Deutschland bleibt sitzen

Ein älteres Paar sitzt auf einem weißem Sofa und hat eine Fernbedienung in der Hand.

© cromary – Fotolia.com

Die Menschen in Deutschland sitzen jeden Tag durchschnittlich 7,5 Stunden – vor dem Fernseher, am Schreibtisch, im Auto, am Computer. Das viele Sitzen gilt heute als eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit.

Für den DKV-Report 2015 „Wie gesund lebt Deutschland?“ befragte das Marktforschungsinstitut GfK mehr als 3.000 Menschen zu ihrem Gesundheitsverhalten. Die Teilnehmer berichteten am Telefon umfangreich über ihren Alltag: Wie viel sie sich bewegen, was sie essen, wie gestresst sie sind – und wie lange sie sitzen.

Dauersitzen: Die unterschätzte Gesundheitsgefahr

So sieht unser Alltag aus: Wir sitzen beim Arbeiten, vor dem Fernseher, im Auto, und sogar wenn wir online einkaufen. Der DKV-Report ergab, dass die Menschen in Deutschland durchschnittlich siebeneinhalb Stunden pro Tag sitzen – junge Erwachsene sogar neun Stunden. Dauersitzen ist heute als eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit anerkannt. Am längsten hocken die Menschen vor dem Fernseher: 30 Prozent ihrer Sitz-Zeit verbringen sie dort. Mit 24 Prozent folgt an zweiter Stelle der Arbeitsplatz.

Tägliches stundenlanges Sitzen gefährdet auf Dauer die Gesundheit: Die Muskeln bilden sich zurück, der Kreislauf schwächelt, Blutzucker- und Blutfettwerte erhöhen sich, die Gelenke rosten ein, das Immunsystem verliert an Schlagkraft.

Kinder wachsen im Sitzen auf

Erstmals enthält der DKV-Report 2015 eine Befragung von 300 Eltern zu Mediennutzung und Gesundheitsverhalten ihrer sechs- bis zwölfjährigen Kinder. Nur ein Viertel der Kinder hält sich demnach an die Empfehlung, Bildschirmmedien nicht länger als eine Stunde täglich zu nutzen. 72 Prozent der Kinder haben einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer, 50 Prozent einen Internetzugang. Dabei sitzen die Kinder nicht nur in ihrer Freizeit, auch den Schulalltag bewerten die meisten Eltern kritisch. Nur 30 Prozent meinen, dass Ganztagsschulen die Bewegung ihrer Kinder fördern.