfähigkeit beeinträchtigt. Daher sollen Betroffene dazu motiviert werden, sich bereits unmittelbar nach der Diagnose in Bewegungsprogramme zu integrieren und auch in der Nachsorge körperlich aktiv zu sein.“

Die Kampagnenpartner machen seit 2014 auf die wichtige Bedeutung körperlicher Aktivität bei der Krebsvorsorge aufmerksam und zeigen Möglichkeiten auf, wie sich Sport und Bewegung in den Alltag integrieren lassen. „Gemeinsam mit unseren starken Partnern leisten wir im Rahmen der Kampagne einen enormen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention unserer Bevölkerung“, sagt der DOSB-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Vesper. Auch Matthias Poeppel, Direktor Sportentwicklung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), ist von der Effizienz der Zusammenarbeit überzeugt: „Der Rehabilitationssport in den 1.700 Krebssportgruppen des DBS ist der ideale Anknüpfungspunkt an die stationäre Rehabilitation. Die vom DBS vergebene Auszeichnung „Rehasportgruppe anerkannt + zertifiziert“ verweist auf Angebote von speziell für den Sport mit Krebspatienten ausgebildeten Übungsleitern“, sagt Poeppel.

Nähere Informationen zur Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ gibt es hier. Der Flyer „Bewegungstherapie und Sportangebote in der Krebsnachsorge – Informationen für Patienten“ steht kostenlos bei der Krebshilfe zum Download bereit.