Häusliche Pflegebetreuung:
daheim statt im Heim

Wer sich für häusliche Pflegebetreuung entscheidet, muss einiges bedenken
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Viele pflegebedürftige Menschen bevorzugen es, in der gewohnten Umgebung der eigenen vier Wände gepflegt zu werden. Die Anstellung einer osteuropäischen Hilfskraft für die häusliche Pflegebetreuung ist in vielen Fällen eine gute Lösung.

Daheim ist es doch am schönsten: Eine häusliche Pflegebetreuung ziehen viele Menschen dem Umzug ins Pflegeheim vor. Wer zuhause in seiner gewohnten Umgebung gepflegt werden möchte, muss aber gewisse Vorkehrungen treffen. Wichtig ist zunächst, dass die pflegebedürftige Person soweit es geht selbstständig über die Betreuung entscheiden kann. Finanzielle Unterstützung gibt es durch die Pflegeversicherung, die verschiedene Angebote zur Verfügung stellt. Zum Beispiel kann es von Vorteil sein, wenn man sich einen Pflegegrad anerkennen lässt, sodass teilweise Kosten durch die Pflegeversicherung abgedeckt werden können.

Immer mehr wird die häusliche Pflegebetreuung zur Normalität: Osteuropäische Pflegekräfte - vor allem aus Polen - werden in privaten Haushalten als Unterstützung von Pflegebedürftigen eingestellt. Die Beschäftigung von ausländischen Pflegekräften hat viele Vorteile, denn sie kann eine Versorgung zuhause ohne Belastung der Angehörigen ermöglichen. Dennoch sollte man nicht die Organisation vor der Anreise der Pflegekraft und auch während ihres Aufenthalts unterschätzen.

Wo gibt es Informationen und Beratung?

Um eine osteuropäische Pflegekraft zu finden, ist das Internet eine unabdingbare Quelle zur Information und Beratung. Es gibt verschiedene Wege, eine Hilfsperson zu engagieren - sei dies privat oder über eine Agentur. Eine Agentur hat den Vorteil, dass sie viele Punkte bezüglich der Organisation übernimmt. Man wird nicht nur beraten, es wird auch gezielt geholfen, um binnen kürzester Zeit zum Beispiel eine polnische Pflegekraft zur häuslichen Pflegebetreuung zu finden.

Auch wenn mit einer 24-Stunden-Betreuung geworben wird, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass auch die Pflegekräfte Anspruch auf Pausen, Urlaub und Freizeit haben. Natürlich sind sie da, damit sie dem Pflegebedürftigen mit Rat und Tat zur Seite stehen, sei es als Begleitung für den Arzttermin oder auch für das tägliche Kochen. Allerdings müssen die Pflegebedürftigen und ihre Familie beachten, dass die Hilfe vor allem als Unterstützung dient und die Betreuung nicht komplett abdecken kann.

Ist ein Zimmer frei für die Pflegekraft?

Auch wenn die Pflegekraft nicht 24 Stunden zuständig für die Betreuung ist, muss dennoch gewährleistet werden, dass für sie ein Wohnraum zur Verfügung gestellt wird - meist im Haus oder in der Wohnung selbst. Zugang zur Küche, zu den sanitären Anlagen und auch zum Internet sind ebenfalls Voraussetzungen, um eine polnische Pflegekraft zu beschäftigen. Diese wird eine Art Mitbewohnerin, die mit dem Pflegebedürftigen zusammenlebt. Das ist ein weiterer großer Vorteil, denn ältere Menschen kämpfen oft mit Einsamkeit, wenn sie längere Zeit allein sind. Keinen Anschluss zur Außenwelt zu haben, ist eine Problematik, die durch die Corona-Pandemie noch zugenommen hat. Da Einsamkeit oft nachteilige gesundheitliche Auswirkungen hat, kann man auch diesen mit einer zuverlässigen Pflegekraft entgegenwirken.

Allein mit der Einstellung einer Pflegekraft aus dem Ausland ist die richtige Betreuung allerdings nicht garantiert. Hier bedarf es zusätzlich an Eigeninitiative, denn wenn man zuhause gepflegt werden möchte, müssen die Voraussetzungen in den eigenen vier Wänden entsprechend angepasst werden.

Die häusliche Pflegebetreuung sinnvoll ergänzen

Es kann also sein, dass man ein paar Renovierungsmaßnahmen treffen muss, um die Wohnung leicht zugänglich zu machen. So muss zum Beispiel ein Rollstuhl durch die Türrahmen passen, oder es braucht schlichtweg mehr Platz, um sich abstützen zu können. Die Einrichtung sollte auch rechtzeitig angepasst werden. Man sollte deshalb nicht zu lange zögern, um sich ein Pflegebett anzuschaffen. Die Investition in ein Pflegebett erleichtert schon vieles im Alltag, und das einfachere Aufstehen und zu Bett gehen wird dadurch ebenfalls gewährleistet. Es wäre auch von Vorteil, wenn der Rest der Einrichtung so angepasst wird, dass die Möbel praktisch integrierbar sind und somit den Alltag erleichtern. Sei es ein mit Rollen ausgestatteter Nachttischschrank oder eine einfach zugängliche Anrichte, um eventuell selbstständig zu kochen.

Mit dem Einzug einer Pflegekraft hat man viele Vorteile, die man im Pflegeheim nicht hat. Neben dem Verbleib in den vertrauten vier Wänden nicht zu unterschätzen ist die finanzielle Unterstützung, auf die man Anspruch hat, wenn man zuhause betreut wird. Ebenso ist die Entlastung von Familienangehörigen ein großer Pluspunkt. Es ist aber wichtig, das Für und Wider genau abzuwägen, um eine richtige Entscheidung zu treffen.