Sonnenbrand vermeiden – auch schon im Frühling

Einen Sonnenbrand besser vermeiden auch im Frühjahr
Foto © Deutsche Krebshilfe

Nach entbehrungsreichen Winterwochen im Lockdown wärmt die Frühlingssonne auch unsere Seele. Wer jetzt viel und lange draußen ist, muss wissen: Schon ab April strahlt die Sonne intensiv. Gewöhnen Sie Ihre Haut also behutsam an das Sonnenlicht.

Die Frühlingssonne hebt die Stimmung. Selten war die Sehnsucht nach Aktivitäten im Freien so groß wie jetzt. „Genießen Sie Ihre Aufenthalte im Freien - natürlich unter Wahrung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen - und schöpfen Sie neue Energie", sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Dabei sollte man aber jeden Sonnenbrand vermeiden, so Nettekoven: „Achten Sie auf Ihre Haut und die Ihrer Kinder. Rötet diese, juckt oder schmerzt, hat sie bereits zu viel UV-Strahlung abbekommen."

Diese Warnung ist wissenschaftlich begründet. „UV-Strahlung führt bei ungeschützter Haut innerhalb von Sekunden zu Schäden im Erbgut von Hautzellen", erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP). „Dank eines ausgeklügelten Reparatursystems kann der Körper diese Schäden zwar bis zu einem gewissen Grad selbst beheben. Es besteht aber immer die Gefahr, dass geschädigte Zellen dauerhaft in der Haut verbleiben und sogar Jahrzehnte später daraus Hautkrebs entstehen kann."

Mit einfachen Maßnahmen Sonnenbrand vermeiden

In Deutschland erkranken derzeit jährlich rund 276.000 Menschen neu an Hautkrebs. In über 40.000 Fällen handelt es sich dabei um das gefährliche maligne Melanom. Diese Tumorvariante wird auch schwarzer Hautkrebs genannt.

Mit einfachen Maßnahmen kann sich jeder gut schützen. „Im Frühjahr empfehlen wir, die Haut durch kurze Aufenthalte im Freien an die Sonne zu gewöhnen", betont Eckhard Breitbart. Generell rät der Professor: die pralle Mittagssonne meiden, entsprechende Kleidung und Kopfbedeckung tragen, für unbedeckte Hautstellen Sonnencreme benutzen, die Augen mit einer UV-sicheren Sonnenbrille schützen. „Wer richtig mit der Sonne umgeht, senkt so aktiv sein Hautkrebsrisiko."

Dermatologischer Sonnenschutz für empfindliche Haut

Ultraleichte Sonnenschutzprodukte mit Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen und einem hohen Lichtschutzfaktor von 50 gibt es sogar für die tägliche Pflege der sensiblen Haut. Diese Produkte können statt der traditionellen Tagespflege verwendet werden. Für Menschen, die lieber ein Sonnenschutzspray nutzen, gibt es inzwischen Produkte, die sowohl für den Körper als auch für das Gesicht geeignet sind - und sogar über dem Make-Up den UV-Schutz auffrischen.

Starke UV-Strahlung bereits im Frühjahr

Schon ab März können die UV-Strahlen der Sonne unerwartet intensiv sein. Die Ursache hierfür sind sogenannte Niedrig-Ozonereignisse: Über der Arktis ist die natürliche Ozonschicht, die einen Großteil der UV-Strahlung abschirmt, im Frühjahr oft dünner als gewöhnlich. Dringt polare Luft bis nach Mitteleuropa vor, können daher „Mini-Ozonlöcher" entstehen und zu hohen UV-Strahlungswerten führen, die eigentlich für den Sommer typisch sind.

Der Mensch verfügt über kein Sinnesorgan, dass ihn vor hoher UV-Strahlung warnt. Ein Hilfsmittel, um die Intensität der Sonne richtig einzuschätzen, ist der UV-Index (UVI). Er beschreibt den erwarteten Wert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung auf einer Skala von 1 (gering) bis 11+ (extrem). Ab einem UV-Index von 6 gilt die Strahlung als „hoch". Jedem Skalenwert sind Empfehlungen zum Sonnenschutz zugeordnet. Der aktuelle UVI wird unter anderem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gemeldet. Von April bis September veröffentlicht das BfS zudem regional differenzierte 3-Tages-Prognosen für Deutschland.