Kinderängste respektieren

Ein Junge sitzt mit seiner Taschenlampe unter der Bettdecke, in seinem Rücken ist ein Gespenst zu sehen.

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Eltern sollten Ängste bei ihren Kindern respektieren und sich nicht darüber lustig machen.

Leidet ein Kind unter gewissen Ängsten, sollten Eltern diese unbedingt ernst nehmen – und ihr Kind nicht zwingen, sich damit zu konfrontieren. Besser sei es, das Kind langsam an etwas Angstauslösendes heranzuführen, rät Dr. Monika Niehaus, Kinder‐ und Jugendärztin aus Weimar: „Sprechen Sie mit ihm und lassen Sie sich die Ängste beschreiben, so dass Sie verstehen können, wovor Ihr Kind sich fürchtet. Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas macht, wovor es vorher Angst hatte.“

Bestimmte Ängste gehören zur Entwicklung eines Kindes und sind vorübergehend. Hält die Furcht aber über einen längeren Zeitraum an, und können Eltern ihr Kind auch nicht mit Zuwendung und Unterstützung beruhigen, sollten sie den Kinder‐ und Jugendarzt darüber informieren.

Wenn die Schule Bauchschmerzen macht

Zwischen acht und zwölf Monaten entwickeln Babys erstmals Trennungsangst. Auch fremde Menschen können das Baby dann erschrecken. Kleinkindern und Vorschulkindern fällt es schwer, zwischen Phantasie und Realität zu unterscheiden. In dieser Zeit können Albträume ein Kind wecken. „Dann hilft es, dem Kind Sicherheit zu geben, indem Vater oder Mutter es umarmen und bleiben, bis es wieder einschläft“, sagt Dr. Niehaus. „Vielleicht können Eltern zusammen mit ihrem Kind z.B. dem gefürchteten Monster die Gefährlichkeit nehmen, indem sie seine Schwächen erkunden oder das Ungeheuer in einem Bild festhalten.“

Bedrohliche Nachrichten können Kinderängste auslösen

Fernsehsendungen, Nachrichten sowie Videospiele mit bedrohlichen Bildern sind für Vorschulkinder nicht geeignet, denn sie könnten Ängste hervorrufen bzw. schüren. Mit dem Eintritt in die Schule treten manchmal Prüfungs‐ und Versagensängste auf – Anzeichen dafür können Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall am Prüfungstag, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Zittern, Harndrang, Schlaf‐ und Konzentrationsstörungen sein. Spätestens wenn der Alltag und die Schule dadurch stark beeinträchtigt werden, sollten Eltern den Kinder‐ und Jugendarzt konsultieren, um mögliche Maßnahmen zu besprechen.

Weitere Informationen rund um das Thema „Kindergesundheit“ finden Eltern auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte‐imnetz.de