Gesunde Füße: Darauf kommt es an
Die Füße tragen den Körper durchs Leben und müssen dabei Schwerstarbeit leisten. Die alltägliche Belastung wird durch falsches Schuhwerk oft noch verstärkt. Gesunde Füße brauchen gute Schuhe und eine angemessene Pflege.
Ohne gesunde Füße gäbe es keinen aufrechten Gang: Sein wesentliches Evolutionsmerkmal verdankt der Mensch nicht zuletzt der Beschaffenheit seiner Füße. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren verlagern wir unser gesamtes Körpergewicht auf nur zwei Füße. Die müssen deshalb nicht nur stabil, sondern auch enorm beweglich sein. Erst das Zusammenspiel aus den vielen Knochen, Sehnen, Muskeln und Bändern erlaubt unseren Füßen einen sicheren Tritt, eine ausreichende Dämpfung und die Möglichkeit, die Balance zu halten. Damit die einzelnen Komponenten auch in Zukunft noch wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, sollte der gesamte Fuß fit und gesund bleiben.
Gesunde Füße brauchen gutes Schuhwerk
Leider sind viele moderne Schuhe nicht wirklich für unsere Füße ausgelegt. Sie sind oft viel zu schmal, sodass vor allem die Zehen eingeengt werden. Unangenehme Druckstellen und Schmerzen können die Folge sein. Manche Schuhe verursachen beim Tragen über längere Zeiträume sogar Fußfehlstellungen wie den Spreizfuß. Denn wird der Fuß zur sehr eingepfercht, leidet er an ständigem Bewegungsmangel.
Wer seine Fußgesundheit fördern möchte, sollte sich also unbedingt Schuhe besorgen, die ausreichend Platz bieten. Für viele Menschen ist zum Beispiel die Standardweite viel zu schmal. Diese Leute können schon viel für gesunde Füße tun, indem sie sich für etwas weiter geschnittene Modelle entscheiden. Vor allem die Zehen sollten ausreichend Spielraum haben. Zugleich ist es wichtig, dass der Schuh an der Ferse fest sitzt, ohne zu drücken oder zu scheuern. Eine flexible Sohle und ein weiches, anschmiegsames Obermaterial tragen ebenfalls zu mehr Komfort und Bewegungsfreiheit bei.
Für das optimale Fußklima sorgen
Schwitzende und nasse Füße bieten einen hervorragenden Nährboden für Bakterien und Pilzinfektionen. Auch wer nicht unter ständigen Schweißfüßen leidet, sollte darauf achten, dass ein gutes Fußklima vorherrscht. Das gelingt zum Beispiel durch die Wahl der richtigen Socken. Diese sollten möglichst aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien wie zum Beispiel Baumwolle, Leinen, Bambus oder Schurwolle bestehen. Es gibt aber auch Socken aus synthetischen Materialien oder aus Mischgeweben, die eine hohe Atmungsaktivität liefern.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, feuchtigkeitsdurchlässige Schuhe zu besorgen. Wer besonders große Probleme mit Schweißfüßen hat, ergreift am besten zusätzliche Maßnahmen wie zum Beispiel spezielle Einlegesohlen, die den Schweiß aufsaugen. Darüber hinaus kann Infektionen vorgebeugt werden, indem die Schuhe einmal pro Woche desinfiziert werden.
Viel barfuß gehen
Unsere Füße sind nicht dafür gemacht, ständig in Schuhen zu stecken. Umso wichtiger ist es, ihnen regelmäßig Freiraum zu bieten. Wer kann, sollte zu Hause, im Garten oder auch einmal im Park barfuß gehen. Denn das bringt direkt mehrere Vorteile mit sich:
- Die Füße bekommen jede Menge frische Luft ab;
- sie sind weniger eingeschränkt und können besser den natürlichen Bewegungsabläufen folgen;
- die Durchblutung der Füße wird angeregt;
- Bänder und Muskeln werden gestärkt;
- die Füße werden beim Laufen allein durch den Untergrund massiert.
Wer jahrelang gar nicht barfuß gelaufen ist, sollte seine Füße nicht überfordern. Denn das kann schnell zu Schmerzen führen. Eine Stunde barfuß zu gehen ist schon einmal ein guter Anfang. Außerdem sollten zu Beginn weiche Untergründe wie Sand oder Rasen bevorzugt werden. Wer bereits Fußbeschwerden oder sogar Fehlstellungen hat, sollte vorab fachärztlichen Rat in einer orthopädischen Praxis einholen.
Gymnastik für gesunde Füße
Neben dem Barfußgehen gibt es weitere Möglichkeiten, die eigenen Füße zu trainieren und zu stärken. Viele Übungen lassen sich ganz einfach zu Hause durchführen. Beim Fersenheber stellt man sich zum Beispiel barfuß auf einen ebenmäßigen Untergrund. Jetzt werden langsam die Fersen angehoben. Nach einem kurzen Verharren in dieser Position dürfen die Fersen wieder abgesenkt werden. Anschließend werden die Zehen nach oben gezogen, während man fest auf der Ferse und dem Fußballen steht. Das dehnt die Zehen und kann zu mehr Beweglichkeit beitragen. Doch auch das Laufen auf den Außen- oder Innenkanten der Füße sowie das Gehen auf Zehenspitzen bieten sich für die Fußgymnastik an.
Bei Beschwerden ärztliche Hilfe suchen
Dass auch gesunde Füße nach einem anstrengenden Tag schon einmal schmerzen, ist normal. Kommt es aber zu starken Beschwerden - wie zum Beispiel bei einem Fersensporn -, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Denn bei frühzeitigem Eingreifen lassen sich unter Umständen schwerwiegende Fehlstellungen verhindern. Die Ärztin oder der Arzt kann außerdem spezielle Einlegesohlen zur Entlastung verschreiben, Krankengymnastik verordnen oder auf andere Weise weiterhelfen. Erste Anlaufstelle ist immer die Hausarztpraxis. Hier kann gegebenenfalls eine Überweisung zur orthopädischen Behandlung ausgestellt werden.