Scheideninfektionen richtig behandeln
Brennen, Juckreiz, Ausfluss und Rötungen im Intimbereich zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Viele Frauen denken bei diesen Anzeichen direkt an einen Scheidenpilz. Doch es könnte sich auch um eine bakterielle Infektion handeln - die Beschwerden sind in beiden Fällen sehr ähnlich.
Selbst ist die Frau: Wer Scheideninfektionen richtig behandeln möchte, ohne den Arzt aufzusuchen, muss wissen: Verursacher können nicht nur Pilze sein, sondern auch Bakterien. Die natürliche Scheidenflora besteht aus circa 50 verschiedenen Bakterienarten. Am häufigsten kommen Milchsäurebakterien in unterschiedlicher Art vor. Sie helfen allesamt dabei, die Vaginalflora zu schützen und den pH-Wert bei 3,8 bis 4,4 zu halten. Neben den Milchsäurebakterien finden sich in einem ausbalancierten Scheidenmilieu aber auch einige potenzielle Krankheitserreger, wie zum Beispiel Streptokokken-Bakterien oder der Pilz Candida albicans - das ist ganz normal.
Vermehren sich die potenziellen Krankheitserreger jedoch übermäßig und gerät die Vaginalflora deshalb aus dem Gleichgewicht, beeinträchtigt dies ihre Schutzfunktion. Es kann zu einer symptomatischen Infektion kommen - mit den typischen Beschwerden: Es brennt, es juckt, der äußere Genitalbereich ist gerötet und geschwollen.
Pilz oder Bakterium - ist das wichtig?
Doch weshalb kann die Scheidenflora überhaupt aus dem Gleichgewicht geraten? Häufig hängt dies mit dem Lebensstil oder körperlichen Veränderungen zusammen: Stress, eine ungesunde oder unausgewogene Ernährung, übermäßige Intimhygiene, hormonelle Schwankungen oder ein geschwächtes Immunsystem können die natürliche Balance stören.
Meist kommen drei mögliche Ursachen für Beschwerden im Intimbereich infrage: eine Pilzinfektion, eine bakterielle Infektion oder eine Mischinfektion, bei der sowohl Bakterien als auch Pilze gleichzeitig stören. Wer die Symptome zum ersten Mal an sich feststellt, sollte sich an seinen Arzt oder seine Ärztin wenden. Viele Frauen, denen die Beschwerden bereits bekannt sind, ziehen es jedoch vor, sie mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke zu behandeln. Allerdings greifen sie dabei nicht immer zum passenden Präparat, wie eine Studie zeigte: 66 Prozent der Frauen entschieden sich für ein Produkt gegen Pilze, obwohl sie unter einer Misch- oder bakteriellen Infektion litten.
Mit passenden Mitteln Scheideninfektionen richtig behandeln
Wie also können Frauen sicher sein, dass sie Scheideninfektionen richtig behandeln? Woran merken sie, ob ein Pilz, ein Bakterium oder eine Mischung aus beiden die Infektion verursacht hat? Leider kann dies keine Frau selbst erkennen - eine sichere Feststellung der Erreger ist nur unter dem Mikroskop im Labor möglich.
Dennoch gibt es für betroffene Frauen eine gute Nachricht: Mit dem passenden Vaginaltherapeutikum spielt der Erreger eine untergeordnete Rolle. Geeignete Mittel enthalten Wirkstoffe, die sowohl bei bakteriell als auch durch Pilzinfektionen bedingtem Ausfluss, Juckreiz und Brennen helfen. In der Apotheke erfahren Frauen, welches Arzneimittel im individuellen Fall zu empfehlen ist.
Scheideninfektionen vorbeugen - 3 Tipps für den Alltag
- Richtige Pflege: Waschen Sie Ihren Intimbereich täglich mit lauwarmem Wasser.
- Weniger ist mehr: Verzichten Sie auf Pflegeprodukte wie Seifen und Duschgels, oder verwenden Sie spezielle pH-neutrale Produkte.
- Reine Wäsche: Benutzen Sie Unterwäsche und Waschlappen nur einmal. Waschen Sie diese nach der Benutzung in der Waschmaschine bei 60 Grad.
Haben Sie sich bereits infiziert, helfen hygienische Maßnahmen nicht, um die Infektion zu heilen. Eine Vaginalinfektion sollte immer medikamentös behandelt werden.