Glaukom: Trotz Corona zum Augenarzt gehen!

Ein Glaukom sollte behandelt werden
Foto: © Santen Pharmaceutical

Viele Menschen mit Glaukom (grüner Star) haben während der Corona-Pandemie Termine beim Augenarzt nicht wahrgenommen und Augentropfen nicht mehr verwendet. Das ergab eine aktuelle Umfrage. Wer die konsequente Behandlung unterlässt und regelmäßige Augenkontrollen versäumt, riskiert jedoch seine Sehkraft.

Die Augenerkrankung Glaukom ist inzwischen eine Volkskrankheit, von der in Deutschland bereits rund 900.000 Menschen betroffen sind. Beim grünen Star kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnerven: Er leitet die Signale der Sehsinneszellen in der Netzhaut an das Gehirn. Funktioniert diese "Datenübertragung" nicht mehr richtig, droht letzten Endes die Erblindung. Der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung eines Glaukoms ist ein erhöhter Augeninnendruck. Er muss konsequent mit entsprechenden Augentropfen behandelt werden.

Eine aktuelle und europaweite Umfrage* unter 2.000 Glaukom-Patienten ergab: Während der Corona-Pandemie haben viele Betroffene weniger Augenarzttermine wahrgenommen und auch ihre Augentropfen nicht mehr wie vorgeschrieben angewendet. Wer auf regelmäßige Kontrollen des Sehnervs verzichtet und ein Glaukom nicht konsequent behandelt, riskiert jedoch den Verlust der Sehkraft - bis hin zur Erblindung.

Viele Menschen mit Glaukom konnten Arzttermine nicht wahrnehmen

Die Umfrage untersuchte, wie Menschen unter den Bedingungen der Corona-Pandemie mit ihrer Erkrankung umgehen. Sie soll Glaukom-Patienten in ganz Europa ermutigen, ihre Krankheit auch während der Pandemie ernst zu nehmen und der Behandlung auch unter den erschwerten Umständen Priorität einzuräumen. Die Ergebnisse der Befragung geben wichtige Einblicke in die Auswirkungen des Lockdowns: In Deutschland sind zwar 85 Prozent der Befragten der Meinung, dass die richtige Behandlung einen Verlust der Sehkraft verlangsamen oder vermeiden kann. Dennoch wendeten nur 41,7 Prozent ihre Augentropfen während der Pandemie genau wie verordnet an. Knapp 50 Prozent dagegen gaben an, ihre Augentropfen seltener als vorgeschrieben anzuwenden.

Die Umfrage liefert zudem Informationen darüber, wie sich der Zugang zur ärztlichen Behandlung durch die Pandemie für Glaukom-Patienten verändert hat. 42 Prozent der Befragten hatten zwar die Absicht, einen Termin beim Augenarzt in Anspruch zu nehmen - aber dieser wurde abgesagt und ein Alternativtermin wurde nicht angeboten. Andere Befragte gaben an, dass zwar Alternativen für abgesagte Termine angeboten wurden, sie diese jedoch nicht wahrnehmen konnten oder wollten, weil sie eine Ansteckung mit dem Corona-Virus befürchteten. Nur ein kleiner Teil konnte telefonische Termine nutzen oder eine Online-Sprechstunde.

Mehr Information und bessere Aufklärung nötig

Immerhin ist eine Mehrheit der Befragten davon überzeugt, dass die vorgeschriebene Anwendung der verordneten Arzneimittel und das genaue Befolgen der Anweisungen des Arztes einen Sehkraftverlust verlangsamen oder verhindern kann. Auf die Frage nach möglichen Vorsorgemaßnahmen gegen einen Sehkraftverlust durch den grünen Star wurden in erster Linie eine ausgewogene Ernährung, die Einnahme von Vitaminen, regelmäßiger Sport und das Tragen einer Brille genannt.

Ein großer Teil der Glaukom-Patienten ist sich also der Bedeutung der Vorsorge und medizinischen Behandlung bewusst. Dieses Bewusstsein muss aber weiter geschärft werden. Dafür ist es notwendig, Menschen mit grünem Star besser und wirksamer zu informieren und aufzuklären.

 

*Umfrage unter 2.000 Glaukompatienten zwischen dem 27. Januar und dem 10. Februar 2021, im Auftrag von Santen Pharmaceutical Co.