Mundgeruch: So bleibt die Luft rein

Frau bei Zahnuntersuchung

© Stasique – Fotolia.com

Kein Grund, sich zu schämen – Mundgeruch kann jeden treffen. Meist genügt es dann schon, Zähne, Zahnzwischenräume und Zunge noch besser zu putzen. Falls das nichts nützt, hilft der Zahnarzt.

„Ich rieche was, was Du nicht riechst“ – eigenen Mundgeruch bemerkt man nicht. Betroffene sind deshalb auf Hilfe angewiesen: Wer bei Angehörigen oder Freunden schlechten Atem feststellt, sollte sie bei günstiger Gelegenheit diskret und freundlich darauf hinweisen. Die meisten Menschen erleben es zwar als unangenehm, wenn sie auf ihren Mundgeruch angesprochen werden. Fast alle sind aber zugleich dankbar, dass sie davon erfahren. Denn erst dann können sie gegensteuern.

Gut putzen beugt Mundgeruch vor

Viele Menschen denken, Mundgeruch käme aus dem Magen. Aber das stimmt nicht, die Ursache liegt meistens in der Mundhöhle. Übeltäter sind Bakterien, die auf der Zunge, im Zahnbelag oder im entzündeten Zahnfleisch siedeln. Und gegen die kann jeder etwas tun: Die wichtigsten Waffen gegen schlechten Atem sind Zahnbürste, Zahnseide, Zwischenraumbürsten und Zungenreiniger.

Gut putzen beugt vor: Besonders zu beachten sind alle Zahnzwischenräume und Nischenbereiche, etwa unter Brücken. Da Fäulnisbakterien gerne auch die Zunge bevölkern, ist außerdem die tägliche Anwendung eines Zungenreinigers zu empfehlen. Damit lassen sich die Bakterien einfach abschaben.

Parodontitis kann man riechen

Falls eine gute Zahnpflege die Luftqualität nicht verbessert, heißt es: ab zum Zahnarzt! Zu den häufigsten Ursachen für Mundgeruch zählt Parodontitis, eine chronische Zahnfleischentzündung. Sie ist weit verbreitet, nach der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie leidet jeder zweite Erwachsene zwischen 35 und 44 unter Parodontitis. In den höheren Altersgruppen sind sogar noch mehr Menschen betroffen. Neben Mundgeruch zählen geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten zu den typischen Symptomen der Erkrankung.

Durch die chronische Entzündung bilden sich Taschen im Zahnfleisch, in denen sich müffelnde Bakterien so verschanzen, dass sie für die Zahnbürste nicht erreichbar sind. Nur der Zahnarzt kann sie entfernen. Nach erfolgreicher Behandlung der Parodontitis verschwindet auch der Mundgeruch. Um einen Rückfall zu vermeiden, muss der Patient anschließend sehr gut putzen und auch die Zahnzwischenräume täglich säubern. Für einen langfristigen Therapieerfolg ist außerdem wichtig, alle Nachsorgetermine in der Praxis wahrzunehmen.

Wenn die Spucke wegbleibt

Neben Parodontitis ist Mundtrockenheit ein häufiger Grund für schlechten Atem. Vor allem bei Senioren kommt es oft zu einem verminderten Speichelfluss. Dadurch bildet sich auf Zunge und Zähnen schnell ein Biofilm aus Bakterien. Um das zu vermeiden und die Mundhöhle stets feucht zu halten, sollten ältere Menschen über den Tag verteilt regelmäßig einen Schluck Wasser trinken. Reicht das nicht aus, können unterstützend Feuchtigkeitssprays oder Speichelersatzpräparate aus der Apotheke helfen.

Zum Schluss ein guter Tipp für alle Menschen: nach jeder Mahlzeit etwas trinken, um Essensreste wegzuspülen. So werden geruchsbildende Bakterien auf Diät gesetzt.