Nierensteine: So beugen Sie vor

Oft schlummern Nierensteine lange Zeit unbemerkt im Körper. Doch wenn sie in die Harnwege wandern, leiden Betroffene Höllenqualen.

Nierensteine zum Größenvergleich neben einem Zentimetermaß

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Etwa jeder zehnte Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens einen oder sogar mehrere Nierensteine, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen. Die kleinen Steinchen, die den Patienten entsetzliche Schmerzen bereiten können, bilden sich aus Bestandteilen des Urins. Sind bestimmte Stoffe in zu hoher Konzentration im Urin enthalten, können daraus kleine Kristalle entstehen, die im Lauf der Zeit weiter wachsen.

Je nach ihrer Zusammensetzung unterscheiden Experten unterschiedliche Steinarten. Die häufigsten Vertreter sind so genannte Kalzium-Oxalatsteine, bekannt sind außerdem Harnsäuresteine.

Einmal Steine, immer Steine?

So lange sich die Steine in den Nieren befinden, bereiten sie oft gar keine Beschwerden. Doch sobald sie sich lösen und in den Harnleiter wandern, kommt es zu heftigsten Schmerzen. Oft wird der Übeltäter auf natürlichem Wege mit dem Urin wieder ausgeschieden. Ist dieser spontane Abgang nicht möglich, muss der Stein medikamentös aufgelöst, durch Stoßwellen zertrümmert oder auf andere Weise vom Arzt entfernt werden.

Auch wenn der Nierenstein den Körper wieder verlassen hat, fürchten sich viele Betroffene vor einer erneuten Steinbildung. Nicht ganz zu unrecht, denn: Wer einmal von Nierensteinen geplagt wurde, hat ein recht hohes Risiko, dass sich eine neue Ablagerung bildet.

Bewusst essen, reichlich trinken

Doch so weit muss es nicht kommen, denn der Steinbildung kann man vorbeugen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Ernährung. Grundsätzlich gilt:

– Zu wenig Flüssigkeit kann die Entstehung von Nierensteinen begünstigen. Deshalb empfehlen Experten, täglich etwa zwei Liter zu trinken. Dabei kommt es darauf an, die Flüssigkeitsmenge gut über den ganzen Tag zu verteilen. Also: auch vor dem zu Bett gehen noch ein großes Glas Wasser trinken, um übermäßig konzentrierten Harn am Morgen zu vermeiden. Geeignete Durstlöscher sind neben Mineralwasser auch Saftschorlen und Früchtetees. Spezielle Nierentees erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

– Tierische Produkte wie Fleisch, Wurst und Innereien sollten Nierensteinpatienten nur in Maßen genießen.

– Viel Obst und Gemüse verzehren. Allerdings: Wer unter Kalzium-Oxalatsteinen leidet, sollte Gemüsesorten mit hohem Oxalsäuregehalt (wie Rhabarber, Spinat, Spargel, rote Bete, Mangold) nur in kleinen Mengen essen. Das gilt auch für Schokolade: Kakao enthält viel Oxalsäure.

– Bei Harnsäuresteinen wird der Arzt wahrscheinlich zu einer purinarmen Kost (Verzicht auf Innereien, Schalen- und Krustentiere) raten.

– Eine Einschränkung der Kalziumzufuhr (das Mineral ist reichlich in Milch und Käse enthalten) wird Patienten mit Kalzium-Oxalatsteinen heute nicht mehr empfohlen, da sie neuesten Erkenntnissen zu Folge eher schadet als nutzt. Die heutige „Stein-Diät“, die allerdings immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen sollte, basiert vielmehr auf einer normalen bis großzügigen Kalziumzufuhr – bei gleichzeitig zurückhaltendem Verzehr von tierischem Eiweiß und Kochsalz.