Mundtrockenheit – ein ernstzunehmendes Problem
Auch 2021 wird mit dem Weltdiabetestag am 14. November auf die Volkskrankheit Diabetes aufmerksam gemacht. Eine häufige Begleiterscheinung bei Zuckerpatienten ist Mundtrockenheit, medizinisch Xerostomie. Die unzureichende Befeuchtung der Mundschleimhaut kann nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Mund- und Zahngesundheit stark beeinträchtigen.
Jeden Tag bilden die drei großen sowie zahlreiche kleine Speicheldrüsen in der Mundhöhle zwischen 0,5 und einem Liter Speichel. Die alkalische Flüssigkeit ist ein oft unterschätzter Helfer, denn sie erfüllt zahlreiche Funktionen: Sie schützt Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut gegen Reizungen und Erkrankungen, befreit den Mund von Keimen, unterstützt die Remineralisierung der Zähne und neutralisiert Säuren, die zu Karies führen können. Zudem bietet der Speichel eine schützende Barriere gegen schädliche Mikroorganismen und startet durch enthaltene Enzyme den Verdauungsprozess.
Darüber hinaus trägt der Speichel zur Geschmackswahrnehmung bei und erleichtert das Sprechen und Schlucken. Entsprechend weitreichend sind die Folgen einer verminderten Speichelproduktion. Neben den gesundheitlichen Aspekten leidet auch die Lebensqualität der Betroffenen durch den fortwährend trockenen Mund und ein chronisches Durstgefühl.
Was lässt den Speichel versiegen?
Zwar leiden Patienten mit Diabetes häufiger an Mundtrockenheit, jedoch sind bei weitem nicht nur Diabetiker von Xerostomie betroffen. Häufigste Ursache einer reduzierten Speichelproduktion ist die Einnahme von Medikamenten: Mehr als 400 weit verbreitete Arzneimittel führen Mundtrockenheit als Nebenwirkung an. Insbesondere dann, wenn Patienten mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, erhöht sich das Risiko einer Xerostomie deutlich. Zudem tritt Mundtrockenheit häufig als Symptom chronischer Erkrankungen auf - neben Diabetes zählen hierzu unter anderem Parkinson und rheumatoide Arthritis. Auch bei Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen, ist Mundtrockenheit ein häufiges Problem.
Ebenfalls können Stress, Rauchen und Mundatmung, aber auch Angst oder Depression, Bluthochdruck oder eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme die Entstehung einer Xerostomie begünstigen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Mundtrockenheit, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Ursachen von Mundtrockenheit sind entsprechend viele Menschen davon betroffen: Etwa jeder fünfte leidet unter einer verringerten Speichelproduktion, in der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es sogar 50 Prozent.
Mundtrockenheit beeinträchtigt die Lebensqualität
Da die fehlende Befeuchtung der Mundschleimhaut ein ständiges Durstgefühl auslöst und das Sprechen und Schlucken behindert, kann eine Xerostomie die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aber auch auf die Mund- und Zahngesundheit wirkt sie sich negativ aus: Einerseits ist die Mundschleimhaut durch die fehlende Befeuchtung und die antimikrobielle Wirkung des Speichels anfälliger für Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze. Andererseits steigt das Kariesrisiko, da die Remineralisierung der Zähne durch den verringerten Speichelfluss reduziert ist und mit der Nahrung aufgenommene Säuren nicht neutralisiert werden können. Da auch die im Speichel enthaltenen Verdauungsenzyme bei Mundtrockenheit nur unzureichend vorhanden sind, kann es zu allgemeinen Verdauungsproblemen kommen.
Neben therapeutischen Basismaßnahmen wie Raucherentwöhnung, optimierter Mundpflege und einer ausreichenden und regelmäßigen Flüssigkeitsaufnahme können spezielle Präparate der Mundtrockenheit effektiv entgegenwirken. Für eine sofortige Befeuchtung der Mundhöhle und eine langanhaltende Linderung der Symptome sorgen Produkte wie etwa ein entsprechendes Feuchtigkeitsgel, ein Feuchtigkeitsspray oder eine Mundspülung.