Sommer: Hochsaison für Keime

Legionellen, Salmonellen, Campylobacter – bestimmte Keime haben im Sommer Hochsaison. Bei Durchfall oder starken Atemwegsbeschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bakterienkulturin Großaufnahme

© BillionPhotos.com – Fotolia.com

Viele Keime haben vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen leichtes Spiel. So häufen sich beim Robert Koch-Institut (RKI) regelmäßig im Zeitraum von Juni bis September die Meldungen über bakterielle Darminfektionen oder Lungenentzündungen durch Legionellen.

Wer unter heftigem Durchfall leidet, sollte vom Arzt eine Infektion mit Salmonellen oder Campylobacter ausschließen lassen. Starke Atemwegsbeschwerden im Sommer können auf eine Infektion mit Legionellen hindeuten, warnt das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF).

Schmerzhafte Durchfälle

Salmonellen- und Campylobacter-Keime siedeln besonders gern auf Fleisch und Geflügel. Wer sich mit den Erregern ansteckt, muss mit starkem Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber rechnen. Meistens haben die Betroffenen nach spätestens einer Woche alles überstanden.

Bei hohem Fieber und wenn die Beschwerden länger als eine Woche anhalten, müssen die Patienten unter Umständen Antibiotika einnehmen. Um Resistenzen auszuschließen, sollte der Arzt vor der Behandlung den Erregertyp genau bestimmen. Dazu züchten Labormediziner mittels einer Stuhlprobe eine Bakterienkultur.

Lungenentzündung durch Wasserdampf

Legionellen fühlen sich in Warmwasserleitungen, Klimaanlagen oder Whirlpools besonders wohl. Als Infektionsquelle gilt vor allem Wasserdampf: Wer die Bakterien einatmet, kann am grippeähnlichen Pontiac-Fieber erkranken. Diese Patienten erholen sich in der Regel auch ohne Antibiotika-Therapie.

Bedrohlicher verläuft die Legionärskrankheit, eine atypische Lungenentzündung. Patienten mit grippeähnlichen Symptomen, die sich schnell verschlechtern, sollten sofort zum Arzt gehen. Mittels Bakterienkultur aus einer Urinprobe werden sie auf eine mögliche Legionellen-Infektion untersucht. Gegen die Erkrankung helfen nur Antibiotika.

Weitere Informationen zur Antibiotikatherapie enthält das IPF-Faltblatt Warum und wann Antibiotika.