Erste Hilfe bei Sportverletzungen

Beim Sport kommt es oft zu schmerzhaften Prellungen oder Zerrungen. Dann gilt die PECH-Regel: Pause, Eis (kühlen), Compression (Verband), Hochlagern.

Ein Kühlpad wird auf einen gewchwollenen Fuß gehalten.

© Dan Race – Fotolia.com

Sport ist Mord? Nein, ganz im Gegenteil: Bewegung ist gesund – Sport hält fit, macht Spaß und baut Stress ab. Doch auch trainierte Muskeln, Sehnen und Bänder stoßen bei übermäßiger Belastung an ihre Grenzen. Die mit Abstand häufigsten Verletzungsarten beim Sport sind Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen.

– Die Prellung ist Folge einer direkten, stumpfen Gewalteinwirkung auf den Körper, entweder durch Zusammenstoß mit einem Gegner oder Aufprall an einem Hindernis. Typische Symptome sind mehr oder weniger stark ausgeprägte Hämatome und Schwellungen. Charakteristisch ist zudem ein intensiver Druck- und Belastungsschmerz.

– Verstauchungen sind geschlossene Gelenkverletzungen, die durch Überdehnung des normalen Bewegungsspielraums entstehen. Dabei werden Bänder und Sehnen extrem belastet. Häufigste Form der Verstauchung ist das Umknick-Trauma im Sprunggelenk. Typische Symptome sind auch hier Bluterguss und Schwellung, dazu kommen stechende Schmerzen sowie eine stark eingeschränkte Beweglichkeit.

– Ursache einer Zerrung ist die plötzliche Überdehnung einzelner Muskeln – dabei kommt es oft zum Muskelfaserriss. Am häufigsten sind Zerrungen der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Charakteristisches Symptom ist plötzlich einschießender Schmerz, verbunden mit sofortiger Einschränkung der Beweglichkeit.

Kühlen, verbinden, hochlegen

Die Akutbehandlung bei solchen Sportverletzungen sollte nach dem so genannten PECH-Schema erfolgen. P wie Pause heißt das oberste Gebot: Wer sich den Fuß verknackst oder das Bein geprellt hat, sollte den Sport umgehend beenden und den verletzten Körperteil möglichst ruhig stellen.

E wie Eis gehört so bald wie möglich auf die betroffene Region: Zur Kühlung eignen sich Kältekompressen, Eisbeutel, Eisspray oder zur Not auch ein nasser Lappen. Wird rasch gekühlt, breiten sich Bluterguss und Schwellung nicht so stark aus. Die Kühlung sollte solange erfolgen, bis der Patient eine deutliche Besserung der Schmerzen und der Schwellung spürt – das kann durchaus mehrere Stunden dauern. Die Kälte darf nicht als unangenehm empfunden werden: Eisbeutel oder Kühlkissen niemals direkt auf die Haut legen!

C steht für Compression und meint einen Verband, der rasches Anschwellen verhindert – am besten mit einer schmerzlindernden Salbe darunter (ein Schmerzgel eignet sich nicht für die Anwendung unter Verbänden).

H wie Hochlagern ist wichtig, damit das Blut besser abfließen kann; Hämatome breiten sich dann nicht so stark aus, und es sammelt sich weniger Flüssigkeit im Gewebe.

Salben gegen Schmerzen

Schnelle Hilfe bietet außerdem eine Schmerzsalbe oder ein Schmerzgel aus der Apotheke. Rein pflanzliche Schmerzsalben können sogar auf einer offenen Schürfwunde angewendet werden, wenn diese zuvor gesäubert wurde.

Fast 80 Prozent aller Sportblessuren sind nicht gravierend und können (und sollten!) schnell und wirksam selbst behandelt werden. Im Falle eines Falles leistet eine richtig ausgestattete Sportler-Apotheke unverzichtbare Dienste. In das kleine Notfallset für unterwegs gehören Eisspray und ein kühlendes Gelkissen, Wunddesinfektionsmittel, Schmerzsalbe oder Schmerzgel, steriles Verbandmaterial, Tupfer und Heftpflaster.