Lupus erythematodes: Rheuma mit vielen Gesichtern

Rheuma-Erkrankung Lupus erythematodes
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Jährlich findet am 10. Mai der Welt-Lupus-Tag statt. Er soll auf den Lupus erythematodes aufmerksam machen: eine schwere rheumatische Erkrankung, die verschiedenste Symptome auslösen kann. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto "Make Lupus visible - Macht Lupus sichtbar".

Der Lupus erythematodes ist eine chronische Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift. In Deutschland leiden etwa 40.000 Menschen unter einem Lupus. Zu 90 Prozent sind Frauen betroffen. Die Krankheit wird meistens im Alter zwischen 20 und 30 Jahren diagnostiziert. Das Besondere an dieser Rheumaform sind ihre vielen Gesichter: Jede Patientin (und auch jeder männliche Patient) hat quasi seinen ganz persönlichen Lupus - die beteiligten Organe sowie die Symptome und deren Schweregrad sind individuell ganz verschieden.

Entsprechend benötigen die Betroffenen eine sehr individuelle und flexible Behandlung, um potenziell lebensbedrohliche Krankheitsschübe und fortschreitende Organschäden zu vermeiden. Im Vordergrund der Therapie steht außerdem die Lebensqualität: Sie wiederherzustellen und längerfristig zu erhalten, ist das Ziel aller medizinischen Maßnahmen.

Ein Lupus erythematodes verläuft in Schüben

Wegen der vielen unterschiedlichen Symptome kann die Diagnose des Lupus schwierig und langwierig sein. Vielfach wird sie erst nach einer wahren Ärzte-Odyssee durch einen kompetenten Rheumatologen gestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Krankheit meist in Schüben verläuft. Dabei können sich die Symptome zudem in verschiedensten Organen zeigen. Sie äußern sich beispielsweise in schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken, extremer Müdigkeit, unerklärlichem Fieber, Hautausschlägen, Herzbeschwerden, Kurzatmigkeit oder Störungen der Nierenfunktion. Im schlimmsten Fall kann der irrtümliche Angriff des Immunsystems auf das körpereigene Gewebe zur irreparablen Schädigung des betroffenen Organs führen.

Für Ärzte besteht die besondere Herausforderung darin, herauszufinden, ob ein akutes Symptom im Zusammenhang mit dem Lupus steht. Denn das kann für die Therapie entscheidend sein. Deshalb sollten Menschen mit Lupus im Arztgespräch immer alle ihre Beschwerden erwähnen - auch wenn sie selbst diese Symptome nicht für schwerwiegend halten oder mit der Erkrankung in Verbindung bringen.

Therapieziele gemeinsam festlegen

Sind die Symptome erkannt, ist es für die Behandlung des Lupus wichtig, dass Patient und Arzt an einem Strang ziehen und gemeinsam die Ziele der Therapie definieren. Während die Betroffenen vor allem durch die spürbaren Beschwerden wie Hautsymptome, Muskelschmerzen oder Müdigkeit belastet sind, hat der Arzt vorrangig den Schutz lebenswichtiger Organe wie der Nieren im Blick. Ein offener Austausch über alle Anzeichen des Lupus, die Bedürfnisse des Patienten und mögliche Therapieformen ist daher essenziell auf dem gemeinsamen Behandlungsweg.

Da der Lupus derzeit nicht heilbar ist, stellt eine langfristige und bestmögliche Beruhigung der Krankheitsaktivität das wichtigste Therapieziel dar. Es kann nicht nur durch eine gute medizinische Betreuung erreicht werden, sondern auch durch unterstützende nicht-medikamentöse Maßnahmen - wie zum Beispiel die richtige Ernährung und konsequenten Sonnenschutz. Angesichts der Vielzahl der Verlaufsformen ist die Behandlung nicht einheitlich, sondern muss immer an die individuelle Situation angepasst werden.

Moderne Medikamente helfen

Heutzutage gibt es sehr gute Therapiemöglichkeiten für den Lupus, die oft ein weitgehend normales Leben ermöglichen. Basismedikament für alle Patienten ist ein Antimalariamittel, das allein aber nur bei milden Verlaufsformen ausreicht. Nach Bedarf wird zusätzlich Kortison eingesetzt. Bei schwereren Verläufen stehen neben sogenannten Biologika außerdem Immunsuppressiva zur Verfügung, die den Angriff der Abwehrzellen abschwächen.

Die Diagnose Lupus erythematodes ist für Betroffene häufig mit vielen Fragen und Ängsten verbunden, weil die Krankheit so viele Gesichter zeigt. Da sie oft schon in jungen Jahren auftritt, wirkt sich die rheumatische Erkrankung auf die gesamte private und berufliche Lebensführung aus. Anlässlich des Welt-Lupus-Tages veranstaltet GlaxoSmithKline in Kooperation mit dem NIK e.V. einen „Digitalen Lupus-Tag für Patienten". Das Programm der Veranstaltung deckt unterschiedlichste Aspekte des Lebens mit Lupus ab. Die Experten - darunter auch betroffene Patientinnen - geben nicht nur wichtige Informationen zur Krankheit und Therapie, sondern auch hilfreiche Tipps zu den verschiedenen Lebensbereichen, die durch den Lupus beeinflusst werden.