Blasenentzündung: Schmerzen beim Wasserlassen
Echt gemein: Ständig drückt die Blase, und auf der Toilette tut es richtig weh - Schmerzen beim Wasserlassen sind das typische Symptom einer Blasenentzündung. Rasche Behandlung tut not. Ein Antibiotikum muss es aber nur selten sein.
Häufiger Harndrang, ständiges Ziehen im Unterleib, Schmerzen beim Wasserlassen: Jedes Jahr leiden Millionen Menschen in Deutschland unter einer Blasenentzündung. Bei vielen Betroffenen entwickelt sich mit der Zeit eine erhöhte Empfindlichkeit. Schließlich kann die Erkrankung nahezu chronisch werden, die typischen Symptome treten alle zwei, drei Monate auf - ständig drückt die Blase, aber auf der Toilette tröpfelt es oft nur.
Blasenentzündungen sind nicht nur sehr lästig, sie dürfen auch nicht unterschätzt werden. Unterbleibt eine wirksame Behandlung, kann die Infektion sich in den Harnwegen ausbreiten. Schließlich droht eine Nierenbeckenentzündung: Sie verursacht hohes Fieber und schweres Krankheitsgefühl. Heilt eine Blasenentzündung nicht vollständig aus, besteht die Gefahr, dass es bald zur erneuten Infektion kommt. Wiederholte Harnwegsinfekte begünstigen die Entwicklung einer Reizblase: Infolge der chronischen Schleimhautreizung reagiert das Organ zunehmend überempfindlich. Obwohl noch längst nicht gefüllt, löst die Blase immer wieder Harndrang aus - auch wenn sich gar keine Krankheitserreger im Urin befinden.
Die Blasenentzündung ist ein Frauenleiden
In rund 80 Prozent der Fälle verursachen körpereigene Darmbakterien die Blasenentzündung (Zystitis). Die Keime gelangen von außen in die Harnröhre und dringen bis zur Blase vor. Dort haken sie sich in der Schleimhaut fest und lösen die Entzündung aus. Dass Frauen sehr viel häufiger unter der Erkrankung leiden als Männer, hat anatomische Gründe: Ihre Harnröhre endet näher am Darmausgang und ist zudem erheblich kürzer - die Bakterien haben es also nicht weit.
Männer lernen die unangenehmen Schmerzen beim Wasserlassen gewöhnlich erst jenseits der 50 kennen, wenn die vergrößerte Prostata den Harnfluss behindert. Dadurch verbleibt nach dem Toilettengang häufiger Resturin in der Blase - eine ideale Brutstätte für Krankheitskeime.
Auch im Sommer: Gefahr durch Unterkühlung
Bestimmte Faktoren begünstigen das Auftreten einer Blasenentzündung. Zu den klassischen Risiken zählt die Unterkühlung: Wenn wir auf kühlen Bänken sitzen oder nach dem Baden die feuchte Hose zu lange anbehalten, führt die lokale Kälte zu einer Minderdurchblutung der Schleimhäute. Das schwächt ihre Abwehrkräfte. Auch kalte Füße erhöhen die Infektionsgefahr.
Daneben leistet falsche oder übertriebene Intimhygiene Blasenentzündungen Vorschub, indem sie die natürliche Scheidenflora zerstört. Ein erhöhtes Risiko haben außerdem Menschen, die häufiger den Partner wechseln - beim Sex können Bakterien leicht in die Harnröhre gelangen. Vorbeugen können Männer und Frauen, indem sie spätestens 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr die Blase leeren. So werden eventuell eingedrungene Keime sofort weggespült.
Bei frühzeitiger Selbstbehandlung geht es meist ohne Antibiotika
Erhöhte Infektionsgefahr besteht darüber hinaus bei allen Menschen, die zu wenig trinken. Denn je länger der Urin in der Blase verweilt, desto länger haben Bakterien Zeit, sich zu vermehren. Wer dagegen mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tage zu sich nimmt, spült seine Harnwege kontinuierlich durch.
Treten neben den typischen Beschwerden der Blasenentzündung weitere Symptome auf wie Fieber, Unwohlsein, Rückenschmerzen oder Blut im Urin, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Bleibt es aber bei häufigem Harndrang mit Schmerzen beim Wasserlassen und einem Ziehen im Unterbauch, ist die Einnahme von Antibiotika nicht unbedingt nötig. Das trifft in etwa 90 Prozent der Fälle zu, Ärzte sprechen dann von einer unkomplizierten Zystitis. Insbesondere Frauen, die das Problem aus leidiger Erfahrung schon gut kennen, können sich ohne weiteres selbst behandeln - zum Beispiel mit verträglichen Pflanzenpräparaten wie etwa Extrakten aus Bärentraubenblättern. Akute Harnwegsinfekte lassen sich damit ursächlich behandeln. Die pflanzlichen Wirkstoffe können antibakteriell wirken und zusätzlich auch das Anhaften der Bakterien in der Blase behindern.