Fakten zur Grippeimpfung: Schutz auch vor schwerem Verlauf bei Covid-19
Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen – die echte Grippe ist eine schwere Erkrankung. Mit dem richtigen Impfschutz beugen Sie vor. Deshalb sollte jeder die Fakten zur Grippeimpfung kennen. Nach neuesten Erkenntnissen kann die Grippeimpfung auch vor schweren Verläufen bei einer Corona-Infektion schützen.
1. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung?
Am besten erfolgt die Impfung im Oktober oder November. Bis der Körper einen ausreichenden Grippeschutz aufgebaut hat, dauert es in der Regel 10 bis 14 Tage. Aber auch nach dem November ist die Impfung möglich. Sogar noch während der Grippewelle selbst, solange man nicht bereits erkrankt ist. Über Fakten zur Grippeimpfung und den Verlauf der aktuellen Grippesaison informiert die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI).
2. Für wen ist die Grippeimpfung empfehlenswert?
Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten sich alle Menschen impfen lassen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Dazu zählen über 60-Jährige, Personen mit chronischen Krankheiten oder einer Immunschwäche, medizinisches Personal, Pflegekräfte sowie alle, die häufig mit anderen Menschen in Kontakt kommen – wie etwa Erzieher, Lehrer oder Verkäufer. Für Schwangere ist die Grippeimpfung ebenfalls ratsam. Sie sollte allerdings erst ab dem vierten Monat erfolgen. Von der Impfung profitieren auch Neugeborene in ihren ersten Lebensmonaten, da die Antikörper der Mutter über die Plazenta auf das Kind übergehen.
3. Beugt die Grippeimpfung auch Erkältungen oder einer Corona-Infektion vor?
Zu den weniger bekannten Fakten zur Grippeimpfung gehört: Sie schützt leider nicht vor Erkältungen. Denn Schnupfen wird nicht nur von Grippeviren ausgelöst, sondern auch von einer ganzen Reihe anderer Viren. Auch vor einer Infektion mit Corona-Viren kann die Grippeimpfung zwar nicht schützen, sie hilft aber dennoch: Eine aktuelle US-amerikanische Studie ergab, dass Personen, die im letzten halben Jahr gegen Grippe geimpft wurden, seltener schwere Komplikationen im Zuge einer Covid-19-Erkrankung bekamen. Die Wissenschaftler aus Florida analysierten fast 75.000 Patientenakten von Menschen, die unter anderem in den USA, Großbritannien und Deutschland wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt wurden. Das Ergebnis: Wer nicht gegen Grippe geimpft war, musste mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit auf die Intensivstation.
4. Grippeimpfung planen: Was gibt es zu beachten?
Prinzipiell kann sich jeder impfen lassen, selbst mit einem leichten Infekt. Das menschliche Immunsystem kann mehrere Abwehraufgaben gleichzeitig bewältigen. Eine schwere Infektion mit über 38,5 Grad Körpertemperatur sollten Betroffene aber erst auskurieren, bevor sie sich impfen lassen. Sportler sollten in den ersten drei Tagen nach einer Impfung auf das Training verzichten. Allergiker müssen vor der Impfung mit ihrem Arzt Rücksprache halten. So kann beispielsweise Hühnereiweiß Bestandteil des Impfstoffes sein. Eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ist nicht bekannt.
5. Kann ich trotz Impfung an Grippe erkranken?
Die Grippeimpfung gewährt keinen hundertprozentigen Schutz. Ihre Wirkung hängt von der Zusammensetzung des Impfstoffs ab: Stimmt er mit den tatsächlich kursierenden Viren überein, schützt die Impfung gewöhnlich recht gut. Wer sich trotz Impfung ansteckt, bei dem verläuft die Krankheit meist milder.
6. Warum ist es wichtig, sich jedes Jahr neu impfen zu lassen?
Grippeviren sind sehr wandlungsfähig und können sich von Jahr zu Jahr verändern. Aus diesem Grund wird der Impfstoff jährlich an die voraussichtlich zirkulierenden Influenzaviren angepasst. Auch wenn sich im Vergleich zum Vorjahr die Zusammensetzung des Impfstoffes nicht verändert hat, empfiehlt es sich, die Impfung jährlich aufzufrischen. Denn ihre Schutzwirkung lässt mit der Zeit nach. Studien haben zudem ergeben, dass wiederholt Geimpfte besser vor schweren Influenza-Verläufen geschützt sind.